WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
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19.09.2017, 21:50
Beitrag: #469
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Wobei anzumerken ist, dass immer wieder versucht wird, Arbeitslose in die Freiberuflichkeit zu drängen. Einige Zeit lang wurde der Einstieg sogar mit finanziellen Anreizen wie einer Steuervergünstigung für das erste Jahre versüßt. Allerdings gibt es leider viele Menschen, die für Freiberuflichkeit einfach nicht geeignet sind.
Abgesehen davon ist zumindest in Österreich die Situation für Klein- und Mittelbetriebe denkbar schlecht. Nachdem, was ich da als Angestellte erlebe, kann ich nur hoffen, dass es mir erspart bleibt, es dort einmal versuchen zu müssen. (Letztlich reicht es in der Freiberuflichkeit nicht, dass etwas geleistet wird, sondern es werden Kundinnen und Kunden benötigt, die die angebotene Leistung wollen und es ist notwendig, dafür zu sorgen, dass die Honorare und Zahlungen auch geleistet werden. Ich habe leider im Bekanntenkreis mit zwei Arten von Menschen zu tun: solche, die eine gesicherte Position haben (de facto nicht gekündigt werden können) oder solche, die arbeitslos sind. Bei den Arbeitslosen lassen sich für mich zwei Gruppen unterscheiden: Menschen, die sich in der Arbeitslose eingerichtet haben und Menschen, die verzweifelt versuchen, Arbeit zu finden. Gemeinsam ist, dass beide als Sozialschmarotzer gelten und schief angesehen werden. Die, welche sich in der Arbeitslose eingerichtet haben, haben es sich gewöhnlich auch mit dem AMS und den Behörden irgendwie gerichtet, das bedeutet, sie werden in weitgehend in Ruhe gelassen, hin und wieder müssen sie halt einen Kurs besuchen und dann haben sie wieder monatelang ihre Ruhe. Die, welche Arbeit suchen, werden vom Arbeitsmarktservice außerdem tüchtig hergenommen, von Kurs zu Kurs bzw. Praktikum zu Praktikum weitergereicht, müssen diesen rund um die Uhr zur Verfügung stehen etc. Nach meinen eigenen Beobachtungen, sind zumindest in Österreich die besser dran, die sich in der Arbeitslosigkeit eingerichtet haben. Hinzu kommt noch etwas anderes - eine Arbeitslose, Notstandshilfe und Mindestsicherung (früher Sozialhilfe) ist eine Voraussetzung dafür, dass weitere Leistungen wie ein Sozialpass (die Möglichkeit im Sozialmarkt einkaufen zu können, Freifahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln etc.), ermäßigte Eintritt in öffentliche Einrichtungen (Museen, Schwimmbäder etc.) gewährt werden. Wenn ich dagegen mit dem, was ich verdiene, auch nicht mehr letztlich pro Monat auf dem Konto habe, als das, was ich bei der Mindestsicherung hätte, so werde ich dafür, dass ich keine staatliche Unterstützung beziehe, noch insofern "belohnt", als ich ohne staatliche Unterstützung auch keinen Sozialpass beantragen kann und Ähnliches. Da stellt sich schon die Frage - wenn der Job ohnehin nicht mehr bringt, als bei der Mindestsicherung möglich ist, bin ich doch eigentlich blöd, dass ich noch arbeiten gehe. Oder anders ausgedrückt, wo ist da der Anreiz, lieber doch zu sehen, dass ich wieder eine Arbeit habe. Sicher, es wird immer wieder betont, dass der Bezug einer Mindestsicherung an strenge Auflagen etc. gebunden ist. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich, wenn ich mich geschickt anstellen würde, das schon hinbekommen würde. --------------- Sicher, das, was ich da miterlebe, zum Glück habe ich bisher noch einen Arbeitsplatz, ist natürlich ganz anders als die Wertvorstellungen, mit denen ich jedenfalls noch aufgewachsen bin. Aber das ändert nichts daran, dass ich sehen muss, dass ich in der jetzigen Welt "überlebe". ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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