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Wahlen Allgemein 2016:
22.09.2016, 00:11
Beitrag: #351
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(21.09.2016 20:35)Arkona schrieb:  Das war am Sonntag mein erster Gedanke - Weimarer Verhältnisse in Berlin und sehr wahrscheinlich auch 2017 im Bund. Aber die Zeit ist doch nicht stehengeblieben, ein Vergleich mit 1932 verbietet sich schon deshalb. Anderswo in Europa muss man sich auch in Koalitionen zusammenraufen, ohne dass die Welt gleich untergeht. Das ist eben Demokratie, nicht nur ein 2-Blocksystem wie in den USA.

Zwei Parteien wie in den USA sind definitiv zu wenig. Drei Parteien sehe ich als unterste Grenze an.
Mehr als fünf sind jedoch auch kontraproduktiv. Italienische Verhältnisse sind schließlich nichts Erstrebenswertes.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 00:40
Beitrag: #352
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(21.09.2016 20:14)Bunbury schrieb:  Und was mich ehrlich gesagt hat, wirklich geschockt hat am Samstag auf der Demo, als ich da unten stand und allen da oben zu gehört habe und auf einmal fand, dass Janine Wissler verdammt recht hatte- Janine Wissler ist die Fraktionsvorsitzende der hessischen Linken- da habe ich für eine Minute darüber nachgedacht "Warum nicht mal die wählen?"

Da war ich selbst ganz erschrocken, aber inzwischen... inzwicshen habe ich mir gedacht, schlechte Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen...

Letzlich muss jeder für sich entscheiden, welche Kröten er bei der Wahl mitschlucken will.

Gut verkaufen kann sie sich, das muss man der Linkspartei lassen. Die Taktik zum Lukrieren von Wählern ist in etwa folgende:

Man spricht rhetorisch sehr geschickt Misstände und Probleme an, die von den Regierenden totgeschwiegen bzw. ignoriert oder gar verursacht werden. Dadurch hatte man bis zum Auftauchen der AfD unter den relevanten Parteien eine USP.
Diese gut analysierten Wahrheiten mischt man in den Reden mit einer kräftige Prise Lüge und einer guten Portion marxistischer Ideologie (Vermögende als Sündenbock), mit denen man den zuerst oft großteils richtig benannten Problemen zu Leibe rücken will. Damit präsentiert man vor allem politisch, wirtschaftlich und historisch wenig gebildeten Menschen ein scheinbar schlüssiges poltitisches und deshalb umso perfideres Gesamtpaket, das sie auch für gemäßigte Bürger wählbar macht.

Die Linke profitiert nicht zuletzt davon, dass sie über sehr intelligente und rhetorisch brillante Represäntanten verfügt (Gysi, Wagenknecht). Außerdem ist sie eine ziemlich geerdete Partei, die weiß, auf welche Tasten man beim Otto Normalverbraucher drücken muss. Und genau diese beiden Punkte unterscheidet die Linke fundamental von den Grünen.


(21.09.2016 20:14)Bunbury schrieb:  Ein schöner Wahlausblick für die nächsten Jahre. Rechts, die AfD mit weit über 20 %, Links die Linke mit weit über 20 % und in der Mitte... da tummeln sich die alten Parteien, irgendwo zwischen 6 und 10%....

Das haben sich SPD und Union selbst eingebrockt. SSKM

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 00:55
Beitrag: #353
RE: Berlin Wahl 2016:
(21.09.2016 20:06)Bunbury schrieb:  Mich bedrückt bei der ganzen Sache halt tatsächlich, dass alles andere, aber auch wirklich alles andere, völlig aus dem Blickwinkel gerät. [...]
Ich habe gerade eine Dokumentation gesehen, dass die Troika gerade dabei ist, Griechenland und Portugal zu zwingen, die Wasserversorgung zu privatisieren. Die erste Stadt in Portugal mußte schon- die Wasserpreise sind um 400 % gestiegen, die Qualität gleichzeitig gesunken.
Das droht mit Ceta.
Aber das interessiert keinen. Hier könnten ja in 10 Jahren noch mehr mit dem Kopftuch rumlaufen...



1) Halte ich es nicht für sinnvoll, das eine gegen das andere aufzurechnen.

2) Von der Migrationsproblematik sind die Menschen halt eher persönlich betroffen, als von den Problemen der weit entfernten Portugiesen.

3) Die Eurokrise bzw. die weltweite Wirtschaftskrise ist ein viel komplexeres Thema, zu dem man einiges an Hintergrundwissen und zumindest rudimentäre VWL-Kenntnisse braucht, um eine tiefgehende Diskussion zu führen. Beim Thema Migration hat hingegen jeder eine (zumeist emotional aufgeladene) Meinung und will dementsprechen mitreden.

Sieht man ja auch hier im Forum: Die Interesse an Threads, welche die Wirtschaftskrise behandeln, ist recht überschaubar.

4) Hat das emotional aufgeladene Thema Migration einen höheren Nachrichtenwert als "fade" Wirtschaftsthemen. Mit Migration kann man mehr Auflage und damit auch mehr Kasse machen. Wirtschaft interessiert nur dann, wenn's die Bürger im eigenen Börserl spüren.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 06:46
Beitrag: #354
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 00:06)Titus Feuerfuchs schrieb:  Tut doch nicht so, als wärst du gar so unentschlossen.
Du hast doch erst wenige Posts davor deine Begeisterung für rot-rot-grün kundgetan.

Man muss übrigens heutzutage nicht mehr christlich sein, um eine sog. Christlich-Soziale Partei zu wählen.
Einer der ÖVP-Abgeordneten ist z.B. Moslem. Schätze, es wird auch in D muslimische oder atheistische Unionsmitglieder geben.

1.) Wenn Du meine Beiträge richtig lesen würdest, dann wäre dir aufgefallen, dass ich schon einige Beiträge vorher über die SED Lastigkeit der Linken beschwert habe. Die Freude über eine eventuelle Links überschwappende Regierung in Berlin ist tatsächlich Schadenfreude.

2.)Ach für Wahlstimmen im konservativen Lager, sind die Moslems gut genug ... weißt du was mich ankotzt, diese verdammte Doppelmoral einiger Leute hier.
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22.09.2016, 09:55
Beitrag: #355
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(21.09.2016 21:19)Flora_Sommerfeld schrieb:  Ja, daß wird noch interessant. Ich bin ja eigentlich auch noch ein unentschlossener Wähler oder Wählerin ^^.
CDU/CSU geht nicht, bin nicht christlich, Linke hat zuviel SED im Blut, AfD ist völlig indiskutabel, SPD mit Gabriel und Ceta geht garnicht, die Grünen mit dem bayrischen Ottoverschnitt Hofreiter, naja, mal sehen, was den Grünen an der Bundespoltik nocht liegt, dann vielleicht doch die FDP, achne, ich bin ja kein Besserverdienender ...
Ja und nu?

Wie wäre es mit einer nicht im Bundestag vertretenen Partei? Davon gibt es genug. Dann bist du wenigstens wählen gegangen, die Kleinpartei bekommt ein kleines bißchen was für deine Stimme.
Es gibt genug Angebote. Ich habe meistens die besten Übereinstimmungen entweder mit der ödp oder Familienpartei....

oder du überlegst dir, was dir am wichtigsten ist von allen politischen Problemen- und wählst die Partei, der du das am ehesten zutraust.

Deswegen liebäugle ich derzeit mit der Linken. Für mich ist das tatsächliche Hauptproblem in diesem Land die bestehende Struktur der Sozialversicherung, die noch immer auf Vorstellungen beruht, die längt nicht mehr der Gesellschaftlichen Realität entsprechen. Zwar wollen das die Grünen auch, aber da fürchte ich ein bißchen den Kretschmann Effekt...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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22.09.2016, 10:26
Beitrag: #356
RE: Wahlen Allgemein 2016:
Mal sehen, ob die FDP die Kurve hin zur wirklich liberalen Partei kriegt, dann wäre sie wählbar.
Was hat die Linke denn für ein Zukunftskonzept für die Sozialversicherung?
Das Problem ist doch, dass mit Gängelung, Regelung und Besteuerung der Wirtschaft der Wohlstand nicht wächst, sondern schrumpft. Deshalb muss zuerst die Freiheit der Wirtschaft und Menschen geschaffen werden, dann hat man auch einen Kuchen, den man verteilen kann. Normale Menschen wollen nämlich etwas leisten und nicht nur Leistungen anderer einsacken.

Die Piraten fand ich einmal ganz interessant (Grundeinkommen etc.), haben sich aber als Chaostruppe herausgestellt, zur Zeit ist ja ein Mitglied in trauriger Öffentlichkeit, weil er wohl ein typisch geistig verwirrter Stalker war. Da braucht man sich über nichts mehr wundern.

Grüne, SPD und die Union kann man natürlich schelten und beschimpfen, aber man könnte auch einmal einen Schritt zurückgehen und sich fragen: Geht es uns in Deutschland wirklich so schlecht, dass sie es verdient haben, nur noch abfällig erwähnt zu werden? Hätten es die anderen wirklich besser gemacht? Bei der Linken kann man das wohl ziemlich sicher verneinen, auch wenn Gysi nicht Honecker ist.
Von der AfD ganz zu schweigen.

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22.09.2016, 13:03
Beitrag: #357
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Was hat die Linke denn für ein Zukunftskonzept für die Sozialversicherung?

Die Bürgerversicherung. Alle unabhängig von Einkommensart und Einkommenshöhe zahlen prozentual den gleichen Beitrag in Kranken- und Rentenversicherung.
Wie schon vor ein paar Tagen ausgeführt- wie kann es sein, dass ein Arbeiter mit 1000 € 85 und damit 8,5 % seines Einkommens in die gesetzliche Kranknversicherung einzahlt, ein Angestellter im oberen Management mit 10.000 € aber nur 366 € und somit 3,6 % seines Einkommens? Wie kann es sein, dass ein Arbeitnehmer mit 2000 € 170 krankenversicherung bezahlt, ein anderer, der für 600 € arbeitet, aber 1400 € Kapitaleinnahmen hat 51 € Krankenversicherung bezahlt. Wieso ist die nicht arbeitende Ehefrau kostenfrei bei ihrem Ehemann mitversichert, während sie alleinerziehende Mutter, die sich selbstständig machen will, bei 750 € Einkommen im Monat 380 € Krankenversicherung bezahlen will? (Wie es mir vor drei Jahren gegangen ist....)

Alle diese Beispiele zeigen nur eins. Das dieses Gerede von wegen "Leistung muss sich lohnen" ein ganz dummes Gerede ist.

(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Das Problem ist doch, dass mit Gängelung, Regelung und Besteuerung der Wirtschaft der Wohlstand nicht wächst, sondern schrumpft. Deshalb muss zuerst die Freiheit der Wirtschaft und Menschen geschaffen werden, dann hat man auch einen Kuchen, den man verteilen kann.

Nur dass dieser Kuchen schon seit Jahren nicht mehr gerecht verteilt wird. Wenn ich zum Friseur gehe, zahle ich für den Haarschnitt €52. (ist bei Frauen leider so.): Damit ist die angestellte Friseurin 40 Minuten beschäftigt. In zwei Stunden bestragen die Einnahmen des Frisiersalons für eine Friseurin also 156 €. Die angestellte Firseurin bekommt dafür brutto 8,50 € pro Stunde. Also 17,00 €. Wenn der Chef noch mal 40% Sozialversicherung draufzahlen muss (was er ja gar nicht muss, ist ja weniger), dann kostet ihn die Angestellte für zwei Stunden 25 €. Eingenommen hat er aber 156 €.

Leistung muss sich lohnen? Für wen? Nicht für den, der leistet...


(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Normale Menschen wollen nämlich etwas leisten und nicht nur Leistungen anderer einsacken.

Komisch, dass das Argument immer bei den Kleinen gebracht wird, bei denen die unten stehen. Im Beispiel des Frisiersalons- wer profitiert denn von den Lesitungen der Friseurin? Wer sackt die Differenz von 156 -25 € also sprich 131 € ein?...

Seit ich seit Jahren versuche, etwas zu leisten, aber immer wieder feststelle, dass mich dafür niemand auch nur halbwegs angemessen entlohnen will, bin ich bei diesen Aussagen sehr skeptisch....

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22.09.2016, 13:19
Beitrag: #358
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Das Problem ist doch, dass mit Gängelung, Regelung und Besteuerung der Wirtschaft der Wohlstand nicht wächst, sondern schrumpft. Deshalb muss zuerst die Freiheit der Wirtschaft und Menschen geschaffen werden, dann hat man auch einen Kuchen, den man verteilen kann.

Nur ist es heute so, dass, wenn man der Wirtschaft die Freiheit lässt und immer mehr Steuererleicheterungen gewährt, der Wohlstand ebenfalls nicht mehr wächst. Weil der Kuchen dann eben gar nicht mehr verteilt wird. Seit der Globalisierung ist die "soziale Martkwirtschaft" eben ganz aus der Mode gekommen. Und wenn die Wirtschaft zum Selbstzweck wird, funktioniert sie auch nicht mehr. Arbeitslose und Sozialfälle sind keine Konsumenten.
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22.09.2016, 13:21
Beitrag: #359
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Normale Menschen wollen nämlich etwas leisten und nicht nur Leistungen anderer einsacken.

Nachsatz:
ja, normale Menschen wollen etwas leisten. Und sie möchten für diese Leistung angemessen entlohnt werden.
Wenn das wieder jedem Menschen möglich ist, dann .... ja, dann braucht es keine Linke mehr.

Das ist nämlich das Problem. Es wird immer so getan, als wollten die nicht, die keinen guten Job haben.
Das stimmt nicht. Viele, die wollen, haben nicht die Möglichkeit, so zu arbeiten, dass sie davon ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

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22.09.2016, 13:46
Beitrag: #360
RE: Wahlen Allgemein 2016:
Das stimmt alles, was ihr schreibt. Und der verantwortungsvollen Wirtschaft geht es auch gar nicht darum, keine Steuern zu bezahlen. Aber es muss alles einfach, ohne große Bürokratie und Gängelung vonstatten gehen. Da habe ich bei der Linken meine Bedenken. Vieles ist gutgemeint, aber Wirtschaft ist oft wie Natur, die am besten gedeiht, wenn man sie ganz in Ruhe lässt.

Ich habe übrigens auch noch nie verstanden, warum verschiedene Kinder dem Staat unterschiedlich viel Geld wert sind. Als ich noch zur Schule ging, stieg das Gehalt des Beamten mit der Kinderzahl, so konnte man natürlich beruhigt in die Zukunft schauen. Der Angestellte oder Arbeiter bekam Kindergeld und aus die Maus. Ist wohl heute abgeschafft dieser Quark, genauso wie das steigende Gehalt mit jedem Jahr Lebensalter.

Ich wäre ja dafür, nur noch eine Steuer zu haben, die Umsatzsteuer. Dann ist Arbeit steuerfrei und die "Reichen" zahlen zwangsläufig mehr, weil sie ja mehr kaufen können und auch tun. Nein, die Preise steigen dadurch nicht, bei einheimischen Waren sogar im Gegenteil. Grundeinkommen, dann ist das Kind eines jeden gleich finanziert.

Aber diese Umstellung dauert und ist auch nicht von der Mehrheit der Politik gewollt, weil Politiker es gewohnt sind "ihre" Klientel durch Steuer- und Sozialpolitik sowie Staatsausgaben zum Kreuz an der richtigen Stelle zu überreden.

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22.09.2016, 14:53
Beitrag: #361
RE: Wahlen Allgemein 2016:
Nur Umsatzsteuer? Gerade das bevorteilt die Reichen, die essen und trinken ja auch nicht mehr.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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22.09.2016, 15:14
Beitrag: #362
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 13:46)Triton schrieb:  Das stimmt alles, was ihr schreibt. Und der verantwortungsvollen Wirtschaft geht es auch gar nicht darum, keine Steuern zu bezahlen. Aber es muss alles einfach, ohne große Bürokratie und Gängelung vonstatten gehen. Da habe ich bei der Linken meine Bedenken. Vieles ist gutgemeint, aber Wirtschaft ist oft wie Natur, die am besten gedeiht, wenn man sie ganz in Ruhe lässt.

ich würde sie ja auch nicht dauerhaft wählen. Sie sollen einfach nur das mit der Sozialversicherung machen...Wink


(22.09.2016 13:46)Triton schrieb:  Ich wäre ja dafür, nur noch eine Steuer zu haben, die Umsatzsteuer. Dann ist Arbeit steuerfrei und die "Reichen" zahlen zwangsläufig mehr, weil sie ja mehr kaufen können und auch tun.

(22.09.2016 14:53)Arkona schrieb:  Nur Umsatzsteuer? Gerade das bevorteilt die Reichen, die essen und trinken ja auch nicht mehr.

Tendenziell hat Arkona recht. Bei einem einheitlichen Umsatzsteuersatz würden die Reichen auf lange Sicht wieder begünstigt. Natürlich kann sich jeder aussuchen ob er in den urlaub fährt oder nicht, aber nicht ob man ißt und trinkt.

Reizvoll wäre hier der Gedanke an unterschiedliche Mehrwertsteuersätze. So könnten A Güter wie Lebensmittel, Strom und Wasser niedrig besteuert werden- alles, was zur Deckung des Bedarfs dient. B Güter wie Kleidung, Bücher, Kultur , Kleinwagen und so etwas, mit einem mittleren Steuersatz. Und dann ein gewisser Luxussteuersatz für die Güter, die sich die Armen gar nicht leisten kann. Wer aber eine Handtasche für 700 € das Stück erwerben kann, um vor den Freundinnen anzugeben, kann dafür auch genauso gut 800 € ausgeben...

Die Umsatzsteuer ist ja auch in anderer Beziehung als Steuerungsinstrument im Gespräch- ich habe kürzlich von Plänen einer ökologischen Umsatzsteuer gelesen, nach der z.B. Bio Gemüse und Getriede mit 7% besteuert werden soll, Gemüse aus konventionellem Anbau und biologische Tierprodukte mit 10% und tierische Produkte aus konventioneller Erzeugung mit 19%.
(Was neben Ökofreaks auch von Gesundheitsexperten unterstützt wird....):

Nur ein einheitlicher Steuersatz für alle Produkte von der Nobelkarosse bis zum Leitungswasser halte ich für falsch....

(22.09.2016 13:46)Triton schrieb:  Aber diese Umstellung dauert und ist auch nicht von der Mehrheit der Politik gewollt, weil Politiker es gewohnt sind "ihre" Klientel durch Steuer- und Sozialpolitik sowie Staatsausgaben zum Kreuz an der richtigen Stelle zu überreden.

Wie man ja bei den Grünen gemerkt hat- eine Steuerreform wollten sie- bis ihnen dann irgendwann aufgegangen ist, dass sie ihren eignen Wählern ans Leder wollten. Die jetzt nicht mehr protestierende Studenten, sondern wohlsituierte Mittvierziger bis Mitfünfziger sind....

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22.09.2016, 21:20
Beitrag: #363
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 13:21)Bunbury schrieb:  
(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Normale Menschen wollen nämlich etwas leisten und nicht nur Leistungen anderer einsacken.

Nachsatz:
ja, normale Menschen wollen etwas leisten. Und sie möchten für diese Leistung angemessen entlohnt werden.
[...]

Das ist imho der Knackpunkt.
Allerdings ist Überbürokratisierung und eine hohe Steuerbelastung von Unternehmen einer angemessenen Entlohnung nicht gerade zuträglich.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 21:39
Beitrag: #364
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 13:46)Triton schrieb:  Ich wäre ja dafür, nur noch eine Steuer zu haben, die Umsatzsteuer. Dann ist Arbeit steuerfrei und die "Reichen" zahlen zwangsläufig mehr, weil sie ja mehr kaufen können und auch tun.

(22.09.2016 15:14)Bunbury schrieb:  
(22.09.2016 14:53)Arkona schrieb:  Nur Umsatzsteuer? Gerade das bevorteilt die Reichen, die essen und trinken ja auch nicht mehr.

Tendenziell hat Arkona recht. Bei einem einheitlichen Umsatzsteuersatz würden die Reichen auf lange Sicht wieder begünstigt. Natürlich kann sich jeder aussuchen ob er in den urlaub fährt oder nicht, aber nicht ob man ißt und trinkt.

Du hast dich hier verlesen. Triton will alle Steuern abschaffen, außer die Umsatzsteuer.
Finde ich aus den bereits genannten Gründen nicht gut.

Eine einheitliche Umsatzsteuer ist wieder ein anderes Thema.



(22.09.2016 15:14)Bunbury schrieb:  Reizvoll wäre hier der Gedanke an unterschiedliche Mehrwertsteuersätze. So könnten A Güter wie Lebensmittel, Strom und Wasser niedrig besteuert werden- alles, was zur Deckung des Bedarfs dient. B Güter wie Kleidung, Bücher, Kultur , Kleinwagen und so etwas, mit einem mittleren Steuersatz. Und dann ein gewisser Luxussteuersatz für die Güter, die sich die Armen gar nicht leisten kann. Wer aber eine Handtasche für 700 € das Stück erwerben kann, um vor den Freundinnen anzugeben, kann dafür auch genauso gut 800 € ausgeben...

Die Umsatzsteuer ist ja auch in anderer Beziehung als Steuerungsinstrument im Gespräch- ich habe kürzlich von Plänen einer ökologischen Umsatzsteuer gelesen, nach der z.B. Bio Gemüse und Getriede mit 7% besteuert werden soll, Gemüse aus konventionellem Anbau und biologische Tierprodukte mit 10% und tierische Produkte aus konventioneller Erzeugung mit 19%.
(Was neben Ökofreaks auch von Gesundheitsexperten unterstützt wird....): [...]


Geht's vielleicht noch etwas umständlicher? Confused

Absgesehen davon, müssten dazu erst die EU-Gesetze geändert werden. Diese erlauben zz maximal drei verschiedene Steuersätze bei der Umsatzsteuer.



Das Steuersystem muss folgende Anforderungen erfüllen:

1) Die Ausgaben des Staates decken. Der muss mit seinen Einnahmen so effizient und so verantwortungsvoll wie möglich umgehen. (Lol der war gut, ich weiß!)

2) Möglichst einfach und transparent mit minimalem bürokratischem Aufwand funktionieren.

3) Es muss halbwegs gerecht sein.

4) Es sollten nicht mehr Steuern eingehoben werden als unbedingt erforderlich. Dh bevor man die Steuerquote erhöht, muß man erst der Verschwendung von Steuergeld Herr werden.

5) Es soll gewisse Lenkungseffekte erfüllen.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 21:49
Beitrag: #365
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 13:46)Triton schrieb:  [...] Und der verantwortungsvollen Wirtschaft geht es auch gar nicht darum, keine Steuern zu bezahlen. Aber es muss alles einfach, ohne große Bürokratie und Gängelung vonstatten gehen. Da habe ich bei der Linken meine Bedenken. Vieles ist gutgemeint, aber Wirtschaft ist oft wie Natur, die am besten gedeiht, wenn man sie ganz in Ruhe lässt.

[...]


1) "Gut gemeint" ist bekanntlich da Gegenteil von "gut".



2) Dein marktradikaler Ansatz, die Wirtschaft ganz in Ruhe zu lassen, geht auch nicht gut. Sonst haben wir bald dominante Konzerne/Kartelle oder gar Monopole, die nach Lust und Laune die Preise bestimmen können. Nein danke.

Wir haben ja bereits am Bankensektor gesehen, wohin das führt. To big to fail.....

Außerdem ging's den Arbeitnehmern in unregulierten Wirtschaftssystemen nicht gerade toll. (Kinderarbeit, 7-Stunden-Woche, keine Versicherung, Hungerlöhne, Umweltverschmutzung....)

Gewisse Regeln sind notwendig. Verschiedene neoliberale Schulen liefern Ideen, wie es gehen kann.
Europas Wirtschaft in toto ist allerdings total überreguliert, da gebe ich dir recht.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 21:56
Beitrag: #366
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 06:46)Flora_Sommerfeld schrieb:  2.)Ach für Wahlstimmen im konservativen Lager, sind die Moslems gut genug ... weißt du was mich ankotzt, diese verdammte Doppelmoral einiger Leute hier.

Du wirst es nicht glauben, aber ich habe nichts gegen Moslems, wenn sie sich gut integrieren.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 23:40
Beitrag: #367
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 13:03)Bunbury schrieb:  
(22.09.2016 10:26)Triton schrieb:  Was hat die Linke denn für ein Zukunftskonzept für die Sozialversicherung?

Die Bürgerversicherung. Alle unabhängig von Einkommensart und Einkommenshöhe zahlen prozentual den gleichen Beitrag in Kranken- und Rentenversicherung.
Wie schon vor ein paar Tagen ausgeführt- wie kann es sein, dass ein Arbeiter mit 1000 € 85 und damit 8,5 % seines Einkommens in die gesetzliche Kranknversicherung einzahlt, ein Angestellter im oberen Management mit 10.000 € aber nur 366 € und somit 3,6 % seines Einkommens? Wie kann es sein, dass ein Arbeitnehmer mit 2000 € 170 krankenversicherung bezahlt, ein anderer, der für 600 € arbeitet, aber 1400 € Kapitaleinnahmen hat 51 € Krankenversicherung bezahlt. Wieso ist die nicht arbeitende Ehefrau kostenfrei bei ihrem Ehemann mitversichert, während sie alleinerziehende Mutter, die sich selbstständig machen will, bei 750 € Einkommen im Monat 380 € Krankenversicherung bezahlen will? (Wie es mir vor drei Jahren gegangen ist....)

Alle diese Beispiele zeigen nur eins. Das dieses Gerede von wegen "Leistung muss sich lohnen" ein ganz dummes Gerede ist.


Nein, ist es nicht. Du gehst hier populistischen Ansagen der Linken auf den Leim.

Die Belastung der Löhne und Einkommen erschöpft sich nicht in Versicherungsabgaben.Lightbulb
Es gibt z.B. auch die Lohn- bzw Einkommensteuer. Diese ist übrigens progressiv.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.09.2016, 23:51
Beitrag: #368
RE: Wahlen Allgemein 2016:
Nun ja,mit den Steuern ist das so eine Sache.
Komischerweise funktionieren gerade die skandinavischen Hochsteuerländer ganz gut
Die Wirtschaften laufen ganz ordentlich ,die Sozialsysteme und die allgemeine Daseinsvorsorge die man nicht privsatisiert hat funktionieren,die Infrastruktur ist besser ausgebaut als hier zu Lande ,das allgemeine Wohlstandsniveau gehört zu den höchsten in Europa und der "Zufriedenheitsfaktor " der Bürger ist relativ hoch. Und durch die periodisch wiederkehrenden Krisen der vergangenen Jahrzehnte sind die auch relativ gut durchgekommen,
In Ländern mit Steuerdumping und radikal-neoliberalen Ansätzen ist das (abgesehen von einigen Zwergstaaten) eher nicht der Fall.
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23.09.2016, 00:11
Beitrag: #369
RE: Wahlen Allgemein 2016:
Liegt aber auch daran, dass die Skandinavier verantwortungsvoll mit ihren Einnahmen umgehen. Ich unterstelle auch, dass es dort weniger Menschen gibt, die das System bewusst ausnutzen. Die Mentalität ist eine andere als in Ö und D, von Südeuropa gar nicht zu reden.

Außerdem ist die Sache ambivalent zu sehen.
Schweden hat z.B. in den 90ern durch Sparen seinen Staatshaushalt saniert.

In Dänemark ist der Kündigungsschutz sehr schwach. Der Vorteil: Unternehmen stellen leichte Mitarbeiter an. Außerdem wir man bei Jobverlust von einem sehr starkem sozialen Netz aufgefangen.

Da hat's also duchaus auch neoliberale Ansätze.

MfG, Titus Feuerfuchs
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23.09.2016, 10:53
Beitrag: #370
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 23:51)zaphodB. schrieb:  Nun ja,mit den Steuern ist das so eine Sache.
Komischerweise funktionieren gerade die skandinavischen Hochsteuerländer ganz gut
Die Wirtschaften laufen ganz ordentlich ,die Sozialsysteme und die allgemeine Daseinsvorsorge die man nicht privsatisiert hat funktionieren,die Infrastruktur ist besser ausgebaut als hier zu Lande ,das allgemeine Wohlstandsniveau gehört zu den höchsten in Europa und der "Zufriedenheitsfaktor " der Bürger ist relativ hoch. Und durch die periodisch wiederkehrenden Krisen der vergangenen Jahrzehnte sind die auch relativ gut durchgekommen,
In Ländern mit Steuerdumping und radikal-neoliberalen Ansätzen ist das (abgesehen von einigen Zwergstaaten) eher nicht der Fall.


Interessant.
Wobei natürlich Norwegen von den Öleinnahmen ganz gut lebt. Können sich da allerlei Extra-Würste leisten, was sonst nicht ginge.
Man muss mMn, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen für den Otto Normalverbraucher auch die Gesamtabgaben zusammenrechnen, also Sozialversicherung (AG+AN-Beiträge!) und die Steuern.

Wobei ich zum "Merkel-Fan" wurde, wie die 2008 die aufkommende Krise in den Griff nahm und abwürgte.
Das ist so noch keiner deutschen Regierung gelungen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.09.2016, 17:00
Beitrag: #371
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 23:40)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(22.09.2016 13:03)Bunbury schrieb:  Die Bürgerversicherung. Alle unabhängig von Einkommensart und Einkommenshöhe zahlen prozentual den gleichen Beitrag in Kranken- und Rentenversicherung.
Wie schon vor ein paar Tagen ausgeführt- wie kann es sein, dass ein Arbeiter mit 1000 € 85 und damit 8,5 % seines Einkommens in die gesetzliche Kranknversicherung einzahlt, ein Angestellter im oberen Management mit 10.000 € aber nur 366 € und somit 3,6 % seines Einkommens? Wie kann es sein, dass ein Arbeitnehmer mit 2000 € 170 krankenversicherung bezahlt, ein anderer, der für 600 € arbeitet, aber 1400 € Kapitaleinnahmen hat 51 € Krankenversicherung bezahlt. Wieso ist die nicht arbeitende Ehefrau kostenfrei bei ihrem Ehemann mitversichert, während sie alleinerziehende Mutter, die sich selbstständig machen will, bei 750 € Einkommen im Monat 380 € Krankenversicherung bezahlen will? (Wie es mir vor drei Jahren gegangen ist....)

Alle diese Beispiele zeigen nur eins. Das dieses Gerede von wegen "Leistung muss sich lohnen" ein ganz dummes Gerede ist.


Nein, ist es nicht. Du gehst hier populistischen Ansagen der Linken auf den Leim.

Nein, tue ich nicht. Tatsächlich habe ich mich zuerst- als ich mich vor drei jahren selbstständig machen wollte, weil ich keinen Job gefunden habe, der es mir erlaubt hätte, zu anständigen, kindergerechten Bedingungen Kinder und Familie miteinander zu vereinbaren und da an die Grenzen des bestehenden Systems gestoßen bin- mit dem Sozialversicherungssystem ganz kritisch auseinander gesetzt. Ich hatte ja nichts anderes zu tun, als mal ein bißchen zu recherchieren.
Erst später bin ich darauf gestoßen, dass zunächst einmal die Grünen eine Bürgerversicherung einführen wollten. Und die steht auch bei der Linken hoch im Kurs.

An den Zahlen ist nichts populistisch. Außer vielleicht, dass natürlich ein Manager, der 10.000 € im Monat privatversichert und gesetzlich- es sei denn, er ist zu krank, um eine private Versicherung zu bekommen. Alle oben genannten Fälle kenne ich persönlich.

(22.09.2016 23:40)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die Belastung der Löhne und Einkommen erschöpft sich nicht in Versicherungsabgaben.Lightbulb

Nein, allerdings nicht. Kapital- und Mieteinnahmen bleiben von Versicherungsabgaben unberührt, hierauf sind "nur" Steuern fällig. Warum nicht die Lohnnebenkosten senken, in dem der Mitgliedsbeitrag sinkt, weil jeder einzahlen muss?Wer will, kann sich dann immer noch privat zusätzlich absichern.

(22.09.2016 23:40)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es gibt z.B. auch die Lohn- bzw Einkommensteuer. Diese ist übrigens progressiv.
Allerdings gibt es einen Bereich, in dem die Progression so stark ist, dass ein Arbeitnehmer, der 100 € im Monat brutto mehr bekommt, am Ende weniger netto rausbekommt. Meine Ex-Schwägerin hat deswegen auf ihre Gehaltserhöung verzichtet...
Und irgendwann hat es sich mit der Progression. Ob man nun 100000 € verdient oder 200000€- der Spitzensteuersatz ist der gleiche.

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24.09.2016, 18:16
Beitrag: #372
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(23.09.2016 17:00)Bunbury schrieb:  [...] Tatsächlich habe ich mich zuerst- als ich mich vor drei jahren selbstständig machen wollte, weil ich keinen Job gefunden habe, der es mir erlaubt hätte, zu anständigen, kindergerechten Bedingungen Kinder und Familie miteinander zu vereinbaren und da an die Grenzen des bestehenden Systems gestoßen bin- mit dem Sozialversicherungssystem ganz kritisch auseinander gesetzt. Ich hatte ja nichts anderes zu tun, als mal ein bißchen zu recherchieren.
Erst später bin ich darauf gestoßen, dass zunächst einmal die Grünen eine Bürgerversicherung einführen wollten. Und die steht auch bei der Linken hoch im Kurs.

An den Zahlen ist nichts populistisch. [...]

Natürlich nicht, vorausgesetzt sie stimmen.
Aber die Art und Weise, wie sie politisch eingesetzt werden, sowie die (mangelhafte) Kontextualisierung ist es des Öftern.




(23.09.2016 17:00)Bunbury schrieb:  
(22.09.2016 23:40)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es gibt z.B. auch die Lohn- bzw Einkommensteuer. Diese ist übrigens progressiv.
Allerdings gibt es einen Bereich, in dem die Progression so stark ist, dass ein Arbeitnehmer, der 100 € im Monat brutto mehr bekommt, am Ende weniger netto rausbekommt. Meine Ex-Schwägerin hat deswegen auf ihre Gehaltserhöung verzichtet...

Ja, dieses Problem ist auch hierzulande gut bekannt und zeigt doch klar, das die von dir kritiserte Aussage "Leistung muss sich lohnen" kein "dummer Spruch" ist, sondern eine sehr reale Grundlage hat.

(23.09.2016 17:00)Bunbury schrieb:  Und irgendwann hat es sich mit der Progression. Ob man nun 100000 € verdient oder 200000€- der Spitzensteuersatz ist der gleiche.

Aber die Abgabe ist nicht gedeckelt, da es sich ja um eine prozentuelle Steuer handelt - also ist die abzuliefernde Steuer nach oben hin offen. Je mehr man verdient, desto mehr zahlt man auch. Das ist selbst bei einer Flattax nicht anders.
In Ö beträgt der Spitzensteuersatz zz 55% - und das ist meines Erachtens zu viel. Mehr als die Hälfte sollte man nicht abgeben müssen. Nicht zuletzt aus volkswirtschaftlichen Überlegungen.
Ich bin sowieso für eine flache und inflationsangepasste Steuerkurve.




Desweiteren - ich hab's schon mal erwähnt- tragen höhe Einkommen bereits überproportional viel zum Steueraufkommen bei. Tendenz steigend.
2003 haben die obersten 10% der Einkommen noch 51% des Einkommsteueraufkommens finanziert, 2013 waren es bereits knapp 55%.

http://www.focus.de/finanzen/steuern/fin...21156.html


Grafik: Zahlen von 2003 -(Eine neuere Grafik hab ich auf die Schnelle nicht gefunden.)

[Bild: infografik-einkommenssteuer.jpg]

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/re...90750.html


Ich mutmaße mal, dass der linke Demagoge dieses Faktum nobel verschwiegen hat.
Und in diesem Kontext ist auch das Argument der Sozialversicherungsabgaben zu sehen.

MfG, Titus Feuerfuchs
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24.09.2016, 20:04
Beitrag: #373
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(22.09.2016 14:53)Arkona schrieb:  Nur Umsatzsteuer? Gerade das bevorteilt die Reichen, die essen und trinken ja auch nicht mehr.
Glaubst Du wirklich, die "Reichen" geben genausoviel Geld aus wie die alleinerziehende Mutter mit Teilzeitjob? Nö, dann hätten sie ja nichts von ihrem Reichtum. Und mit gestaffelten Steuersätzen könnte man hier schon alles in die richtigen Bahnen lenken.
Ein kleinerer Staat sollte es eigentlich mal probieren.

Man kann das Steuersystem immer komplizierter machen, um so mehr Gerechtigkeit herstellen zu wollen. Für mich ist das Quark, umso mehr werden Schlupflöcher gesucht und gefunden und Wohlhabende ins Ausland verjagt. In der Schweiz handelt man wohl den Steuersatz/-betrag mit der zuständigen Behörde aus und ist dann auf der sicheren Seite.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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25.09.2016, 01:11
Beitrag: #374
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(24.09.2016 20:04)Triton schrieb:  
(22.09.2016 14:53)Arkona schrieb:  Nur Umsatzsteuer? Gerade das bevorteilt die Reichen, die essen und trinken ja auch nicht mehr.
Glaubst Du wirklich, die "Reichen" geben genausoviel Geld aus wie die alleinerziehende Mutter mit Teilzeitjob? Nö, dann hätten sie ja nichts von ihrem Reichtum. Und mit gestaffelten Steuersätzen könnte man hier schon alles in die richtigen Bahnen lenken.
Ein kleinerer Staat sollte es eigentlich mal probieren.

Man kann das Steuersystem immer komplizierter machen, um so mehr Gerechtigkeit herstellen zu wollen. Für mich ist das Quark, umso mehr werden Schlupflöcher gesucht und gefunden und Wohlhabende ins Ausland verjagt. In der Schweiz handelt man wohl den Steuersatz/-betrag mit der zuständigen Behörde aus und ist dann auf der sicheren Seite.



Es geht darum, dass Menschen mit geringerem Einkommen einen überproportional großen Anteil ihres Gehaltes für die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse aufwenden müssen.

Dein Modell hieße, dass man die Umsatzsteuer drastisch erhöhen müsste, um den Steuerausfall der dann abgeschafften Steuern zu kompensieren.

Das hieße weiters, dass Geringverdiender über die Umsatzsteuer Steuern mitzahlen müssten, die sie vorher gar nicht betroffen haben. Geringverdiener zahlen aber zz keine oder kaum Lohn- bzw Einkommensteuer, keine Kest (Haben in der Regel keine Erträge aus Kapital), keine Körperschaftssteuer, eine sehr geringe oder gar keine KFZ-Steuer, usw....
Im Gegensatz zu den Besserverdienern ersparen sie sich also bei deinem Modell wenig bis nichts, kommen aber durch eine extrem hohe Umsatzsteuer voll zur Kasse gebeten.

Deshalb halte ich dein Modell für untauglich.

MfG, Titus Feuerfuchs
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25.09.2016, 20:32
Beitrag: #375
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(25.09.2016 01:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Dein Modell hieße, dass man die Umsatzsteuer drastisch erhöhen müsste, um den Steuerausfall der dann abgeschafften Steuern zu kompensieren.
Die Umsatzsteuer ist schon die wichtigstte Einnahmequelle. Und da andere Steuern wie die Mineralölsteuer sich nur durch Namen unterscheiden, würrde sich weniger ändern als angenommen. Man kann den Steuerrsatz ja kreativer als bisher gestalten.

(25.09.2016 01:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das hieße weiters, dass Geringverdiender über die Umsatzsteuer Steuern mitzahlen müssten, die sie vorher gar nicht betroffen haben.
Das ist ein Denkfehler. Die Lohnsteuer ist in den Preisen der Produkte enthalten. Ist es gerecht, dass es keinen Steuerfreibetrag bei der Mehrwertsteuer gibt?

Das ist auch nicht meine Idee, ich habe sie bei Götz Werner abgeschaut.
http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/goetz-werner/
Ein Vertreter des Einzelhandels würde sich wohl kaum so etwas ausdenken, wenn es vor allem ihm selbst schaden würde.

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26.09.2016, 06:05
Beitrag: #376
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(23.09.2016 10:53)Suebe schrieb:  Wobei ich zum "Merkel-Fan" wurde, wie die 2008 die aufkommende Krise in den Griff nahm und abwürgte.
Das ist so noch keiner deutschen Regierung gelungen.
Das war wohl mehr der Steinbrück, der nachher zum "Problem-Peer" gemacht wurde.

Ob die Probleme, die die Finanzkrise verursacht haben, damals nicht zum Teil einfach nur in die Zukunft verschoben wurden? Einen Teil bezahlen die Sparer mit der Nullzinspolitik, eine schleichende Enteignung. Einen anderen Teil alle, die mit Immobilien zu tun haben, weil Investoren in Betongold getrieben werden.
Fehler der Vergangenheit (staatliches Sparen in der Krise) hat man vermieden, aber ob man nicht andere, neue Fehler gemacht hat, wird sich erst noch herausstellen.

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26.09.2016, 11:37
Beitrag: #377
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(25.09.2016 01:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es geht darum, dass Menschen mit geringerem Einkommen einen überproportional großen Anteil ihres Gehaltes für die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse aufwenden müssen.

Dein Modell hieße, dass man die Umsatzsteuer drastisch erhöhen müsste, um den Steuerausfall der dann abgeschafften Steuern zu kompensieren.

Das hieße weiters, dass Geringverdiender über die Umsatzsteuer Steuern mitzahlen müssten, die sie vorher gar nicht betroffen haben. Geringverdiener zahlen aber zz keine oder kaum Lohn- bzw Einkommensteuer, keine Kest (Haben in der Regel keine Erträge aus Kapital), keine Körperschaftssteuer, eine sehr geringe oder gar keine KFZ-Steuer, usw....
Im Gegensatz zu den Besserverdienern ersparen sie sich also bei deinem Modell wenig bis nichts, kommen aber durch eine extrem hohe Umsatzsteuer voll zur Kasse gebeten.

Deshalb halte ich dein Modell für untauglich.

Ich bin sicherlich dafür, das Steuersystem einfacher und damit tendentiell gerechter und ertragreicher zu machen. Steuern haben auch die Aufgabe Lenkungsfunktionen zu erfüllen z.B. ungewünschte Verbräuche zu reduzieren z.B. die Tabak-, Alkohol- und Mineralölsteuer. Diese könnten erhöht werden.
Es gibt zwar unter den Geringverdienern noch Unterschiede. Man könnte zwischen Geringst- und Geringverdiener unterscheiden. Weil Geringsverdiener keine Einkommenssteuer zahlen, sollte das nicht bedeuten, das es nicht sinnvoll ist Geringverdiener steuerlich zu entlasten. Neben dem sozialen Aspekt belohnt man fleisige Menschen für ihre Arbeit. Es muß sich lohnen zu arbeiten, statt von Sozialhilfe zu leben. Das ist eine wichtige Lenkungsfunktion einer Entlastung der unteren Einkommensgruppen und entlastet den Staat, damit er andere Aufgaben erfüllen kann.
Einwanderer müssen schnell dem Arbetsmarkt zugeführt werden. Den vielen jungen Männern kann man zumuten nach der Arbeit in die Sprachkurse zu gehen. Auf der Arbeit lernt man sehr schnell deutsch, wenn man sich nicht in einem Getto bewegt. Die Akzeptanz in der Bevölkerung würde wachsen.
Der Staat und die Justiz müssen von Kriminellen entlastet werden. Die Justiz brauch eine Reform, mit welcher auch die Prozesse gestrafft werden und Personal eingestellt wird. Ausbeutung jeder Art muß bekämpft werden z.B. auch die Ausbeutung der kleinen Vermieter.

viele Grüße

Paul

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26.09.2016, 12:02
Beitrag: #378
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 11:37)Paul schrieb:  Neben dem sozialen Aspekt belohnt man fleisige Menschen für ihre Arbeit. Es muß sich lohnen zu arbeiten, statt von Sozialhilfe zu leben.

Und wie willst du jemanden motivieren, der den ganzen Tag arbeitet, aber am Ende trotzdem noch aufstocken muss? Ich nehme als Beispiel nach wie vor meine Friseurin. Welche Motivation hat sie, für 17,00 € Brutto (Steuern zahlt sie davon so gut wie keine, wenn sie 40 Stunden die Woche arbeitet, aber Sozialabgaben in Höhe von 20% ,also 3,40 €) also für Netto € 13,60 für zwei Stunden zu arbeiten, wenn sie sieht, dass für den Verdienst ihrer Arbeit 156,00 € über den Tisch wandern, sie davon aber weniger als 10% bekommt?
Damit es sich wirklich lohnt zu arbeiten, muss die Arbeit neben den Grundbedürfnissen nach Nahrung, Wärme und einem Dach über den Kopf auch noch weitere Bedürfnisse decken. Soziale Bedürfniss oder Stärkung des Selbstwertgefühls. Zu sehen, dass man den ganzen Tag schuftet und auf keinen Grünen Zweig kommt, während andere von der eigenen Leistung enorm profitieren, wirkt nicht gerade motivierend. Und ich denke, dass da ein paar Euro Steuerersparnis nicht helfen werden.
Druck wirkt im übrigen ganz sicher nicht motivierend. Und auch nicht die Aussicht darauf, dass man sich eine Tasse kaffee im Monat mehr kaufen kann. Motivierend wirkt vor allem das Gefühl, dass man ein Ziel erreichen kann. Und das haben viele nicht mehr....

(26.09.2016 11:37)Paul schrieb:  Das ist eine wichtige Lenkungsfunktion einer Entlastung der unteren Einkommensgruppen und entlastet den Staat, damit er andere Aufgaben erfüllen kann.

Welche?
Würde mich jetzt wirklich interessieren. Wo siehst du die Aufgaben des Staates? Was ist die vordringlichste Pflicht des Staates?

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26.09.2016, 13:20
Beitrag: #379
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 12:02)Bunbury schrieb:  Druck wirkt im übrigen ganz sicher nicht motivierend. Und auch nicht die Aussicht darauf, dass man sich eine Tasse kaffee im Monat mehr kaufen kann. Motivierend wirkt vor allem das Gefühl, dass man ein Ziel erreichen kann. Und das haben viele nicht mehr....
War das "früher" wirklich so wahnsinnig viel besser? Wurde man mit abhängiger Arbeit jemals wirklich wohlhabend, so dass man schon relativ rasch von dem erschaffenen Wohlstand ein sorgenfreies, gutes Leben führen konnte? Und dazu noch eine Familie versorgen? Ich behaupte einmal: Nein!

Dieses Gefühl, dass alles so wahnsinnig viel besser und die Welt noch heil früher war, scheint gar nicht so wenig verbreitet zu sein:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...-box-pager

Dabei ist die idyllische Kleinfamilie eine historisch sehr kurze Erscheinung, möchte ich einmal anmerken. Und man kann sich fragen, warum das so ist. Aber die Uhr zurückdrehen, das wird nicht funktionieren.

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26.09.2016, 14:10
Beitrag: #380
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 12:02)Bunbury schrieb:  Welche? Würde mich jetzt wirklich interessieren. Wo siehst du die Aufgaben des Staates? Was ist die vordringlichste Pflicht des Staates?

Grundsätzlich soll er die Aufgaben erfüllen, die er jetzt auch erfüllt. Ich wünsche mir hier nur einige Verschiebungen.

-Auf jedenfall weniger Verschwendung und bessere Qualität.
-Mehr für die Familien z.B. Kinderförderung: Betreuung, Steuerfreibeträge, Baukindergeld, Rückkehr in den alten Arbeitsplatz, mehr Teilzeitangebote, höhere Anrechnungszeiten in der Rente, eventuell niedrigere Rentenbeiträge für Eltern, während der Erziehung.
-Mehr für Justiz und Polizei, um die Kriminalität zu bekämpfen.
-Notwendige Investitionen in die Infrastruktur z.B. neue Verkehrswege - weniger Reparaturaufwand durch Qualität.
-KFW Mittel aufstocken.
-Entwicklungshilfe umbauen, damit weniger in korrupte Taschen fließt(u. in Europa bei der Mafia landet), aber die Leute in ihrer Heimat Entwicklungsmöglichkeiten bekommen z.B. einen Kanal durch Shingal und zwischen Euphrat und Tigris bauen, sowie Euphrat und Khabur. Da gibt es weltweit sicher noch sinnvolle Kanalbaumöglichkeiten. Frauenbeschäftigung fördern, um die Geburtenexplosion zu stoppen.

-Subventionen abbauen und Steuerausnehmen.
-Den Bundestag verkleinern.
-Mineralölsteuer, Tabak- und Alkoholsteuer erhöhen.
-Den Ehegattensplitting abschaffen.

viele Grüße

Paul

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26.09.2016, 15:11
Beitrag: #381
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 13:20)Triton schrieb:  War das "früher" wirklich so wahnsinnig viel besser? Wurde man mit abhängiger Arbeit jemals wirklich wohlhabend, so dass man schon relativ rasch von dem erschaffenen Wohlstand ein sorgenfreies, gutes Leben führen konnte? Und dazu noch eine Familie versorgen? Ich behaupte einmal: Nein!

Und ich behaupte mal-doch.
Mein Vater hat als einfacher Maurer angefangen. Als er recht jung mit 35 starb, hatte er das größte Bauunternehmen vor Ort. Das, was er verdient hat, sorgt im übrigen dafür, dass ich heute, über 40 Jahre später, nicht von Hartz IV leben muss.
Selbst wenn ein Maurer heute den Sprung in die Selbstständigkeit wagen würde- wir wissen beide, dass er diesen Aufstieg nicht mehr hinlegen würde.
Der Bruder meiner Mutter war auch Maurer, war zwar nie selbstständig, aber er konnte sich sein eigenes Haus bauen, mit einer zusätzlichen Wohnung, die er vermietet hat. Davon kann ein heutiger Bauarbeiter nur träumen.
Auch in unserer Nachbarschaft, ja da fanden sich genug, die mit Fleiß und gutem Willen es durchaus geschafft haben, in abhängiger Beschäftigung auch als Arbeiter, den sozialen Status, den sie aus dem Elternhaus mitgebracht hatten, hinter sich zu lassen. Das eigene kleine Haus, mit Garten- das war auch für abhängig Beschäftigte Arbeitnehmer kein unerreichbares Ziel.

Heute kann sich eine Mittelstandsfamilie nicht mal mehr die Miete in einem Ballungsraum leisten.

(26.09.2016 13:20)Triton schrieb:  Dabei ist die idyllische Kleinfamilie eine historisch sehr kurze Erscheinung, möchte ich einmal anmerken. Und man kann sich fragen, warum das so ist. Aber die Uhr zurückdrehen, das wird nicht funktionieren.

Eine berechtigte Frage mit der Kleinfamilie.
Und es geht nicht darum, die Uhr zurückzudrehen. Aber wenn die Gesellschaft einem jungen Menschen, der die Schule verläßt, einzig die Perspektive bietet, sich die nächsten 40 bis 50 Jahre abzurackern und mit allem, was er verdient, doch nie aus seinen beengten Verhältnissen herauszukommen, und er/sie nur irgendwie darauf hoffen kann, Hartz IV zu vermeiden, muss sich die Gesellschaft nicht darüber wundern, dass sich der junge Mensch nicht mehr ins Zeug legt. Generation Praktikum ist ein Wort. Erzieher, die mit Jahrsverträgen abgespeist werden und so noch nicht einmal den Sprung aus dem Elternhaus schaffen, ein anderers. Junge Lehrer, die vom 1. September bis zum 31.7. Juli einen befristeten Vertrag erhalten und damit nicht einmal Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Scheinselbstständige. Usw.Usw.
Wir haben ein Gesundheitssystem geschaffen, das Ärzte aus dem Land treibt, weil sie keine Perspektiven mehr haben...

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26.09.2016, 15:18
Beitrag: #382
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 14:10)Paul schrieb:  Grundsätzlich soll er die Aufgaben erfüllen, die er jetzt auch erfüllt. Ich wünsche mir hier nur einige Verschiebungen.

-Auf jedenfall weniger Verschwendung und bessere Qualität.
-Mehr für die Familien z.B. Kinderförderung: Betreuung, Steuerfreibeträge, Baukindergeld, Rückkehr in den alten Arbeitsplatz, mehr Teilzeitangebote, höhere Anrechnungszeiten in der Rente, eventuell niedrigere Rentenbeiträge für Eltern, während der Erziehung.
-Mehr für Justiz und Polizei, um die Kriminalität zu bekämpfen.
-Notwendige Investitionen in die Infrastruktur z.B. neue Verkehrswege - weniger Reparaturaufwand durch Qualität.
-KFW Mittel aufstocken.
-Entwicklungshilfe umbauen, damit weniger in korrupte Taschen fließt(u. in Europa bei der Mafia landet), aber die Leute in ihrer Heimat Entwicklungsmöglichkeiten bekommen z.B. einen Kanal durch Shingal und zwischen Euphrat und Tigris bauen, sowie Euphrat und Khabur. Da gibt es weltweit sicher noch sinnvolle Kanalbaumöglichkeiten. Frauenbeschäftigung fördern, um die Geburtenexplosion zu stoppen.

Abgesehen von deinem letzten Satz, den ich von den Ursache- und Wirkungsbeziehungen doch recht fragwürdig finde, hast du sicherlich recht. Das würde enorm viel helfen, wenn ich bei der Kriminalitätsbekämpfung aber auch die Sozialarbeit hinzufügen würde- es sind schon viele krimineller aus dem Knast herausgekommen als sie hineingegangen sind.

Aber seien wir ehrlich- genau dazu fehlt der politische Wille, nicht das Geld.


(26.09.2016 14:10)Paul schrieb:  -Subventionen abbauen und Steuerausnehmen.
-Den Bundestag verkleinern.
-Mineralölsteuer, Tabak- und Alkoholsteuer erhöhen.
-Den Ehegattensplitting abschaffen.

Du hast recht- aber auch hier fehlt eher der politische Wille als das Geld.

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27.09.2016, 10:53
Beitrag: #383
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 14:10)Paul schrieb:  -Notwendige Investitionen in die Infrastruktur z.B. neue Verkehrswege - weniger Reparaturaufwand durch Qualität.
.......
-Entwicklungshilfe umbauen, damit weniger in korrupte Taschen fließt(u. in Europa bei der Mafia landet), aber die Leute in ihrer Heimat Entwicklungsmöglichkeiten bekommen z.B. einen Kanal durch Shingal und zwischen Euphrat und Tigris bauen, sowie Euphrat und Khabur. Da gibt es weltweit sicher noch sinnvolle Kanalbaumöglichkeiten.

Auf die oben genannten 2 Punkte möchte ich kurz eingehen:

-Wegen der besseren Qualität und weniger Reperaturaufwand: Bitte nicht falsch verstehen. Ich wäre dafür nicht nur in den Verkehrspolitik mehr Qualität einzuführen, nichts ist ärgerlicher als wenn man Schuhe nach 1-2 Monaten wieder wegwerfen kann oder Elektrogeräte gleich wieder kaputt werden, weil sie keine Qualität mehr haben - selbst wenn eine Garantie gilt, es werden unnötig Ressourcen verbraucht, geht beim zurückgeben Zeit drauf usw. Aber nun der Grund warum man das wohl nicht befürwortet schon gar nicht beim Bau von Infrastruktur: Reparaturen bringen wiederum Arbeitsplätze und diese gehen drauf, wenn alles längstmöglich hält.

-Was die Entwicklungshilfe betrifft: Ich denke das ganze ist eine hochkomplizierte Sache, aber ich denke es gehört mal hergegangen und bei (fast) allen Entwicklungshilfeprojekten überlegt ob das langfristig wirklich was bringt, denn gerade in diesem Bereich kommt man immer wieder auf Sachen, die alles andere als förderlich sind. Denke das hier ein sinnvoller Einsatz oft viel mehr bringen würde, als eine ziellose Aufstockung von Mitteln.
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27.09.2016, 15:44
Beitrag: #384
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(27.09.2016 10:53)WDPG schrieb:  Auf die oben genannten 2 Punkte möchte ich kurz eingehen:

-Wegen der besseren Qualität und weniger Reperaturaufwand: Bitte nicht falsch verstehen. Ich wäre dafür nicht nur in den Verkehrspolitik mehr Qualität einzuführen, nichts ist ärgerlicher als wenn man Schuhe nach 1-2 Monaten wieder wegwerfen kann oder Elektrogeräte gleich wieder kaputt werden, weil sie keine Qualität mehr haben - selbst wenn eine Garantie gilt, es werden unnötig Ressourcen verbraucht, geht beim zurückgeben Zeit drauf usw. Aber nun der Grund warum man das wohl nicht befürwortet schon gar nicht beim Bau von Infrastruktur: Reparaturen bringen wiederum Arbeitsplätze und diese gehen drauf, wenn alles längstmöglich hält.

Ich denke, dass eher umgekehrt ein Schuh daraus wird. Ich habe es hier auf kommunaler Ebene erlebt- und ich denke, das wird anderswo nicht anders sein- dass über Jahre hinweg notwendige Instandhaltungsmaßnahmen an öffentlichn Gebäuden nicht durchgeführt wurden. Die Gebäude mußten schließlich abgerissen und neu gebaut werden. (Und die Bauarbeiter sprachen in der Regel kein Deutsch). Es kam die Kommune immer teurer, dann abzureißen und neu zu bauen. Arbeitsplatzfördernder wäre es sicher gewesen, im städtischen Baubetrieb zwei oder drei Leute mehr einzustellen, die für Instandhaltung und Wartung zuständig gewesen wären.
Auch eine Reparatur von Elektrogeräten ist einfach nicht erwünscht. Deswegen werden die Teile nicht mehr verschraubt, sondern verschweißt. Die Sachen sollen kaputt gehen, weggeworfen werden- und in China und Taiwan billig neu gebaut werden.

Sachen, die lange halten, sind natürlich Gift für Wirtschaftswachstum. Wenn jeder eine Waschmaschine hat, die 20 Jahre hält, kann man halt 20 Jahre keine Waschmaschine mehr verkaufen. Das erforderliche Wachstum zu erzielen ist allerdings dann ein Problem...

(27.09.2016 10:53)WDPG schrieb:  -Was die Entwicklungshilfe betrifft: Ich denke das ganze ist eine hochkomplizierte Sache, aber ich denke es gehört mal hergegangen und bei (fast) allen Entwicklungshilfeprojekten überlegt ob das langfristig wirklich was bringt, denn gerade in diesem Bereich kommt man immer wieder auf Sachen, die alles andere als förderlich sind. Denke das hier ein sinnvoller Einsatz oft viel mehr bringen würde, als eine ziellose Aufstockung von Mitteln.

Vor allem muss es bei denen ankommen, die die Hilfe wirklich benötigen- und das ist nun mal häufig nicht der Fall.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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29.09.2016, 18:33
Beitrag: #385
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(26.09.2016 15:11)Bunbury schrieb:  
(26.09.2016 13:20)Triton schrieb:  War das "früher" wirklich so wahnsinnig viel besser? Wurde man mit abhängiger Arbeit jemals wirklich wohlhabend, so dass man schon relativ rasch von dem erschaffenen Wohlstand ein sorgenfreies, gutes Leben führen konnte? Und dazu noch eine Familie versorgen? Ich behaupte einmal: Nein!

Und ich behaupte mal-doch.
Mein Vater hat als einfacher Maurer angefangen. Als er recht jung mit 35 starb, hatte er das größte Bauunternehmen vor Ort. [...]

Ich denke, es ist weitgehend unumstritten, dass der Vermögensaufbau gegenwärtig um einiges schwerer - um nicht zu sagen mit einem normalen Job unmöglich- ist als in der 60er oder 70er Jahren.

MfG, Titus Feuerfuchs
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29.09.2016, 18:59
Beitrag: #386
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(25.09.2016 20:32)Triton schrieb:  
(25.09.2016 01:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Dein Modell hieße, dass man die Umsatzsteuer drastisch erhöhen müsste, um den Steuerausfall der dann abgeschafften Steuern zu kompensieren.
Die Umsatzsteuer ist schon die wichtigstte Einnahmequelle. [...]

Nein, das ist nicht korrekt.Exclamation

Die Lohnsteuer hat die Umsatzsteuer als wichtigste Einnahmequelle des Staates längst abgelöst. (Ist in Ö nicht anders) Rechnet man die Einkommensteuer noch dazu, kommt man auf einen Anteil am Gesamtsteueraufkommen von 31% während die Einnahmen aus der Umsatzsteuer nur 23,7% betragen.

[Bild: 61875-1x2-article620.gif?6E81C]

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-un...reinnahmen


Das heißt mehr als 3/4 des Gesamtsteueraufkommens wird derzeit NICHT durch die Umsatzsteuer getragen.
Und diesen gigantischen Betrag müsste man entsprechend deinem Vorschlage über eine stark erhöhte Umsatzsteuer einnehmen - das ist m.M. nicht der Weisheit letzter Schluss.

MfG, Titus Feuerfuchs
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05.10.2016, 11:09
Beitrag: #387
RE: Wahlen Allgemein 2016:
So mal wieder weg von einer Steuerdebatte hin zum beginnenden Wahlkampf für 2017.
Es gibt doch jetzt tatsächlich CDU Politiker, die eine Koalition mit der AfD anstreben um einer "linken" Republik entgegenzutreten.

Das ist nicht nur Stuss sondern auch ein Armutszeugnis diverser CDU Politiker. Um den Abgang von Wählern und einer Politischen Krise Gehör zu schenken und das Problem an den Hörnern zu packen, will man sich den neuen anarchistischen Rechten an den Hals werfen und damit die Republik in ein desaströses Chaos stürzen.

Dieser abgedroschene Kampf zwischen Links und Rechts ist aktuell nicht der richtige Weg. Die Volksparteien (Entschuldigung für das Wort Volk, dass dient nur als Adjektiv...^^) sollten zusehen, die Bevölkerung in Deutschland wieder für eine soziale und gerechte Politik einzufangen. Dazu bedarf es keinen neuen Völkischen Gedanken und keiner konservativer Wertvorstellungen der 30-50iger Jahre des letzten Jahrhunderts!

Die CDU als Partei der Mitte sollte dies auch repräsentieren, anstatt sich aus eigener Schwäche an dem vermeintlichen neuen starken rechten politischen Landschaft anzubiedern. Die CDU geht aktuell nur nach dem Wind der Macht, bestes Beispiel die Grün/Schwarze Regierung in BW.

Einer Regierungsbeteiligung mit der AfD muss entschieden entgegen getreten werden!
Wir dürfen dem rechten Mob in Deutschland nicht die Oberhand gewähren.
Nach den aktuellen Handlungen von rechten Demonstrationen leidet das deutsche Bild im Ausland so der maßen, daß alte Erinnerungen von Nachbarstaaten an die dunklen Zeiten Deutschlands geweckt werden und dabei wird nicht mehr vom Ausland differenziert, daß es sich nur um einen kleinen dummen Teil der Bevölkerung handelt, sondern es wird ganz Deutschland betreffen.

Das dürfen wir nicht zulassen!
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05.10.2016, 17:21
Beitrag: #388
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 11:09)Flora_Sommerfeld schrieb:  chlich CDU Politiker, die eine Koalition mit der AfD anstreben um einer "linken" Republik entgegenzutreten.

Dazu wird es gewiss nicht kommen. Abgesehen davon ist die AfD noch längst nicht in der Lage, Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Aber: Lieber eine Koalition von CDU und AfD, als Rot-Rot-Grün. Eine solche dunklrot-grüne Koalition wird Deutschland durch unermessliche soziale Wohltaten in eine riesige Verschuldung treiben und die Grenzen für alle Beladenen dieser Welt öffnen.

Die Grünen werden erneut ihren Gender-Wahnsinn propagieren und die Deutschen bevormunden: Tempolimit? Veggie Day? Abschaffung der 1.Klasse bei der Bahn? Nachtangelverbot? Verbot von Zigarettenautomaten? Glühbirnenverbot? Wochenend-Fahrverbot? Verbot von Plastiktüten? Ponyreit-Verbot? Vespa-Verbot? Die grüne Verbots-Auflistung könnte noch beliebig fortgeführt werden.

Doch wie gesagt: Mit einer Beteiligung der AfD an der Regierung ist nicht zu rechnen. Allerdings hat nach den gegenwärtigen Wahlprognosen auch Rot-Rot-Grün keine Mehrheit. Käme das so, hätten wir erneut die ungeliebte GroKo am Hals.
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05.10.2016, 18:05
Beitrag: #389
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 11:09)Flora_Sommerfeld schrieb:  ./.

Die CDU als Partei der Mitte sollte dies auch repräsentieren, anstatt sich aus eigener Schwäche an dem vermeintlichen neuen starken rechten politischen Landschaft anzubiedern. Die CDU geht aktuell nur nach dem Wind der Macht, bestes Beispiel die Grün/Schwarze Regierung in BW.
./.

Dass es schon vor einigen Jahren "ums Härle'" eine schwarzgrüne Koalition in BW gegeben hätte, ist bekannt?

Eine Koalition mit einer demokratischen Partei muss IMMER möglich sein. Und darf den Koalitionären auf gar keinen Fall krumm genommen werden. Ganz im Gegenteil.
In der heutigen pluralistischen Gesellschaft ist die vollständige und summarische Durchsetzung irgendwelcher politischen Ziele sowieso nicht
machbar.

Wir sind hier in einem Forum für Geschichte, und hier muss der Hinweis erlaubt sein, dass genau diese "Koalitions-Verweigerung" in der Spätzeit der Republik von Weimar diesem ersten demokrtischen Staat den Todestoss versetzte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.10.2016, 18:21
Beitrag: #390
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 18:05)Suebe schrieb:  Eine Koalition mit einer demokratischen Partei muss IMMER möglich sein.

Natürlich ist das so.
Bei widerstreitenden Interessen müssen die koalitionswilligen Parteien halt Kompromisse schließen, auch wenn das zuweilen eine mühselige und zeitraubende Sache ist.

Wohin es führt, wenn Parteien nicht koalitionsbereit sind, zeigt aktuell Spanien. Dort weigern sich die Sozialisten mit den Konservativen zu koalieren, was bereits in diesem Jahr zu zwei Wahlen geführt hat - die dritte steht bereits am Horizont, während das Land nicht ordnunggemäß regiert werden kann.

Also: Alle Fabenspiele von Rot, Dunkelrot, Gelb, Schwarz und Grün müssen möglich sein. Bei der AfD scheiden sich noch die Geister, aber ich erinnere hier an die PDS/Linke, die im ersten Bundestag noch als Paria galt und als kommunistisches Schmuddelkind. Inzwischen ist die LINKE zur etablierten Partei geworden.
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05.10.2016, 19:56
Beitrag: #391
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 18:21)Dietrich schrieb:  Also: Alle Fabenspiele von Rot, Dunkelrot, Gelb, Schwarz und Grün müssen möglich sein. Bei der AfD scheiden sich noch die Geister, aber ich erinnere hier an die PDS/Linke, die im ersten Bundestag noch als Paria galt und als kommunistisches Schmuddelkind. Inzwischen ist die LINKE zur etablierten Partei geworden.

Ja, Suebe und Dietrich, da habt Ihr allerdings Recht. Vielleicht sollte man die negative Energie, die von der Fremdenfeindlichkeit aus Sachsen ins ganze Land schwappt mal nicht zuviel wert beimessen.

Die Bundestagswahlen nächstes Jahr werden sicher noch eine spannende Geschichte und ggf. auch eine Wende einläuten, daß zumindest die GroKo nicht mehr zeitgemäß ist.

Was ich mich immer dabei Frage, wer wäre denn ein Kanzlerkandidat/in, der/die das besser/anders machen soll, als die Merkel?
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05.10.2016, 20:03
Beitrag: #392
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 19:56)Flora_Sommerfeld schrieb:  Was ich mich immer dabei Frage, wer wäre denn ein Kanzlerkandidat/in, der/die das besser/anders machen soll, als die Merkel?

Ist nicht am Horizont zu sehen.

Wenn Merkel hinschmeißt, werden (von der CDU) Schäuble, de Maiziere und von der Leyen genannt. Anderes hat die CDU gegenwärtig nicht zu bieten.

Bei der SPD siehts noch schlechter aus. Wer hätte denn so viel Charisma, dass er (oder sie) gewählt wird? Da fällt mir niemand ein. Es herrscht allenthalben ein gewaltiges Defizit an kompetenten und charismatischen Politikern.
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05.10.2016, 22:19
Beitrag: #393
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 20:03)Dietrich schrieb:  Bei der SPD siehts noch schlechter aus. Wer hätte denn so viel Charisma, dass er (oder sie) gewählt wird? Da fällt mir niemand ein. Es herrscht allenthalben ein gewaltiges Defizit an kompetenten und charismatischen Politikern.

Wer wird außer Gabriel und Schulz als Spitzenkandidat/in der SPD so gehandelt?
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06.10.2016, 10:36
Beitrag: #394
RE: Wahlen Allgemein 2016:
Die AfD Chefin Petry zeigt auf, mit welchen Niveau weiterhin im AfD Wahlkampf zu rechnen ist und wenn mir hier noch einer erzählen will, dass sind nicht mehr Parolen am rechten Rand bis hin zu Vokabular der Rechtsextremen und Rassisten, der leitet an Realitätsverlust.

Beispiel, Petry bei einer Rede in Stuttgart:
Zitat:Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat in einer Rede am Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart eine darwinistische Auseinandersetzung zwischen in Europa ansässigen "Transferempfängern" und dem eingewanderten "Lumpenproletariat der afro-arabischen Welt" vorausgesagt. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, distanzierte sie sich vor rund 300 Gästen im Kursaal am Stuttgarter Königsplatz von der Ansicht, Deutschland sei ein buntes Land. "Was soll man denn von diesen ganzen 'Deutschland-ist-bunt'-Kampagnen halten?", so Petry. "Bunt ist auch ein Komposthaufen."
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/AfD-Chefin-Pe...95521.html
oder http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...67440.html
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06.10.2016, 12:06
Beitrag: #395
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 20:03)Dietrich schrieb:  Ist nicht am Horizont zu sehen.

Wenn Merkel hinschmeißt, werden (von der CDU) Schäuble, de Maiziere und von der Leyen genannt. Anderes hat die CDU gegenwärtig nicht zu bieten.

Bei der SPD siehts noch schlechter aus. Wer hätte denn so viel Charisma, dass er (oder sie) gewählt wird? Da fällt mir niemand ein. Es herrscht allenthalben ein gewaltiges Defizit an kompetenten und charismatischen Politikern.

Bösartiger Kommentar am Rande: Wer heutztage kompetent und charismatisch ist, geht gleich in die Wirtschaft.
Der braucht nicht den Umweg über die Politik zu machen....

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06.10.2016, 13:35
Beitrag: #396
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(06.10.2016 12:06)Bunbury schrieb:  Bösartiger Kommentar am Rande: Wer heutztage kompetent und charismatisch ist, geht gleich in die Wirtschaft.
Der braucht nicht den Umweg über die Politik zu machen....

Das glaube ich nicht.

Du vergisst, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die an der Ausübung von Macht interessiert ist und ein geradezu erotisches Verhältnis dazu hat. Solche Leute streben zunächst in die Politik, um dort Ämter zu erklimmen, deren Entscheidungen landes- oder bundesweite Auswirkungen haben. Das ist der Grund, warum der Beruf des Politikers nach wie vor nicht vom Aussterben bedroht ist.
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06.10.2016, 20:21
Beitrag: #397
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(06.10.2016 13:35)Dietrich schrieb:  
(06.10.2016 12:06)Bunbury schrieb:  Bösartiger Kommentar am Rande: Wer heutztage kompetent und charismatisch ist, geht gleich in die Wirtschaft.
Der braucht nicht den Umweg über die Politik zu machen....

Das glaube ich nicht.

Du vergisst, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die an der Ausübung von Macht interessiert ist und ein geradezu erotisches Verhältnis dazu hat. Solche Leute streben zunächst in die Politik, um dort Ämter zu erklimmen, deren Entscheidungen landes- oder bundesweite Auswirkungen haben. Das ist der Grund, warum der Beruf des Politikers nach wie vor nicht vom Aussterben bedroht ist.

Die Frage ist nur, wo man heutzutage mehr Macht hat. Und ich fürchte, mir ist längst der Glaube abhanden gekommen, dass es in der Politik ist. Von daher paßt das mit der Wirtschaft schon...

Ist das nicht das Hauptproblem, das die Politik heutzutage hat? Dass es eben keine glaubwürdigen Politiker mehr gibt. Und woran liegt es letztendlich? Daran, dass derjenige, der Rückrat und Ideale hat, in seiner Partei nicht mehr weit kommt. Und zwar völlig unabhängig von der Partei. Wer biegsam genug ist, um in der Partei an die Spitze zu kommen- wo sollte so jemand plötzlich das Rückgrat finden, der Wirtschaft Paroli zu bieten?

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06.10.2016, 22:30
Beitrag: #398
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(05.10.2016 22:19)WDPG schrieb:  Wer wird außer Gabriel und Schulz als Spitzenkandidat/in der SPD so gehandelt?
Das höchste Amt, das Schulz in seiner Vor-EU Zeit ausübte, war das des Bürgermeisters von Würselen.
Ein paar ordentliche Kandidaten wären mit Olaf Scholz oder Hannelore Kraft vorhanden, Steinmeier wäre immer noch ein guter Kanzler, vielleicht sogar der Beste aller Spitzenpolitiker.

Aber es wird wohl niemand Gabriel den Rang streitig machen, allein schon deshalb, weil die SPD irgendwo an der 25% Marke herumkrebst und niemand dafür die Verantwortung übernehmen wird.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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07.10.2016, 10:03
Beitrag: #399
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(06.10.2016 22:30)Triton schrieb:  Das höchste Amt, das Schulz in seiner Vor-EU Zeit ausübte, war das des Bürgermeisters von Würselen.
Ein paar ordentliche Kandidaten wären mit Olaf Scholz oder Hannelore Kraft vorhanden, Steinmeier wäre immer noch ein guter Kanzler, vielleicht sogar der Beste aller Spitzenpolitiker.

Bei Scholz wurde seine Farblosigkeit schon im Wahlkampf um Hamburg kritisiert (was letztendlich natürlich auch zeigt, dass die meisten Wähler mit Sachpolitik nicht zu mobilisieren sind), und Steinmeier ist als nächster Bundespräsident im Gespräch, was meiner Meinung aber Verschwendung wäre.

(06.10.2016 22:30)Triton schrieb:  Aber es wird wohl niemand Gabriel den Rang streitig machen, allein schon deshalb, weil die SPD irgendwo an der 25% Marke herumkrebst und niemand dafür die Verantwortung übernehmen wird.
25%? Du bist wirklich optimistisch....
Aber das mit der Verantwortung übernehmen ist auch wiederum so ein generelles Politikerproblem und erstreckt sich nicht alleine auf die SPD...

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16.10.2016, 21:01
Beitrag: #400
RE: Wahlen Allgemein 2016:
(06.10.2016 22:30)Triton schrieb:  Das höchste Amt, das Schulz in seiner Vor-EU Zeit ausübte, war das des Bürgermeisters von Würselen.
Ein paar ordentliche Kandidaten wären mit Olaf Scholz oder Hannelore Kraft vorhanden, Steinmeier wäre immer noch ein guter Kanzler, vielleicht sogar der Beste aller Spitzenpolitiker.

Aber es wird wohl niemand Gabriel den Rang streitig machen, allein schon deshalb, weil die SPD irgendwo an der 25% Marke herumkrebst und niemand dafür die Verantwortung übernehmen wird.

Danke für die Erklärung, in Österreich liest man meistens von Schulz oder Gabriel, wobei ich auch eher denke es wird Gabriel werden.

Bei uns hat sich die SPÖ auch wieder ausgezeichnet, man hat die Parteimitglieder zu CETA befragt, die Beteiligung bei der Befragung war schwach, aber die Mehrheit war eindeutig gegen CETA, dennoch hat man nun zugestimmt. Wofür fragt man dann vorher?

Auch zwischen den Koalitionspartnern geht es drunter und drüber: Die Budgetrede des Finanzministers wurde für gegenseitige Anschuldigungen und Sticheleien verwendet, von einer reformorientierten Einigkeit bekommt man kaum was zu spüren.

Schön langsam denke ich auch das 2017 Neuwahlen kommen werden. Für die SPÖ wird es dann wohl schwer wieder in die Regierung zu kommen, denn mit wen will man außer der ÖVP eine Koalition schmieden?
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