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WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
18.09.2017, 03:30
Beitrag: #451
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Soeben die Diskussion gesehen.
Pilz war mit Abstand am souveränsten. Rosenkranz solide, aber ohne besondere Höhen. Die anderen drei unter jeder Kritik.
Die Moderatorin dito. Man hat gemerkt, dass sie immer noch mehr im Printmedium daheim ist als im TV.

MfG, Titus Feuerfuchs
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18.09.2017, 12:05
Beitrag: #452
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Am Samstag 16.9. hatte ich noch Gelegenheit mit dem regionalen MdB und Kandidaten der CDU ein paar Worte zu wechseln.
Im kleinen Kreis ist immer erstaunlich, wie genau die eigentlich wissen, wo der Schuh drückt.
Aber was wird sich deshalb ändern?
Tja, ......

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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18.09.2017, 14:09
Beitrag: #453
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(16.09.2017 02:06)Allwissend schrieb:  Also da hebst du meiner Meinung nach etwas ab. Es mag einige Berufssparten geben die vom "Aufschwung" profitieren aber wieviele gibt es die mit einem Scheißgehalt nachhause gehen?

Das ist - im Vergleich zu anderen europäischen Staaten - jammern auf hohem Niveau.

Der übergroßen Mehrheit unserer Bevölkerung geht es gut. Es gibt gegenwärtig 44 Millionen Erwerbstätige und eine Arbeitslosenquote im 5%-Bereich.

Etwa 11 Millionen - d.h. rund 25& der Erwerbstätigen - arbeiten in atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Atypische Beschäftigung umfasst ein ganzes Bündel von unterschiedlichen Arbeitsverhältnissen, insbesondere Teilzeit- und Minijobs, befristete Beschäftigung und Zeitarbeit. Keineswegs alle sind prekär. Häufig entsprechen sie den Wünschen und Lebenslagen der Beschäftigten. Nicht selten sind diese Erwerbsformen für die Betroffenen aber auch deutlich weniger attraktiv als Normarbeitsverhältnisse.

Gemessen an der Arbeitsmarktsituation in Frankreich, Italien, Spanien, Polen und anderen Ländern der EU geht's uns also gold. Dass dennoch Anstrengungen unternommen werden müssen, die Zahl der prekär Beschäftigten zu senken, ist selbstverständlich
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18.09.2017, 15:51
Beitrag: #454
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Ich wollte in meinem Statement eigentlich nicht Jammern oder Klagen sondern lediglich daraufhinweisen, dass von nichts auch nichts kommt.
Jeder ist seines Glückes Schmied!

Und wenn einer zu etwas gekommen ist, braucht man ihm nicht neidisch zu sein.
Die Mühe und Plage die dahinter steckt, neidet ihm ja auch keiner.

Nicht jeder, der sich müht und plagt kommt zu etwas.
Das ist zweifellos nicht schön.
Aber, einer der sich nicht müht und plagt, der kommt ganz bestimmt zu nichts.
Und das ist ein unumstößliche Tatsache.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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18.09.2017, 16:28
Beitrag: #455
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(18.09.2017 15:51)Suebe schrieb:  Ich wollte in meinem Statement eigentlich nicht Jammern oder Klagen sondern lediglich daraufhinweisen, dass von nichts auch nichts kommt.
Jeder ist seines Glückes Schmied!

Das habe ich auch nicht so verstanden.

(18.09.2017 15:51)Suebe schrieb:  Aber, einer der sich nicht müht und plagt, der kommt ganz bestimmt zu nichts.
Und das ist ein unumstößliche Tatsache.

Viele Arbeitslose und erwerbstätige Hartz-IV-Empfänger sind schlecht ausgebildet oder haben keinen Schulabschluss. Rund 42% sind ohne Berufsabschluss. Laut einer IAB-Studie ist fast die Hälfte der Arbeitslosen wegen ihrer geringen Qualifikation auf der Suche nach einfachen, wenig komplexen Helfertätigkeiten. Doch nur 14 Prozent der verfügbaren Arbeitsplätze passen zu diesem Niveau. Helferjobs, die solche Leute früher besetzten, sind in unserer automatisierten Welt am aussterben.

Ich will das keineswegs verallgemeinern, denn auch gut Ausgebildete finden oft keinen Job: weil sie zu alt sind, weil es in ihrer Berufssparte wenig offene Stellen gibt, weil die Qualifikation veraltet ist, weil andere Berufsbilder gefragt sind, weil sie behindert oder krank sind. Besonders alleinerziehende Mütter haben da ein großes Problem, bei dem ihnen die Gesellschaft leider kaum hilft.

Aber es ist nicht zu leugnen, dass ein beträchtlicher Teil der Hartz-4-Empfänger an der eigenen Misere selbst schuld ist - und nicht der Staat. Viele haben sich als "Hartzer" gut im Leben eingerichtet und suchen nicht mehr nach Arbeit. Ist doch der Betrag für Hartz-4 plus Wohngeld nahezu so hoch wie ein Helferlohn oder eine Tätigkeit als Friseuse. Abgesehen davon zählt der deutsche Hartz-4-Satz zu den höchsten in Europa.
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18.09.2017, 17:21
Beitrag: #456
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(18.09.2017 16:28)Dietrich schrieb:  Viele haben sich als "Hartzer" gut im Leben eingerichtet und suchen nicht mehr nach Arbeit.

Das ist normalerweise nicht so. Die Leute werden vom Amt ganz schön geschurigelt. Spätestens nach 6 Monaten landet man in irgendwelchen, oft sinnlosen, Schulungsmaßnahmen. Die Leute, so dort mitmachen müssen (sonst Abzüge), verschwinden dann auch wie durch ein Wunder aus der Statistik.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.09.2017, 18:10
Beitrag: #457
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(18.09.2017 17:21)Arkona schrieb:  Das ist normalerweise nicht so. Die Leute werden vom Amt ganz schön geschurigelt. Spätestens nach 6 Monaten landet man in irgendwelchen, oft sinnlosen, Schulungsmaßnahmen. Die Leute, so dort mitmachen müssen (sonst Abzüge), verschwinden dann auch wie durch ein Wunder aus der Statistik.

Dazu las ich das hier:

"Viele der sechs Millionen Hartz-IV-Empfänger haben häufig mit multiplen Vermittlungshemmnissen zu kämpfen. Krankheit, Scheidung, Alleinerziehung, ungenügende Deutschkenntnisse, Alkohol- und Drogenmissbrauch etc., geringe Ressourcen an Bildung, Motivation, körperlicher und geistiger Fitness sowie ungeregelte Lebens- und Persönlichkeitsstrukturen verhindern derzeit bei vielen Hartz-IVlern, dass sie sich selbst zufriedenstellend versorgen, geschweige denn einer regelmäßigen Arbeit nachgehen können. In vielen Fällen – insbesondere bei Jugendlichen – sind Sanktionen bislang das einzig wirksame Mittel, um Veränderungen im Mikrosystem einiger Hartz-IVler von außen bewirken zu können.

Einige warten bei auftretenden Problemen bis zum letzten Tag – oder darüber hinaus – und hoffen, dass sich die Dinge irgendwie regeln. Viele Menschen haben nie gelernt, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und fühlen sich dann einem System ausgeliefert, das sie überfordert. Sie stoßen aber auch teilweise auf überforderte Mitarbeiter bei den Jobcentern. Auf beiden Seiten gibt es schwarze Schafe, die das öffentliche Negativ-Image des gesamten Hartz-IV-Systems prägen."

Es gibt ganze Familienclans, die über Jahre von Hartz-4 plus Kindergeld leben. Manche gelten als gesundheitlich eingeschränkt, andere haben andere Vermittlungshemmnisse. Drohen Sanktionen, wird eine Tätigkeit aufgenommen, aber so ausgeführt, dass der Arbeigeber bald kündigt. Andere sind so geschickt, dass bereits im Vorstellungsgespräch der Arbeitgeber abwinkt, also nicht der Hartz-4-Empfänger ablehnt.

Das alles ist nicht die Regel, aber in einigen Bevölkerungsschichten durchaus verbreitet. Interessant ist dieser Artikel:

Eine Million Menschen beziehen seit zehn Jahren Hartz IV


Für eine Million Menschen in Deutschland ist das Leben am Existenzminimum Dauerzustand: Laut einer Analyse sind sie seit zehn Jahren ohne Unterbrechung auf Hartz IV angewiesen [...] Von den 6,2 Millionen Leistungsbeziehern bei der Einführung von Hartz IV im Januar 2005 hat etwa eine Million die Unterstützung zehn Jahre lang ununterbrochen bekommen. Das entspricht gut 16 Prozent.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...32888.html
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18.09.2017, 19:09
Beitrag: #458
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Beispiele für beide Seiten kennt wohl jeder, die die seit Jahrzehnten nix arbeiten, und sich "eingerichtet" haben, und andere die unversehens reingerauscht sind. Und rudern wie blöd um rauszukommen, eine extreme Falle sind Zeitarbeitsfirmen.

Ein anderer Punkt sind die angesprochen Friseusen, bei denen und zB den Serviererinnen sind die Löhne meist extrem niedrig, Trinkgeld heißt das Zauberwort.
Das Zauberwort wird, wenn die Altersgrenze erreicht ist und kaum was in die Rentenkasse einbezahlt, zum ganz ganz bösen Bumerang.
Aber, Heidenhinein, keine Sozialversichcerung zahlen, und später nach dem Staat schreien, wie viele Selbständige "ich habe 40 Jahre hart geabeitet und jetzt bekomme ich gerade 500 € Rente"
wo solls denn herkommen????
Die Knete fröhlich verpulvern und wenns knallt nach der "sozialen Gerechtigkeit" schreien...
Nein nein, so gehts nicht.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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18.09.2017, 20:05
Beitrag: #459
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Ich kenne viele Klein-Selbstständige, die sich schon die Beiträge der Krankenversicherung vom Munde absparen. Eine Rentenversicherung können die sich gar nicht leisten.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.09.2017, 21:55
Beitrag: #460
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(18.09.2017 20:05)Arkona schrieb:  Ich kenne viele Klein-Selbstständige, die sich schon die Beiträge der Krankenversicherung vom Munde absparen. Eine Rentenversicherung können die sich gar nicht leisten.

Ich war vor ca. 10 bis 12 Jahren auch Kleinselbständiger. Da musste ich jeden Monat 275 Euro Krankenversicherung bezahlen. Es wurde davon ausgegangen, dass ich pro Monat 1.800 Euro Einnahmen habe. Die Höhe der Krankenversicherung musste ich bezahlen, egal wie hoch meine Einnahmen waren, z. B. nur 1.000 Euro.

Ein Mitarbeiter der Krankenkasse riet mir, jeden Monat eine Anzahlung zu leisten, da man sonst seine Ansprüche auf die Leistungen der Krankenkasse verlieren würde, im schlimmsten Fall nach 2 Monaten raus fliegt. Die Rentenversicherung von 78 Euro pro Monat konnte ich damals nicht aufbringen, das wird mir in einigen Jahren auf die Füße fallen.

Da ich unter 11.900 Euro Jahresumsatz hatte, musste ich keine Einkommenssteuer bezahlen. Zum Glück fand ich zum 1. Dezember 2007 einen Job, sodass ich einen Teil meiner Aufwendung rückwirkend auf 2 Jahre zurückerstattet bekam.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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18.09.2017, 23:18
Beitrag: #461
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(15.09.2017 19:28)Suebe schrieb:  Nachdem man nach einem halben Jahrhundert wieder die Vollbeschäftigung erreicht,
Die Digitalisierung wird das alles umkrempeln. Da fahren LKWs, Busse, Züge von allein. Um nur ein Beispiel zu nennen. Aber nicht nur einfache Tätigkeiten werden ersetzt. Pädagogen, Forscher, Ärzte, Anwälte, Apotheker führen oft unkreative Tätigkeiten aus, die leicht ersetzt werden können.

Die Bildung/Ausbildung sollte das berücksichtigen, Kreativität wird wichtiger werden.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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19.09.2017, 00:31
Beitrag: #462
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(18.09.2017 23:18)Triton schrieb:  Pädagogen, Forscher, Ärzte, Anwälte, Apotheker führen oft unkreative Tätigkeiten aus, die leicht ersetzt werden können.

Das kann doch nicht dein Ernst sein. All diese Tätigkeiten sind hochkomplex.

MfG, Titus Feuerfuchs
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19.09.2017, 02:04
Beitrag: #463
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(19.09.2017 00:31)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das kann doch nicht dein Ernst sein. All diese Tätigkeiten sind hochkomplex.
Jein. Auch in diesen Berufen gibt es viele Tätigkeiten, die alles andere als komplex sind oder nicht ersetzt werden können.
Lernprogramme z.B. können effektiver und individueller Wissen vermitteln als Lehrer. Man wird schon noch Menschen brauchen, aber eben nicht mehr so viele und so oft.
Einen LKW über viele Kilometer sicher durch den dichten Verkehr zu steuern ist auch hochkomplex, aber es wird nicht mehr lange dauern, dann können das Maschinen.
Warum soll eine Maschine nicht auch einen Menschen anschauen und untersuchen können, dann eine Diagnose stellen? Du wirst es erleben.

Im Prinzip ist das keine Bedrohung, sie befreit den Menschen von lästigen Tätigkeiten. Und gibt Raum für Tätigkeiten, die Menschen vorziehen.

Zuletzt hatte Martin Schulz davon gesprochen, ein Arbeitsloser dürfe es nicht ablehnen, für die Müllabfuhr zu arbeiten. Öhm, bei uns gibt es den klassischen Müllmann nicht mehr. Es gibt einen Fahrer, der einen Greifarm bedient. Das ist sicher keine allzu primitive Tätigkeit mehr.
Ist es jetzt gut oder schlecht, dass da niemand mehr in der Kälte und im Müllgestank hinten auf dem Müllwagen mitfahren muss?

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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19.09.2017, 16:14
Beitrag: #464
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(18.09.2017 19:09)Suebe schrieb:  "ich habe 40 Jahre hart geabeitet und jetzt bekomme ich gerade 500 € Rente"
wo solls denn herkommen????

Gerade diese Klagen, dass die Rente zu winzig ist, hört man öfter. Hakt man dann nach, erfährt man, dass über die Jahrzehnte kaum in die Rentenkasse eingezahlt wurde und zudem große Fehlzeiten klaffen.
Wer aber in seinem Berufsleben minimal in die Rentenkasse eingezahlt hat, darf sich über eine kleine Rente nicht wundern.

Natürlich gibt es auch Rentenbezieher, deren Rente unverschuldet klein ausfällt. Dazu zählen z.B. alleinerziehende Mütter oder solche, die wegen längerer Krankheit nicht arbeiten konnten. Das ist aber eine Minderheit. Die meisten Langzeitarbeitslosen haben es versäumt, einen Schulabschluss zu machen oder eine berufliche Ausbildung abzuschließen. Da darf man sich später nicht über mangelnde Arbeitsangebote wundern und über die kleine Rente im Alter.

In all diesen Fällen ist der Ruf nach "sozialer Gerechtigkeit" eine Täuschung, denn die danach rufen, sind an ihrer Misere selber schuld - abgesehen von Härtefällen wie Alleinerziehende, von Krankheiten Betroffene oder solchen, die um die 50 ihre Arbeit verlieren und danach für die allermeisten Arbeitgeber zu "alt" sind (ungerechtfertigterweise).
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19.09.2017, 17:28
Beitrag: #465
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Wenn jemand wegen schlechter Qualifikation wenig verdient, aber immer fleisig gearbeitet hat, bei dem würde ich nicht von selber schuld reden. Hier kann der Staat für eine Mindestsicherung sorgen und für eine vorsorgende Rentenabsicherung bzw. ausreichende Löhne. Selber schuld sind neben Leuten, die überhaupt nicht arbeiten Selbständige, die zu wenig in die Rentenversicherung einzahlen z.B. weil die Selbständigkeit das Auskommen nicht liefert. Dann muß man mit der Selbständigkeit aufhören.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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19.09.2017, 18:29
Beitrag: #466
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(19.09.2017 17:28)Paul schrieb:  ./.
...Selbständige, die zu wenig in die Rentenversicherung einzahlen z.B. weil die Selbständigkeit das Auskommen nicht liefert. Dann muß man mit der Selbständigkeit aufhören.

Bei den Fällen, die ich kenne, ist es anders abgelaufen.
Da sind die Versicherungsvertreter aufmarschiert, "Du musst weg von der Rentenversicherung für dieses Geld bekommst du eine Lebensversicherung von xxxxxxx DM/Euro....," was noch vor zehn Jahren so auch stimmte

viele haben es gemacht, und wenn die Firma in eine Schieflage kommt, und das ist halt nie auszuschließen, macht die Bank "zip" und die Lebensversicherung ist futsch...
an die Rentenversicherung können sie aus gutem Grund nicht ran.
Und dann ist Altersarmut nicht mehr abzuwenden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.09.2017, 18:41
Beitrag: #467
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(19.09.2017 17:28)Paul schrieb:  Wenn jemand wegen schlechter Qualifikation wenig verdient, aber immer fleisig gearbeitet hat, bei dem würde ich nicht von selber schuld reden.

Aber ist der Staat - und damit der Steuerzahler - verpflichtet, das auszugleichen, was der Arbeitnehmer durch mangelnde Qualifikation versäumt hat?

Das ist doch die private (Fehl)Entscheidung des Betroffenen gewesen, für die er später die Folgen zu tragen hat. Jeder ist seines Glückes Schmied.
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19.09.2017, 19:10
Beitrag: #468
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(19.09.2017 18:29)Suebe schrieb:  
(19.09.2017 17:28)Paul schrieb:  ./.
...Selbständige, die zu wenig in die Rentenversicherung einzahlen z.B. weil die Selbständigkeit das Auskommen nicht liefert. Dann muß man mit der Selbständigkeit aufhören.

Bei den Fällen, die ich kenne, ist es anders abgelaufen.
Da sind die Versicherungsvertreter aufmarschiert, "Du musst weg von der Rentenversicherung für dieses Geld bekommst du eine Lebensversicherung von xxxxxxx DM/Euro....," was noch vor zehn Jahren so auch stimmte

viele haben es gemacht, und wenn die Firma in eine Schieflage kommt, und das ist halt nie auszuschließen, macht die Bank "zip" und die Lebensversicherung ist futsch...
an die Rentenversicherung können sie aus gutem Grund nicht ran.
Und dann ist Altersarmut nicht mehr abzuwenden.


Man muss aber da klar sehen, es gibt Personengruppen, denen der Staat mehr "Volljährigkeit" wie anderen zutraut, die weniger vor der eigenen "Dummheit" geschützt sind.
Dazu gehören die meisten Selbständigen. Bei vielen verlangt der Staat da auch einen Nachweis, dass er tatsächlich weiß auf was er sich einlässt. Aber nicht bei allen.
Wobei diese "erweiterte Volljährigkeit" natürlich auch erhebliche Vorteile hat, die gerne genommen werden. Aber das Risiko ist halt auch da.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.09.2017, 21:50
Beitrag: #469
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Wobei anzumerken ist, dass immer wieder versucht wird, Arbeitslose in die Freiberuflichkeit zu drängen. Einige Zeit lang wurde der Einstieg sogar mit finanziellen Anreizen wie einer Steuervergünstigung für das erste Jahre versüßt. Allerdings gibt es leider viele Menschen, die für Freiberuflichkeit einfach nicht geeignet sind.

Abgesehen davon ist zumindest in Österreich die Situation für Klein- und Mittelbetriebe denkbar schlecht. Nachdem, was ich da als Angestellte erlebe, kann ich nur hoffen, dass es mir erspart bleibt, es dort einmal versuchen zu müssen. (Letztlich reicht es in der Freiberuflichkeit nicht, dass etwas geleistet wird, sondern es werden Kundinnen und Kunden benötigt, die die angebotene Leistung wollen und es ist notwendig, dafür zu sorgen, dass die Honorare und Zahlungen auch geleistet werden.

Ich habe leider im Bekanntenkreis mit zwei Arten von Menschen zu tun: solche, die eine gesicherte Position haben (de facto nicht gekündigt werden können) oder solche, die arbeitslos sind.

Bei den Arbeitslosen lassen sich für mich zwei Gruppen unterscheiden: Menschen, die sich in der Arbeitslose eingerichtet haben und Menschen, die verzweifelt versuchen, Arbeit zu finden.
Gemeinsam ist, dass beide als Sozialschmarotzer gelten und schief angesehen werden.
Die, welche sich in der Arbeitslose eingerichtet haben, haben es sich gewöhnlich auch mit dem AMS und den Behörden irgendwie gerichtet, das bedeutet, sie werden in weitgehend in Ruhe gelassen, hin und wieder müssen sie halt einen Kurs besuchen und dann haben sie wieder monatelang ihre Ruhe.
Die, welche Arbeit suchen, werden vom Arbeitsmarktservice außerdem tüchtig hergenommen, von Kurs zu Kurs bzw. Praktikum zu Praktikum weitergereicht, müssen diesen rund um die Uhr zur Verfügung stehen etc.

Nach meinen eigenen Beobachtungen, sind zumindest in Österreich die besser dran, die sich in der Arbeitslosigkeit eingerichtet haben.

Hinzu kommt noch etwas anderes - eine Arbeitslose, Notstandshilfe und Mindestsicherung (früher Sozialhilfe) ist eine Voraussetzung dafür, dass weitere Leistungen wie ein Sozialpass (die Möglichkeit im Sozialmarkt einkaufen zu können, Freifahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln etc.), ermäßigte Eintritt in öffentliche Einrichtungen (Museen, Schwimmbäder etc.) gewährt werden.
Wenn ich dagegen mit dem, was ich verdiene, auch nicht mehr letztlich pro Monat auf dem Konto habe, als das, was ich bei der Mindestsicherung hätte, so werde ich dafür, dass ich keine staatliche Unterstützung beziehe, noch insofern "belohnt", als ich ohne staatliche Unterstützung auch keinen Sozialpass beantragen kann und Ähnliches.
Da stellt sich schon die Frage - wenn der Job ohnehin nicht mehr bringt, als bei der Mindestsicherung möglich ist, bin ich doch eigentlich blöd, dass ich noch arbeiten gehe. Oder anders ausgedrückt, wo ist da der Anreiz, lieber doch zu sehen, dass ich wieder eine Arbeit habe.

Sicher, es wird immer wieder betont, dass der Bezug einer Mindestsicherung an strenge Auflagen etc. gebunden ist. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich, wenn ich mich geschickt anstellen würde, das schon hinbekommen würde.

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Sicher, das, was ich da miterlebe, zum Glück habe ich bisher noch einen Arbeitsplatz, ist natürlich ganz anders als die Wertvorstellungen, mit denen ich jedenfalls noch aufgewachsen bin. Aber das ändert nichts daran, dass ich sehen muss, dass ich in der jetzigen Welt "überlebe".

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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20.09.2017, 23:12
Beitrag: #470
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(19.09.2017 02:04)Triton schrieb:  Einen LKW über viele Kilometer sicher durch den dichten Verkehr zu steuern ist auch hochkomplex, aber es wird nicht mehr lange dauern, dann können das Maschinen.
Warum soll eine Maschine nicht auch einen Menschen anschauen und untersuchen können, dann eine Diagnose stellen? Du wirst es erleben.

LKW, ua., ok.
Da du nicht weißt, wie alt ich bin, ist diese Aussage mehr als gewagt.
Selbst wenn ich zehn wäre, bezweifle ich, dass ich Roboterärzte erleben würde.

(19.09.2017 02:04)Triton schrieb:  Im Prinzip ist das keine Bedrohung, sie befreit den Menschen von lästigen Tätigkeiten. Und gibt Raum für Tätigkeiten, die Menschen vorziehen.

Welche Tätigkeiten sind das bitte? Schon mal auf die Idee gekommen, dass Tätigkeiten, wie z.B.Lehrer oder Arzt, aber auch viele ander Jobs nicht nur Broterwerb, sondern auch sinnstiftend und erfüllend sein können?
Die meisten Menschen wissen nichts mit sich anzufangen,wenn sie keine Aufgabe, dh, Beruf, haben.
Konsequent zu Ende gedacht, kann man sich dann die Frage stellen, wofür es den Menschen überhaupt noch gibt, wenn am Ende des Tages Maschinen (angeblich) alles besser können.
Auf so ein entfremdendes und entmenschlichendes System kann ich dankend verzichten.

(19.09.2017 02:04)Triton schrieb:  Zuletzt hatte Martin Schulz davon gesprochen, ein Arbeitsloser dürfe es nicht ablehnen, für die Müllabfuhr zu arbeiten. Öhm, bei uns gibt es den klassischen Müllmann nicht mehr. Es gibt einen Fahrer, der einen Greifarm bedient. Das ist sicher keine allzu primitive Tätigkeit mehr.
Ist es jetzt gut oder schlecht, dass da niemand mehr in der Kälte und im Müllgestank hinten auf dem Müllwagen mitfahren muss?

Du kamst mit Ärzten, Anwälten, Lehrern, etc., und jetzt mit der Müllabfuhr?? So kannst du keine ersnthafte Diskussion führen.
Das sind total unterschiedliche Berufe mit ganz anderen Anforderungen.

MfG, Titus Feuerfuchs
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21.09.2017, 00:04
Beitrag: #471
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(20.09.2017 23:12)Titus Feuerfuchs schrieb:  Welche Tätigkeiten sind das bitte? Schon mal auf die Idee gekommen, dass Tätigkeiten, wie z.B.Lehrer oder Arzt, aber auch viele ander Jobs nicht nur Broterwerb, sondern auch sinnstiftend und erfüllend sein können?
Abrechnungstäigkeiten sind für Ärzte lästig.
Lehrer unterrichten zig mal dasselbe und für alle Schüler gleich. Das kann anders/besser ablaufen.
Es wird schon noch Ärzte und Lehrer geben, aber eben nur für Aufgaben, die Menschen besser erledigen können als Maschinen.

(20.09.2017 23:12)Titus Feuerfuchs schrieb:  Konsequent zu Ende gedacht, kann man sich dann die Frage stellen, wofür es den Menschen überhaupt noch gibt, wenn am Ende des Tages Maschinen (angeblich) alles besser können.
Auf so ein entfremdendes und entmenschlichendes System kann ich dankend verzichten.
Ob sich das zurückdrehen lässt?
http://www.berliner-kurier.de/news/wisse...hen-970590

Wie gesagt, grundsätzlich ist es ja gut, wenn Maschinen für uns arbeiten. Und Menschen sitzen nicht nur rum, da bin ich mir sicher. Aber es stimmt schon, gerade die Falschen werden eventuell zuviel freie Zeit haben.
Prinz Charles soll mal gesagt haben, er habe gehört, dass Menschen zu Gewalttätigkeit und Verbrechen neigen, wenn sie keine richtige Arbeit haben. Bei ihm sei das aber nicht der Fall...

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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21.09.2017, 04:12
Beitrag: #472
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(21.09.2017 00:04)Triton schrieb:  
(20.09.2017 23:12)Titus Feuerfuchs schrieb:  Konsequent zu Ende gedacht, kann man sich dann die Frage stellen, wofür es den Menschen überhaupt noch gibt, wenn am Ende des Tages Maschinen (angeblich) alles besser können.
Auf so ein entfremdendes und entmenschlichendes System kann ich dankend verzichten.
Ob sich das zurückdrehen lässt?
http://www.berliner-kurier.de/news/wisse...hen-970590

Wie gesagt, grundsätzlich ist es ja gut, wenn Maschinen für uns arbeiten. Und Menschen sitzen nicht nur rum, da bin ich mir sicher. Aber es stimmt schon, gerade die Falschen werden eventuell zuviel freie Zeit haben.
Prinz Charles soll mal gesagt haben, er habe gehört, dass Menschen zu Gewalttätigkeit und Verbrechen neigen, wenn sie keine richtige Arbeit haben. Bei ihm sei das aber nicht der Fall...


Charles ist nicht repräsentativ. Er braucht keinen Job, er ist auch so angesehenes Mitglied der Gesellschaft mit viel Geld.

Ad Hawking: Die Dynamik ist eh nicht kontrollierbar. Ich hoffe nur, dass ich die entmenschlichte von AI gelenkte Gesellschaft nicht mehr erlebe. Terminator lässt grüßen.
Abgesehen von der Zeitreise in die Vergangenheit (die ist im Gegensatz zu der in die Zunkunft auch theoretisch unmöglich) ist der Film vielleicht nährer an der Realität als die meisten ahnen.

MfG, Titus Feuerfuchs
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21.09.2017, 14:11
Beitrag: #473
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(21.09.2017 04:12)Titus Feuerfuchs schrieb:  Charles ist nicht repräsentativ. Er braucht keinen Job, er ist auch so angesehenes Mitglied der Gesellschaft mit viel Geld.
Falls das Zitat überhaupt stimmt, war es sowieso ironisch. Ich glaube, dass diese Royals ein sehr strenges Programm haben, das alles andere als locker ist. Dazu immer unter den Augen der Öffentlichkeit. Streikrecht, freies Wochenende oder gar Kündigung gibt es nicht.

Ich bezweifle genauso, dass die Entwickler der künstlichen Intelligenz wirklich überschauen, was sie da anrichten.

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21.09.2017, 18:35
Beitrag: #474
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Zitat:Ich bezweifle genauso, dass die Entwickler der künstlichen Intelligenz wirklich überschauen, was sie da anrichten.

Da kann man dazu stehen wie man will, aber Fortschritt lässt sich niemals aufhalten.

Als der Adam Opel seine ersten Nähmaschinen baute und auslieferte, haben sie wütende Schneidergesellen in den Rhein geschmissen.
Erreicht haben sie damit aber nichts.

Mein Urgroßvater hat Band gewoben in den Gewerbesteuerakten nach erheblichem Umfang, Bandfabrikat nannte er sich. Die Bänder wurden insbesondere zur "optischen Veränderung" auf die Kleidungsstücke genäht, die damals Mitte 19. Jahrhundert idR sehr lange getragen wurden.
In den 1870er80er Jahren hat der Umsatz sehr nachgelassen, die Kleidungsstücke wurden durch Massenfabrikation billiger und die Leute kauften neue, anstatt auf die alten neue Bänder zu nähen.
Da hat er halt "umgesattelt", wurde Uhrmacher.

Soll heißen, wenn es meinen Job irgendwann nicht mehr gibt, muss ich mir halt einen anderen suchen.
Nichts neues in der Menscheitsgeschichte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.09.2017, 20:31
Beitrag: #475
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(21.09.2017 18:35)Suebe schrieb:  Da hat er halt "umgesattelt", wurde Uhrmacher.

Soll heißen, wenn es meinen Job irgendwann nicht mehr gibt, muss ich mir halt einen anderen suchen.
Nichts neues in der Menscheitsgeschichte.

Es gibt aber noch genügend Berufsgruppen bzw. Branchen, die sich gegen Quereinsteiger wehren.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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21.09.2017, 22:27
Beitrag: #476
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(21.09.2017 14:11)Triton schrieb:  [quote='Titus Feuerfuchs' pid='58791' dateline='1505959945']

Ich bezweifle genauso, dass die Entwickler der künstlichen Intelligenz wirklich überschauen, was sie da anrichten.


Das bezweifle ich auch.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2017, 04:19
Beitrag: #477
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Ich bin mal auf Sonntag gespannt. Alle Medien haben unisono die AfD angegriffen und die Umfragen wurden so nach und nach korrigiert. Offenbar erreicht man das Gegenteil, von wegen "mit Schmuddelkindern spielt man nicht". 15%
In Österreich seid ihr anscheinend weiter, was den Umgang mit einer Rechtspartei betrifft und euer Land existiert auch noch.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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22.09.2017, 08:02
Beitrag: #478
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 04:19)Arkona schrieb:  Ich bin mal auf Sonntag gespannt. Alle Medien haben unisono die AfD angegriffen und die Umfragen wurden so nach und nach korrigiert. Offenbar erreicht man das Gegenteil, von wegen "mit Schmuddelkindern spielt man nicht". 15%
In Österreich seid ihr anscheinend weiter, was den Umgang mit einer Rechtspartei betrifft und euer Land existiert auch noch.

Originalton eines Bekannten diese Woche "Die (AfD) haben in so vielem völlig recht, aber man kann doch diese Neunazis nicht wählen"
Ernsthaft, wenn die ihre Faschos mundtot machen/rausschmeißen würden, hätten die 25% am Sonntag

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22.09.2017, 08:46
Beitrag: #479
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 08:02)Suebe schrieb:  Ernsthaft, wenn die ihre Faschos mundtot machen/rausschmeißen würden, hätten die 25% am Sonntag
Die AfD ohne Asylanten-Hetze gab es schon bei der letzten Wahl und die blieben unter den 5 % hängen.

Die AfD bezieht ihre Attraktivität nun einmal daraus, als einzige Partei wirklich den Laden für Asylsuchende dichtmachen zu wollen. Sie hat damit Erfolg gerade bei den Bundesbürgern, die noch gar nicht so lange welche sind und Angst haben, den Wohlstand teilen zu müssen. Psychologen erklären das wohl mit dem Drang, die "Leiter hochziehen zu wollen", die man vor kurzer Zeit noch selbst benutzt hat.

Außerdem ist es ein Ergebnis der GroKo und der scheinbaren Unmöglichkeit, Angela Merkel sonst irgendwie eins auszuwischen. Es ist ja auch so, es geht immer nur darum, wer als Nächstes auch ein paar Minister stellen darf aber nie um wirklich mögliche Alternativen zu Angela Merkel. Das kann auf Dauer einer Demokratie nicht nutzen.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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22.09.2017, 11:40
Beitrag: #480
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Warst du auch bei Lidl?

teh ich vor kurzem bei Lidl in der Kassenschlange beginnt einer vor mir in der Schlange zu schimpfen:
"Jetzt sind wir in der DDR schon immer angestanden, und nun hier dieselbe Kacke"
Dreht sich weiter vorn einer um "Wir haben Euch nix gerufen"

Nee nee ist ein Witz.
Aber könnte es schon treffen, oder nicht?

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22.09.2017, 12:00
Beitrag: #481
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
AfD wählen viele Spätaussiedler und ehemalige "Ossis", die im real existierenden Sozialismus aufgewachsen sind oder so erzogen wurden. Da ist der Wohlstand immer ein Kuchen, den es gerecht zu verteilen gilt. Und je weniger da sind, desto mehr gibt es vom Kuchen.

Im Westen sind es, auch nicht besser, der immer vorhandene braune Sumpf und Protestwähler, die zusammen immer für 5-10% der Stimmen gut sind, wenn motiviert. Die verlaufen sich natürlich auch genauso schnell wieder.

Gestern habe ich die Theorie gehört, dass AfD Wähler die Flüchtlinge als Rache der Sieger im 2.Weltkrieg sehen, die das wiedererstarkte Deutschland so abschaffen wollen. Kennt man ja: Die Nazis sind die armen Opfer.

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22.09.2017, 12:22
Beitrag: #482
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Wenn man sich auf der Strasse umhört, müsste die AfD eigentlich die absolute Mehrheit bekommen. Aber es gibt Traditionen, "mein Uropa hat schon zu Bebels Zeiten SPD gewählt".

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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22.09.2017, 14:19
Beitrag: #483
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 12:22)Arkona schrieb:  Wenn man sich auf der Strasse umhört, müsste die AfD eigentlich die absolute Mehrheit bekommen. Aber es gibt Traditionen, "mein Uropa hat schon zu Bebels Zeiten SPD gewählt".

Die AfD liegt seit vielen Monaten stabil zwischen 9 und 11%.

Die sozialdemokratischen Parteien erleben gegenwärtig in ganz Europa eine Schwächephase. Die Welt rückt ein wenig nach rechts.
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22.09.2017, 14:25
Beitrag: #484
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 12:00)Triton schrieb:  AfD wählen viele Spätaussiedler und ehemalige "Ossis", die im real existierenden Sozialismus aufgewachsen sind oder so erzogen wurden.

Man darf nicht vergessen, dass der Osten von unglaublichen Umbrüchen heimgesucht wurde, unzählige Lebensentwürfe durch Arbeitslosigkeit zerbrachen, eine Deindustrialisierung stattfand usw. usw.

All das ist noch längst nicht verarbeitet, auch nicht die Arroganz der Wessis und die brachiale Treuhand, sodass die Ossis als erste Protestpartei Die Linke und nunmehr die AfD ausmachten.

Das ist des Rätsels Lösung.
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22.09.2017, 16:42
Beitrag: #485
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Aha, Framing ist der Begriff für
"das Glas ist halbleer, das Glas ist halbvoll"
interessant.

Positives Denken, sagte man früher, sag: halbvoll

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.09.2017, 19:32
Beitrag: #486
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 16:52)Köbis17 schrieb:  
(22.09.2017 16:42)Suebe schrieb:  Aha, Framing ist der Begriff für
"das Glas ist halbleer, das Glas ist halbvoll"
interessant.

Positives Denken, sagte man früher, sag: halbvoll

Bitte nicht nur Bildchen interpretieren ... ich weiß, in der Jugend und im Alter ist es einfacher Bildsprachlich zu lesen ...Devil


Sure Bat
Mickey Mouse und Asterix

das habe ich aus deinem Wiki-Link rüberkopiert
Zitat:Unterschieden wird zwischen diagnostischem Framing, das sich auf die Darstellung von Problemen und Schuldzuweisungen konzentriert, prognostischem Framing, in dessen Rahmen Problemlösungen und Strategien vorgeschlagen werden und motivationalem Framing, das sich auf die Mobilisierung von Teilnehmern und Sympathisanten bezieht. Weitere typische Frames (nach Semetko und Valkenburg) sind die Unterteilungen in Konflikt, human Interest, ökonomische Konsequenzen, moralische Beurteilung und Verantwortlichkeit. Wird also z. B. in der Politik die Diskussion um die Kürzung der Sozialausgaben geführt, so kann diese Debatte folgendermaßen „geframed“ werden: Entweder wird der Konflikt (der politischen Akteure aber auch anderer beteiligter Personen, wie Gewerkschaften oder Wohlfahrtsverbände) dargestellt, die Lebensweise und die Probleme eines Sozialhilfeempfängers (Human Interest), die ökonomischen Konsequenzen (sowohl für Empfänger als auch für öffentliche Haushalte), durch eine moralische Beurteilung (Wie viel Geld braucht man zum Überleben?), oder indem Verantwortliche gesucht werden (unflexibler Arbeitsmarkt, unmotivierte Arbeitssuchende, o. ä.).

was steht da?
das Glas wird nicht voller wenn ich es halbvoll nenne, und es wird nicht leerer wenn ich es halbleer nenne,
aber es hört sich ganz anders an.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.09.2017, 17:16
Beitrag: #487
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 04:19)Arkona schrieb:  Ich bin mal auf Sonntag gespannt. Alle Medien haben unisono die AfD angegriffen und die Umfragen wurden so nach und nach korrigiert. Offenbar erreicht man das Gegenteil, von wegen "mit Schmuddelkindern spielt man nicht". 15%
In Österreich seid ihr anscheinend weiter, was den Umgang mit einer Rechtspartei betrifft und euer Land existiert auch noch.


Kaum zu glauben, nicht wahr?Rolleyes

MfG, Titus Feuerfuchs
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23.09.2017, 17:20
Beitrag: #488
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(22.09.2017 08:46)Triton schrieb:  Die AfD bezieht ihre Attraktivität nun einmal daraus, als einzige Partei wirklich den Laden für Asylsuchende dichtmachen zu wollen.

Stimmt ja auch nicht. Selbst die AfD will bis zu 10 000 im Jahr reinlassen.

https://www.welt.de/politik/article16830...ingen.html

MfG, Titus Feuerfuchs
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25.09.2017, 00:29
Beitrag: #489
Kurzübersicht Bundestagswahl 2017:
Das Endergebnis der Bundestagswahl 2017 steht noch nicht fest, ich oder von mir aus auch jemand anderer, schreibe das Ergebnis wohl morgen.

Hier möchte ich aber kurz mal einen Allgemeinen Blick über das Deutsche Bundestagswahlergebnis werfen:

-Die CDU/CSU hat mit ca. 33% enorm verloren. Durch die Schwäche der SPD bliebt man jedoch klar auf Platz 1. Nur etwas mehr als 20 Prozent holte Martin Schulz mit der SPD, ein extrem schwaches Ergebnis. Die AfD kommt mit ca. 13% im zweistelligen Bereich klar auf Platz 3 und zieht damit in den Bundestag ein. Die FDP holt ein zweistelliges Ergebnis und schafft somit ein starkes Comeback im Bundestag. Linke und Grüne haben leicht dazu gewonnen, sind aber vom Platz her auf einen Kampf um Platz 5 zurückgefallen. Dieser ist noch nicht ganz klar.

Insgesamt haben die großen verloren, die kleineren dazu gewonnen. Mit der AfD zieht das erste mal eine Rechtspopulistische Partei ein und zwar gleich auf Platz 3. Durch den Einzug der FDP sind nun 6 statt bisher 4 Parteien im Bundestag.

Dadurch das die SPD nun höchstwahrscheinlich in die Opposition geht, sieht es am ehesten nach CDU/CSU-FDP-Grüne aus. Mit dem hätten viele nicht gerechnet.
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25.09.2017, 12:27
Beitrag: #490
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Weil wir ja ein Ratespiel gemacht haben: Arkona und Sansavoir haben richtig getippt. Gratulation.
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25.09.2017, 12:44
Beitrag: #491
Vorläufiges Endergebnis der Bundestagswahl 2017:
1. CDU/CSU: 33,0% (-8,6%)

2. SPD: 20,5% (-5,2%)

3. AfD 12,6% (+7,9%)

4. FDP: 10,7% (+6,0%)

5. Linkspartei: 9,2% (+0,6%)

6. Grüne: 8,9% (+0,5%)
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25.09.2017, 12:57
Beitrag: #492
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Frauke Petry hat sich ganz plötzlich vom Acker gemacht. Die AfD wurde in Sachsen stärkste Partei. Wenn das zur nächsten Landtagswahl dort so bleibt...
Bemerkenswert ist, dass die Rechten ausgerechnet in den Sorbengebieten der Lausitz ihre Direktmandate geholt haben.
Da die SPD nun in der Schmollecke sitzt, bleibt nur "Jamaika", also FDP und Grüne mit in die Regierung (samt CSU). Das hat schon was von "Zwangsehe" an sich, aber Neuwahlen will momentan keiner.
Angela Merkel braucht schon Dompteursqualitäten, um aus diesem Haufen eine handlungsfähige Regierung zu bilden.

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25.09.2017, 13:01
Beitrag: #493
Kurzanalyse der Bundestagswahl, aus meiner Sicht:
Ein paar Faktoren haben mich schon überrascht:

Die CDU/CSU hätte ich stärker eingeschätzt, vielleicht auch durch die Berichterstattung im ORF wo Merkel bei manchen Sendungen als "die Vorzeigepolitikerin" präsentiert wurde.

Die SPD war so gut wie gar keine Konkurrenz zur CDU/CSU, anstatt aufstieg erlebte man eine gewaltigen Abstieg. Interessant wäre ob Schulz damals nur so extrem gepuscht wurde von Medien oder ob man tatsächlich eine Zeit lang so gut lag und dann abgestürzt ist. Das man sich nun seltsam ruhig verhält, wundert mich nicht. Ich denke man ist im Prinzip ratlos. Dennoch hat es mich gewundert, dass man so schnell sagte man geht in Opposition.

Das die AfD so stark wird habe ich mir nicht gedacht. Vor allem aus 2 Gründen, erstens sind solche Rechtspopulistischen Parteien oft sehr davon abhängig eine starke Führungsperson zu haben, ich hatte in letzter Zeit nicht den Eindruck das Gauland das wäre, zumindest im Ausland war Petry weit bekannter.
Schon heute gab es übrigens eine erste Spalltung, Frauke Petry verlies die Partei (das machen scheinbar alle Führungspersönlichkeiten dort mit der Zeit - siehe Bernd Lucke).
Der zweite Grund war der Eindruck, das es die Rechten Europaweit in den letzten Monaten etwas schwerer hatten als zuletzt.

Die FDP: Am Tag nach der Wahl wird sie irgendwie gar nicht so stark beachtet von den Medien. Dennoch muss man sagen, starke Leistung. In Österreich ist es nur sehr schwer schaffbar, wenn man mal rausfällt wieder in den Nationalrat zu kommen. Die FDP schaffte den Einzug eigentlich relativ schnell und dann noch zweistellig. Schon eine Leistung für eine Partei, die bei der letzten Wahl noch für so viele unwählbar war, dass man rausgefallen ist. Nun hat man sogar die Chance in die Regierung zu kommen.

Die Linkspartei holte zwar ein kleines Plus, was ihr aber wehtun müsste, ist das man nun nicht mehr die einzige Protestwähleralternative ist. Das man die Führungsposition bei diesen verliert zeigte sich schon lange - vor einigen Jahren gingen viele Protestwähler zu der Piratenpartei, danach zur AfD, die nun auch im Bundestag ist. Beide Parteien, die ja eigentlich total konträr sind von den Positionen her kämpfen nun sowohl um Protestwähler, als auch um Ostdeutschland.

Die Grünen waren nur knapp hinter den Linken. Sie haben die Chance in die Regierungskoalition zu kommen.

Zu kleineren fand ich kaum was, blieben wohl ohne Chancen.
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25.09.2017, 14:28
Beitrag: #494
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Dass es zu einer Jamaika-Koalition kommen könnte, wurde vielfach vorausgesagt. Dazu wird es nun auch kommen, wobei Koalitionsgespräche von gut 3 Monaten wahrscheinlich sind. Was die einzelnen Parteien von ihren Programmen durchsetzen können, bleibt ungewiss.

Wichtig ist mir vor allem, dass die FDP sowohl ihr geplantes Einwaderungsgesetz als auch ihre harte Haltung gegenüber weiterer ubgebremster Einwanderung durchsetzen kann.
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25.09.2017, 15:06
Beitrag: #495
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(25.09.2017 14:28)Dietrich schrieb:  Wichtig ist mir vor allem, dass die FDP sowohl ihr geplantes Einwaderungsgesetz als auch ihre harte Haltung gegenüber weiterer ubgebremster Einwanderung durchsetzen kann.

Die FDP ist, was ich so mitbekomme in diesem Thema nach Rechts gerückt, die Frage ist nur ob Punkte wie der von dir angesprochener von der FDP mit den Grünen im Bund verwirklicht werden kann. Auch CSU und Grüne, wird vermutlich nicht einfach.

Denke auf jedem fall werden die Verhandlungen dauern und alles andere als einfach sein. Die logischere Variante ist Schwarz-Gelb-Grün schon, aber als fix würde ich sie noch nicht sehen.
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25.09.2017, 16:14
Beitrag: #496
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Obwohl ich beleibe kein CSU Wähler bin hab ich durchaus Mitleid mit Horst Seehofer. Der Kerl hatte immer ein gutes Bauchgefühl was der Wählerwille ist. Die Merkel mit ihrer Starrköpfigkeit hat der CSU meiner Meinung nach den größten Teil der Einbußen gebracht. Auch waren ihre Auftritte in Bayern eher kontraproduktiv und die Idee einiger CSUler mit Merkelbildern zu werben wurde von vielen in der Bevölkerung eher spöttisch damit kommentiert das die CSU sich ihres Ergebnisses wohl so sicher sei, das man meint sogar solche Wahlwerbung zu verkraften.

Ich glaube auch das Merkel für diese 4 Jahre mehr der Union längerfristig einen großen Schaden zugefügt hat. 12 Jahre mit Hurrah-Presse die ja wirklich jeden Furz der Kanzlerin gefeiert hat und auch das sie ja gezielt jegliche innerparteiliche Opposition auschgeschaltet hat und sich lieber mit einem Großaufgebot von Lakaien umringt hat, lassen bei mir darauf schließen daß sich Merkel einfach zu weit von der Bevölkerung entfernt hat um dere Wünsche noch zu erkennen.

Was mich direkt zu meinem nächsten Punkt bringt: Die positiven Umfragewerte für Merkel. Ich glaube das wenn die Zahlen so stimmen Merkels Problem ist das sie zwar bei anderen Parteien wie den Grünen oder der SPD ein hohes Ansehen genießt, jedoch in der eigenen Partei die Zustimmung doch sehr abgenommen hat. Das ganze das heute eine AFD aufkommt und gerade doch mit einem doch recht deutlichen Sprung in die Parlamente einzieht war lange Zeit absehbar.

Ich glaube auch das die Flüchtlingskrise zwar ein durchaus starker Beschleuniger dieser Entwicklung war, aber nicht die Ursache. Die Ursache sehe ich darin das Merkel immer mehr im Grünen und sozialdemokratischen Lager auf Stimmenfang gegangen ist mit dem Hintergedanken daß das Konservative Lager sie eh wählt weil es ja keine Alternative nach rechts gab. Hätte die CDU ihren angestammten Platz als Konservative Kraft zu halten und vielleicht auf die Mehrstimmen durch diesen Rutsch nach Links zu verzichten gäbe es heute keine AFD, welche sich meiner Meinung nach etablieren wird.

Und wenn es den etablierten Parteien nicht passt das sich eine vergessene Wählergruppe in den Parlamenten etabliert, dann sollte man auf deren begehren auch eingehen und diese ernstnehmen, anstatt Oberlehrerhaft zu erklären warum das nicht richtig ist oder gleich die Nazikeule zu schwingen und dabei mehr zerbrechen als richten.

Für die CSU wird es mit den Landtagswahlen im Rücken verdammt hart in einer Jamaika-Koalition die nötigen Änderungen durchzuführen um in Bayern wieder in der Wählergunst zu steigen. Auch sagt mein Bauchgefühl mir, daß in dieser Koalition nicht Merkel Nutznießer der Juniorpartner wird sondern diese knallhart die Union zu einem gewißen Grad diktieren werden. Vielleicht hätte Merkel an Helmut Kohl denken sollen als sie sich für die 4. Amtszeit entschieden hat...

So ich habe fertig, ich hoffe ich konnte meine Gedanken halbwegs neutral niederschreiben.
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25.09.2017, 18:33
Beitrag: #497
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
mM:
Die SPD hätte vielleicht besser denken sollen, bevor geredet wurde.
Es wird gerne unterstellt, dass in einer Koalitionsregierung der "Junior-Partner" zuwenig Wählerstimmen aus der Regierungsarbeit zieht.
Nachdem die CDU aber doch wesentlich mehr verlor als die SPD, kann man doch kaum davon reden, dass es nicht gelungen ist die positiven SPD-Anteile an der Regierungarbeit dem Wähler offenzulegen.
Es ist zumindest besser gelungen als den Schwarzen.

Nojo, seis drum.
Politisch wirds die nächsten 4 Jahre interessanter.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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25.09.2017, 19:49
Beitrag: #498
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Es wird interessant werden. Sollte es zu einer Regierungskoalition aus CDU/CSU, FDP und Grüne kommen, muss man abwarten, ob sie vier Jahre durchhält. Vor allem wird es spannend werden, wenn neue Gesetze vom Bundesrat verabschiedet werden müssen.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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25.09.2017, 21:34
Beitrag: #499
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Dass die SPD in die "Opposition" geht ist ein raffinierter Schachzug des Merkel Kartells, das linke Politik macht. Die AfD soll nicht stärkste Oppositions Partei werden. Sehr clever gemacht, ich muss schon sagen. Die Jamaika Koalition wir kaum andere Politik machen, als wenn es die Grosse Koalition gemacht hätte, aber die Privilegien der grössten Oppositionspartei bleiben damit der AfD vorenthalten.

Im Prinzip hat das auch ein ehemaliger SPD Vorsitzender gesagt - der Linksruck der CDU nahm der SPD die Stimmen weg, selbst hat sie auch Stimmen verloren, aber Mutti kann weiterregieren. Und das ist für die schlechteste Kanzlerin der Deutschen Geschichte, abgesehen von Hitler und Goebbels (in einem Geschichte Forum sollten wir seinen einen Tag Reichskanzlerschaft nicht vergessen), und vielleicht noch Brüning, das wichtigste. Sie hat zwar rechts (und eigentlich in der Mitte) die Flanke offengelassen, aber was solls. Prinzipien sind dieser Dame egal. Die riesige Lücke rechts und in der Mitte - clever überbrückt mit der Diffamierung der AfD als Nazis und der FDP, die viele auch als Bettvorlerger sehen wie die CSU, wurde diese Lücke eben nicht in dem Masse aufgefüllt, als dass sie ihr Linksregime nicht weiterführen kann. Erfolgreiches Divide et Impera.

Noch was zu dieser unsäglichen Diffamierung der nordostdeutschen Wähler - die nordostdeutschen Wähler verhalten sich zu einem aber auch nur kleinerem Teil wie die Wähler in den V4 Staaten, also PL, CZ, SK und H. Sie haben ein Sensorium für Floskelparteien, da sie zur Zeit des Sozialismus schon viele Floskeln gehört haben. Für den Gegensatz zwischen Reden und Tun halte ich die Ostdeutschen für sensibler als die Westdeutschen, wo die Dutschkes den Marsch durch die Institutionen, vor allem in der Lehrerschaft, aber auch unter vielen anderen Beamten, die in viel grösserer Zahl in ihren Utopien leben wollen, erfolgreich gestaltet haben. Es wird sich aber rächen, wann es die Mehrheit der Wähler merkt, steht in den Sternen.

So hat eigentlich die AfD nicht wriklich an ihr Potential rangekommen. Persönlich freue ich mich über das beste Ergebnis in Süd-
und Westdeutschland der AfD, das Petr Bystroň zuzurechnen ist, Exiltschecholowake, ein rhetorisch starker Mann, von dem wir hoffentlich noch viel mehr hören werden,

Gauland hat gestern bei Anne Will eine schwache Figur abgeliefert, Frauke Petry leidet offenbar an einer postnatalen Depression, hat Verrat begangen, wir werden sehen, wie das weiter geht. Ich sehe die Zukunft der AfD mit Meuthen, Weidel und Bystroň.
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25.09.2017, 21:54
Beitrag: #500
RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Wirtschaftlich geht es uns relativ gut, es wurden aber wichtige Probleme ausgesessen.
-Die innere Sicherheit wurde nicht gesichert. Unsere Justiz befindet sich auf Entwicklungsland Niveau. Prozesse dauern zu lang. Kriminelle werden kaum bestraft und aus dem Ausland angelockt. Vieles funktioniert nicht, wie Amry und der deutsche Soldat als syrischer Flüchtling gezeigt haben. Ein Mörder wurde ins Land gelassen, der in Berlin nochmal gemordet hat.
-Statt Einwanderer ins Land zu holen, die uns nützen, werden andere ins Land geholt. Asyl ist eine Einwanderungsgelegenheit gegen unsere Interessen.
-Niedrigverdiener und Familien bezahlen zu viele Steuern.
-Wohnungen werden zu wenig gebaut. Vermietern wird das Leben erschwert.
-Es wird viel Geld verschwendet, wie beim Berliner Flughafen und unsere Straßen und viele öffentliche Gebäude zeigen.
-Es wird zu wenig für den Aufschwung Ost gemacht.
-Unsere Regierung hat es versäumt intensiv die Fluchtursachen z.B. in Syrien und den Irak zu bekämpfen z.B. zusammen mit anderen europäischen Staaten z.B. durch schnelleren Aufbau in Kobane u. Shingal.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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