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Normale Version: Neues Jux-Rätsel
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Noch ein Hinweis: Der Gesuchte war Europäer.
schwer, schwerer, ein Rätsel von Sansavoir.

Ich habe mich immer gefragt - heisst Sansavoir "Habenichts" oder "Weissnichts". Letzteres wäre angesichts Deiner Beiträge absurd und französisch nicht ganz richtig, denn dann müsste Dein Nick heissen "Sanssavoir" mit zwei s. Aber was jeder Geschichtskundige weiss, dass Rechtschreibung ist gerade in Namen oft nicht gegeben ist.

Nun ja, ich tappe völlig im Dunkeln. Ich habe über die komplizierte Balkangeschichte gedacht , aber da nicht fündig geworden. Tschechische Geschichte, auch voll von Exilgeschichten, kann ich ausschliessen. Auch wenn da viele Verbrecher ungestraft blieben, nicht im Exil. Polen? Denke ich auch nicht. Ungarn? Müsste ich mal nachsehen, Horthy? War kein Lehrer.

Irgendein Faschist/Nationalist, denn er war ja kein Kommunist. Wer sonst hat schwere Verbrechen begangen? Irgendwelche Vorsteher aus den Baltenländern? Bei den anderen, Quisling wurde gehängt, Mussert hingerichtet und Laval auch. Belgien kenne ich mich nicht aus, aber denke das ist auch nicht die Spur. Oder Ukraine? Naja, Bendera wurde umgebracht. Kann man als Sühne sehen.

Griechenland? Keine Ahnung da.

Ich tappe im Dunkeln.

Vielleicht dann doch eine Klärungsfrage - ist der Betreffende in Südamerika gestorben?
Beging der Gesuchte seine Untaten in einem europäischen Land?
(05.07.2023 23:25)Marek1964 schrieb: [ -> ]schwer, schwerer, ein Rätsel von Sansavoir.

Ich habe mich immer gefragt - heisst Sansavoir "Habenichts" oder "Weissnichts". Letzteres wäre angesichts Deiner Beiträge absurd und französisch nicht ganz richtig, denn dann müsste Dein Nick heissen "Sanssavoir" mit zwei s. Aber was jeder Geschichtskundige weiss, dass Rechtschreibung ist gerade in Namen oft nicht gegeben ist.

Der Nickname Sansavoir bedeutet Habenichts und war meiner Vermögenslage um 2009 geschuldet, als ich mich beim Forum von G/Geschichte anmeldete. Da ich dort unter diesem Namen recht bekannt war, meldete ich mich hier auch unter diesen Namen an. Das Wortspiel zu Sanssavoir war mir bekannt, dies fiel vor Jahren Liberace auf. Ich weiß aber nicht mehr, ob das bei G/Geschichte oder hier war.

Bei meinen Recherchen stieß ich irgendwann auf Guillaume Sansavoir, der eine äußerst miese Rolle beim Kinderkreuzzug von 1212 spielte. Mit dem will ich nichts zu tun haben! Angel

(05.07.2023 23:25)Marek1964 schrieb: [ -> ]Irgendein Faschist/Nationalist, denn er war ja kein Kommunist. Wer sonst hat schwere Verbrechen begangen?

Ja. Es gab Faschisten, die als unliebige Konkurrenz autoritärer Herrscher galten.

(05.07.2023 23:25)Marek1964 schrieb: [ -> ]Vielleicht dann doch eine Klärungsfrage - ist der Betreffende in Südamerika gestorben?

Er ist in Spanien gestorben, allerdings erst nach Francos Tod.
(06.07.2023 19:12)Teresa C. schrieb: [ -> ]Beging der Gesuchte seine Untaten in einem europäischen Land?

Ja. Das Land hatte im 20. Jahrhundert verschiedene Diktaturen.
Mein kleiner Finger zuckt immer wieder "Richtung Südost"
Ergo: Der meint einen Griechen....

Leider klemmt es bei mir gerade etwas.
Vielleicht kann einer der Mitstreiter etwas damit anfangen.............
Richtung ist gut, aber vorher etwas nördlich abbiegen. Der Gesuchte ist kein Grieche.

Der Gesuchte ist nicht so bekannt wie sein Vorgänger als Chef der Organisation. Dieser wurde auf seiner angeblichen Flucht erschossen wurde.
So, jetzt habe ich es glaube ich gefunden: https://en.wikipedia.org/wiki/Horia_Sima
Das ist richtig. Horia Sima ist der Gesuchte.
Manchmal hat man ja schon ein Brett vor dem Kopf. Da habe ich nach Ausflügen von Russland nach Südamerika und dank Arkona nach Kambodscha (wo Pol Pot aber viel gemeinsames hatte) an Kroatien, an Polen, die Tschechoslowakei, an Ungarn und auch an Bulgarien gedacht, aber nicht an Rumänien und Marschall Antonescu. Als er mir nun heute doch noch einfiel, ging es schnell, wiki von Antonescu, dessen deputy und gefunden und durch den Todesort Spanien nach 1975 die Bestätigung gehabt. War aber wirklich anspruchsvoll.

Dann will ich nicht Zeit verlieren und auch einen Steckbrief aufgeben.

Der Mann, den ich suche, hat sich an verschiedenen Anlässen als Kämpfer für die Wahrheit und Gerechtigkeit hervorgetan. Unter anderem hat er einen zu Unrecht verurteilten Juden verteidigt und sich damit den Unmut der eigenen Volksangehörigen zugezogen. Zur gleichen Zeit tobte in einem anderen Land ein ähnlicher Kulturkampf, der sehr bekannt wurde und mit dem es im Land des gesuchten viel verglichen und auch danach oft benannt wurde, häufig spottisch.

Der Gesuchte ging 15 Jahre später dann ins Exil. Vier Jahre später kehrte er triumphal zurück. Wer war er und warum war die Rückkehr triumphal¨und ungewöhnlich?
Der Gesuchte könnte Tomas Garrigue Masaryk sein. Er verteidigte den Juden Leopold Hilsner. Der andere Prozess war die Dreyfuss-Affäre in Frankreich, in dem sich Emile Zola unnd andere für den Angeklagten engagierten.
Glückwunsch, Sansavoir, Du hast schon vor 9 Jahren ein Rätsel zur Dreyfus Affäre gelöst. Zur etwa gleichen Zeit schrieben Du wie ich und andere sowohl zur Dreyfus Affäre als auch zu Leopold Hilsner und Tomáš G. Masaryk. Die Leopold Hilsner Affäre war 1899.

Im Dezember 1914 ging Masaryk ins Exil und gründete die Tschechoslowakische Bewegung im Ausland. Es bildeten sich aus tschechischen und slowakischen Kriegsgefangenen wie auch im Ausland Lebenden Legionen, die auf der Seite der Allierten kämpften. Am 28.Oktober 1918 wurde die Tschechoslowakei ausgerufen - entstanden ist sie zuvor sukzessive im Ausland, in Frankreich, aber davor auch in den USA und England. Erst am 20. Dezember 1918 kehrte Masaryk aus seinem Exil zurück - als Staatspräsident. Das war sehr ungewöhnlich.

Sansavoir darf wieder ein Rätsel aufgeben.
Neues Rätsel

Gesucht werden diesmal zwei Personen – Vater und Sohn – die allerdings den selben Namen trugen und als XY Vater bzw. XY Sohn in die Geschichte eingegangen sind.

Der Vater wurde als Berater der Witwe eines verstorbenen Herrschers einer der mächtigsten Männer seines Landes. Der Verstorbene herrschte über ein recht heterogenes Gebilde, das er – da er keinen Sohn hatte – an seine beiden, noch minderjährigen Töchter vererbte. Während die Jüngere dem Einfluss ihrer Mutter entzogen wurde und heute als eine bedeutende Herrscherin geehrt wird, stand die Ältere unter dem Einfluss ihrer Mutter und somit auch unter dem Einfluss des Gesuchten (Vater).

Diesem wurde nachgesagt, ein nicht nur beratendes Verhältnis zur Witwe des verstorbenen Herrschers geführt zu haben. Ein Verwandter des Verstorbenen meldete Thronansprüche an, er wurde dabei von einem Teil des Adels unterstützt. Der Gesuchte ließ ihn einige Wochen später ermorden. Etwas später geriet der Gesuchte – zusammen mit der Witwe und der älteren Tochter des Verstorbenen - in Gefangenschaft. Seine Gegner fackelten nicht lange und richteten ihn hin. Die Witwe des verstorbenen Herrschers starb wenig später, möglicherweise wurde auch sie ermordet.

Ihre zu diesem Zeitpunkt bereits verheiratete Tochter wurde von ihrem Ehemann befreit. Dieser setzte sich in den kommenden Jahren als Herrscher durch. Allerdings geriet der Ehemann – oder besser gesagt: Der Witwer geriet einige Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau in Gefangenschaft einer Adelsfraktion, die dem zweiten Gesuchten (also dem Sohn) die Aufgabe übertrug, den Herrscher zu überwachen. Dieser ließ seinen Gefangenen - auch infolge der Vermittlung seines zukünftigen Schwiegervaters - frei und diente ihm seitdem treu ergeben.

Der Herrscher heiratete später die Schwester der Ehefrau des Gesuchten.

Wer waren die beiden Gesuchten?
Gesucht werden diesmal zwei Personen – Vater und Sohn – die allerdings den selben Namen trugen und als XY Vater bzw. XY Sohn in die Geschichte eingegangen sind.

Nachdem bisher niemand hier gepostet hat, ein Vorschlag für eine Auflösung mit einem Vater und einem Sohn, die passen könnten:

Ende des 14. Jahrhunderts fand im heutigen Bundesland Oberösterreich eine Fehde statt, die sogenannte "Schaunberger Fehde". Sie sollte de facto das Ende der Adelsfamilie der Schaunberger als edelfreie Grafen bedeuten, die endgültig die Oberhoheit der Habsburger anzuerkennen hatten. Aus dieser Familie stammte Gräfin Anna von Schaunberg, die mit dem Grafen Hermann von Cilli verheiratet war, dessen Familie im heutigen Slowenien ihren Hauptsitz hatte. Die Grafen von Cilli waren durch Ehen mit einigen Herrscherfamilien in Ost- und Südeuropa verwandt und stammten über die weibliche Linie von den Babenbergern abstammte. Anna und Hermann hatten mehrere Kinder, von denen sich die Ehe der jüngsten Tochter Barbara als besonders ehrenhaft und auch politisch sehr vorteilhaft erweisen sollte, obwohl ihr Ehemann nur wenige Jahre jünger als sein Schwiegervater war: Sigismund von Luxemburg, zeitweise Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, zum Zeitpunkt der Heirat ungarischer König, dann noch Herrscher des Heiligen Römischen Reiches als "römischer König" und Kaiser sowie böhmischer Kurfürst und König.

Barbara hatte zwei ältere, verheiratete Schwestern.
Elisabeth war mit dem Grafen Heinrich (IV.) von Görz verheiratet und hatte aus dieser Ehe aber nur Töchter, die als nicht erbfähig galten. Der nach ihrem Tod von ihrer Herkunftsfamilie (und von Habsburgern) bereits sehnlich erwartete Erbfall sollte jedoch erst viele Jahre später stattfinden, da ihr bereits relativ betagter Witwer eine weitere Ehe schloss. Die wesentlich jüngere Katharina de Gara (Garai), um die es bereits in einem früheren Rätsel einmal hier gegangen ist, war eine Tochter oder Enkelin des Palatins Nikolaus von Gara (gest. 1433). Da ist sich die Forschung bisher nicht einig.

Als gesichert gilt dagegen, dass dieser Nikolaus de Gara, ihr Vater oder Großvater, mit Anna, der anderen Schwester von Barbara, verheiratet war. (Katharina von Gara dürfte als die Nichte oder Großnichte ihres Ehemannes gewesen sein.) Dieser Nikolaus de Gara hatte einen gleichnamigen Vater.

Dieser Vater, der ältere Nikolaus de Gara (gest. 1386) verdankte seinem Aufstieg dem ungarischen König Ludwig I. (gest. 1382) aus dem Haus der Anjou. Nach dem Tod seines Onkels müttlicherseits war dieser auch polnischer König. Verheiratet war Ludwig I. mit Elisabeth von Bosnien, hatte aus dieser Ehe aber nur zwei Töchter: Maria und Hedwig (Jadwiga). Die ältere Tochter Maria war mit Sigismund von Luxemburg verlobt, eigentlich hatte ihr Vater geplant, dass sie und dieser ihm als ungarischer und polnischer König nachfolgen sollten. (Sigismund war ein jüngerer Sohn vom Kaiser Karl IV. - Ludwigs Politik war durchaus auf das Reich ausgerichtet.)

Allerdings hatte der polnische Adel da ganz andere Pläne. Nach dem Tod Ludwigs setzte er die Nachfolge von dessen Tochter Hedwig durch, die den Großfürsten Jogaila (Jagiello) von Litauen heiratete, der zusammen mit ihr zum polnischen König gekrönt wurde. (Dieser ließ sich taufen und nahm den Namen Wladyslaw an.) Offensichtlich waren die Adligen mit diesem König zufrieden. Nach dem Tod von Hedwig, die 20. Jahrhundert heilig gesprochen wurde, blieb er nicht nur König, sondern die Adeligen waren zunächst mit der Nachfolge seiner Tochter aus der nächsten Ehe und schließlich seiner beiden Söhne aus seiner letzten Ehe einverstanden.

Auch im ungarischen Adel gab es Widerstand, ein Teil von diesem machte Karl von Durazzo (gest. 1386), König von Neapel und ebenfalls aus dem Haus Anjou, zum König, der bald darauf aber ermordet wurde. Dass seine Ehefrau Maria und ihre Mutter wenig später in die Gewalt von Anhängern dieses Karls gerieten, wobei der Palatin Nikolaus de Gara getötet wurde und zumindest bald darauf starb, erwies sich für Sigismund von Luxemburg als äußerst vorteilhaft, der deshalb endlich seine Krönung als ungarischer König durchsetzen konnte. Wie sein Schwager Jagiello blieb er nach dem Tod seiner Frau Maria einige Jahre später, obwohl er keineswegs unumstritten war, wie seine Gefangenschaft und Beinaheabsetzung einige Jahre später zeigen.

Die Gesuchten wären, wenn meine Abgleichung zutritt, die beiden Palatine Nikolaus de Gara.
Super gemacht, Teresa. Die beiden Gesuchten sind die ungarischen Palatine Nikolaus von Gara Vater und Sohn. Du kannst das nächste Rätsel erstellen. Smile
Tja, versuchen wir ein neues Rätsel - gibt es keinen eindeutigen, gewöhnlich männlichen Erben, ist die Nachfolge meistens recht problematisch. Nicht für den Gesuchten, der bereits relativ früh Verträge schloss, die letztlich die rechtliche Voraussetzung dafür schufen, dass seine Nachfolge nach seinem Tod ohne wesentliche Komplikationen angetreten werden konnte bzw. die Erben sein Erbe recht problemlos übernehmen konnten. Nicht zu klären ist allerdings, ob der Gesuchte einfach sehr weit vorausschauend agierte oder ein konkreter Grund vorlag, weswegen ihm bereits recht bald klar war, dass er keinen Sohn haben würde. Wer war dieser Politiker?
Fallen mir ein: Karl VI. Habsburg
Wilhelm II. Württemberg
Franco Spanien
Leider sind alle drei nicht die Gesuchten, wobei mir nicht ganz klar ist, was Wilhelm II. von Württemberg zu einer möglichen Antwort des Rätsels werden lässt.

Karl VI. verabschiedete zwar eine Erbordnung, nach der seine Tochter Maria Theresia seine Lande ungeteilt erben sollten (immerhin galt es seine beiden Nichten, die schließlich die Töchter seines älteren Bruders waren, mit ihren Familien von der Erbfolge auszuschließen). Um die Nachfolge musste Maria Theresia mit ihrer eigenen Familie allerdings dennoch kämpfen.)

Für Franco wäre es sicher kein Problem gewesen, wenn er keine Söhne, sondern nur Töchter gehabt hätte, und vor seiner Zeit hatte es in Spanien immerhin schon einige Male eine weibliche Nachfolge gegeben.

(Ist das Rätsel am Ende zu schwierig? Vielleicht hätte ich doch das Rätsel um eine dreimalige Hochzeit einstellen sollen.Tongue)
Zitat:, wobei mir nicht ganz klar ist, was Wilhelm II. von Württemberg zu einer möglichen Antwort des Rätsels werden lässt.

Der Sohn Ulrich des Königs Wilhelm II. von Württemberg verstarb im Kleinkindalter.
Deshalb:
Zitat:Da König Wilhelm II. von Württemberg keine Söhne hatte, fiel Albrecht schon früh die Rolle des württembergischen Thronfolgers zu. Deshalb residierte die Familie seit den 1890er Jahren im Kronprinzenpalais Stuttgart.
aus Wiki
Ich kann mir vorstellen, dass Sigismund von Luxemburg der Gesuchte ist. Er hatte seine Tochter Elisabeth von Luxemburg mit dem Habsburger Albrecht V. - den späteren König Albrecht II. - verheiratet und diesen Schwiegersohn als Nachfolger aufgebaut. Dass dieser nur knapp 2 Jahre nach Sigismund starb, und somit neue Regelungen in Kraft traten, konnte keiner voraussehen.
Der Gesuchte ist nicht Sigismund - er hatte nicht nur eine Tochter und einen Schwiegersohn, sondern seine Position war auch ein wenig anders als die von Sigismund oder einem seiner Nachfolger.
(19.07.2023 22:47)Teresa C. schrieb: [ -> ]Der Gesuchte ist nicht Sigismund - er hatte nicht nur eine Tochter und einen Schwiegersohn, sondern seine Position war auch ein wenig anders als die von Sigismund oder einem seiner Nachfolger.

Der "böse Fritz"?
http://www.guideheidelberg.de/article_si...d=9&aid=68

Friedrich I. der Siegreiche
Kurfürst von der Pfalz
Nein, der "böse Fritz" ist es nicht - der hatte doch eine Töchter (bzw. Erbtöchter) und somit auch keine Schwiegersöhne, die er beerben konnte bzw. keine Töchter und deren Familien, die ihn beerben konnten. Wobei entscheidend war, dass er in den Verträgen, die er abschloss, stets ausdrücklich auch das Erbrecht seiner Töchter aufnehmen ließ, und das bereits zu einem Zeitpunkt, als noch keineswegs sicher war, dass er keine Söhne haben würden. (Es sei denn, es gab da etwas, was wir nicht mehr wissen, und weswegen er vorhersah oder wusste, dass er keine Söhne haben würde.)
(20.07.2023 18:53)Teresa C. schrieb: [ -> ]Nein, der "böse Fritz" ist es nicht - der hatte doch eine Töchter (bzw. Erbtöchter) und somit auch keine Schwiegersöhne, die er beerben konnte bzw. keine Töchter und deren Familien, die ihn beerben konnten. Wobei entscheidend war, dass er in den Verträgen, die er abschloss, stets ausdrücklich auch das Erbrecht seiner Töchter aufnehmen ließ, und das bereits zu einem Zeitpunkt, als noch keineswegs sicher war, dass er keine Söhne haben würden. (Es sei denn, es gab da etwas, was wir nicht mehr wissen, und weswegen er vorhersah oder wusste, dass er keine Söhne haben würde.)

Das habe ich jetzt anders im Kopf
Zitat:Dieses Versprechen brach er allerdings, als er seine langjährige Geliebte Klara Dett heiratete. Aus dieser Ehe kamen zwei Söhne hervor. Die Ehe war allerdings nicht standesgemäß und damit hatten die Kinder keinen Erbanspruch. Ihre Namen sind auch in keinem Stammbaum enthalten.
Zitat: 1488 verlieh Kurfürst Philipp der Aufrichtige seinem nicht erbberechtigten Vetter und Adoptivbruder Ludwig, der aus der morganatischen Ehe Friedrichs des Siegreichen mit der Augsburger Bürgertochter Clara Tott hervorgegangen war, die Grafschaft Löwenstein. Zu seiner Versorgung hatte Ludwig bereits 1476 die Herrschaft Scharfeneck in der Pfalz erhalten und nannte sich daher Ludwig von Scharfeneck. 1490 erwarb Ludwig das unweit Löwensteins gelegene Abstatt und Burg Wildeck hinzu, und 1494 verlieh König Maximilian Ludwig Rang und Wappen eines Grafen von Löwenstein und erhob ihn in den Reichsgrafenstand

Aber OK, bringt ja nichts, nicht Dein Rätselkandidat. Sceptical
Es hätte "keine Tochter" heißen müssen, somit ein Tippfehler von mir. Letztlich war das Problem von Friedrich von der Pfalz allerdings nicht, dass er nur Töchter hatte und ihnen und ihren Familien bzw. Ehemännern die Nachfolge sicherte.

Der Gesuchte dagegen nützte seine Möglichkeiten, sein Herrschaftsgebiet zu erweitern, wobei er in den Verträgen, die er mit den Lehensherren, die er abschloss, stets ausdrücklich auch das Erbrecht seiner Töchter aufnehmen ließ, und das bereits zu einem Zeitpunkt, als noch keineswegs sicher war, dass er keine Söhne haben würden.
Der Gesuchte hatte also nur Töchter und keinen Sohn. Wurde sein Territorium nach seinem Tod nur an eine Tochter oder an mehrere weitergegeben? Und führte die Tochter bzw. die Töchter ihre Herrschaftsrechte selbst aus oder wurden diese vom Ehemann oder Sohn wahrgenommen?

Ich tippe jetzt mal: Ludwig I. von Ungarn
Es war nicht Ludwig von Ungarn. Sein Territorium wurde nach seinem Tod von seinen beiden Töchtern und ihren Ehemännern geteilt. Die eine Tochter starb wenig später, die andere übernahm nach dem Tod ihres Ehemannes für ihre Söhne nach dessen Tod für kurze Zeit die Herrschaft. Der Ehemann der Tochter, die wenig später starb, schloss eine weitere Ehe, doch hat es den Anschein, dass er auch jedenfalls zunächst mit der Familie der anderen Tochter einvernehmlich agiert hat.
Hatte der Gesuchte bzw. seine Töchter ihre Territorien im Heiligen Römischen Reich. Oder sollte ich mich eher auf den englischen Adel konzentrieren?
Heiliges Römisches Reich
Ist der Gesuchte Johann IV. von Habsburg-Laufenburg?
Nein, er hat früher als dieser gelebt.
mir zu schwer...
Darf ich System "Robert Lemke" versuchen?
Wow
der Graf von Habsburg ist mit einer Landenberg verehelicht, die finde ich in meiner Ahnenliste nur halt leider bürgerlich mit der Endung -er.
Schad, ewig schad Shade
Ich habe gedacht, dass das System Robert Lembke für solche Rätsel eigentlich erlaubt ist.
Wenden wir das System Robert Lemke an

1. Der Gesuchte lebte vor 1360?

2. Er ist kein Angehöriger der Meinhardiner, der Spanheimer, der Andechs-Meranien oder Babenberger?

3. Die Dynastie ist ausgestorben oder ist nur die Hauptlinie bzw. eine Seitenlinie ausgestorben?
trotzdem noch ein Schuss in den Nebel.Thumbs_down

Welfen?
Zähringer fallen auch raus. Die Erben des letzten Zähringer Berthold V. waren seine beiden Schwestern Anna und Agnes.
Also weiter mit Robert Lemke:

Kurfürst?
Seit dem Rätsel mit Kurt Bittel, dem Entdecker der Lehmziegelmauer der Heuneburg,
haben wir


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der Rätsel-Thread kommt super an!
(24.07.2023 23:03)Sansavoir schrieb: [ -> ]Wenden wir das System Robert Lemke an

1. Der Gesuchte lebte vor 1360?

2. Er ist kein Angehöriger der Meinhardiner, der Spanheimer, der Andechs-Meranien oder Babenberger?

3. Die Dynastie ist ausgestorben oder ist nur die Hauptlinie bzw. eine Seitenlinie ausgestorben?

Zu Deinen Fragen:
Die erste Frage lässt sich für mich einfach beantworten, die beiden anderen nicht.

1. Der Gesuchte lebte vor 1360?
Eindeutig ja, er lebte und er starb vor 1360.

2. Er ist kein Angehöriger der Meinhardiner, der Spanheimer, der Andechs-Meranien oder Babenberger?
Jein - nach meiner Einschätzung würde ich ihn nicht als Angehörigen einer dieser Familien bezeichnen, sondern ihm eine eigene Familie zugestehen. Allerdings gab es zu zwei dieser Familien direkte verwandtschaftliche Beziehungen.

3. Die Dynastie ist ausgestorben oder ist nur die Hauptlinie bzw. eine Seitenlinie ausgestorben?
Er hatte keine Söhne und die beiden Familienzweige, die seine Enkel begründeten, sind in männlicher Linie ausgestorben.
Vielleicht noch ein weiterer Hinweis zu dem Gesuchten.

Die verwandtschaftliche Beziehung zu dem Mitglied der einen der beiden Familien war für den Gesuchten letztlich sehr vorteilhaft, er profitierte von einem gegenseitigen Erbschaftsvertrag.

Die verwandtschaftliche Beziehung zu dem Mitglied der anderen Familie verstrickte dagegen in einen politischen Konflikt von diesem und eine militärische Niederlage, die für die Politik des Gesuchten ein schwerer Rückschlag war.
Der Gesuchte könnte Poppo II. von Weimar-Orlamünde, Markgraf von Istrien sein. Es passt vieles, aber eben nicht alles. Poppo II. war der zweite Sohn von Ulrich I. von Weimar-Orlamünde und der Sophia von Ungarn. Er war mit Richardis von Spanheim verheiratet und hatte zwei Töchter: Sophie, die mit Berthold III. von Andechs verheiratet war. Nach deren Tod war Berthold noch einmal verheiratet. Die zweite Tochter war mit Hermann I. von Winzenburg und nach dessen Tod mit Albert II. von Bogen verheiratet.
Der Konflikt könnte die Unterstützung bzw. Gegnerschaft zu Lothar von Süpplinburg sein.

Fragezeichen sind: Das genaue Sterbedatum Poppos ist nicht bekannt, es gibt verschiedene Angaben, die zwischen 1098 und 1103 datiert sind. Das würde bedeuten, dass ihn sein älterer, erst 1112 verstorbener Bruder Ulrich II. überlebte. Da Ulrich II. um 1102 seine Frau wegen Untreue verstieß und einen beträchtlichen Teil seiner Güter an Vasallen und an die Kirche übertrug, ist anzunehmen, dass Ulrich und Poppo davon ausgingen, dass Ulrich keine ehelichen Nachkommen haben wird und somit Poppos Kinder die Erben wären. Das größte Fragezeichen ist aber, es soll auch einen Sohn Poppo III. gegeben haben, der aber nicht fassbar ist und dessen Erbe an seine Schwestern ging.

Das wäre erst mal ein Vorschlag.
Danke für Deine Information über Poppo II. von Weimar-Orlamünde, Markgraf von Istrien - ich lerne gerne Neues, der Mann war mir bisher nicht bekannt. Allerdings zeigt das, dass er nicht der Gesuchte ist. Der Gesuchte lebte später, die Andechs-Meranier waren eine der beiden Familien, mit denen er verwandt war.
Dann fasse ich zusammen: Der Gesuchte lebte zwischen 1100 und 1360. Da er mit den Andechs-Meranier verwandt war, kann ich - da diese 1248 ausstarben, auf das 12. und 13. Jahrhundert konzentrieren.

Da ich in meiner Ausführung über Poppo II. neben den Andechs-Meranier auch die Spanheimer aufführte, Du sie aber in deinem letzten Text nicht nanntest, gehe ich davon aus, dass sie nicht die zweite Familie ist. Blieben nur noch die Babenberger oder Meinhardiner übrig. Bei den Babenbergern würde sich das Zeitfenster auch verschieben, da sie 1246 in männlicher Linie ausstarben.
Der Gesuchte könnte Graf Albert III. von Tirol († 1253) sein. Er hat zwei Töchter - Adelheid und Elisabeth.

Adelheid heiratete Meinhard III. von Görz. Beide sind die die Eltern von Meinhard IV. von Görz (Meinhard II. von Tirol). Das wäre dann die Verwandtschaft zur zweiten Familie - die Meinhardiner.

Elisabeth heiratete zuerst Otto VIII. von Andechs-Meranien (also den letzten der Meranier) und dann Gebhard VI. von Hirschberg.
Gratuliere, du hast das Rätsel gelöst - der Gesuchte ist Graf Albert (III.) von Tirol.
Interessantes Rätsel. Hatte die Grafen von Tirol zuerst nicht im Blickwinkel - man war zu sehr auf die Meinhardiner fixiert, die ja erst Grafen von Tirol wurden, nachdem die Albertiner ausstarben.
Werde mir ein neues Rätsel ausdenken.
Ich glaube, dass ohnehin gerne übersehen wird, dass die in der Geschichte, die erfolgreich waren, häufig von der Hinterlassenschaft ihrer Vorgänger profitiert haben. Was den Aufstieg vom Land am Inn und an der Etsch zur gefürsteten Grafschaft Tirol betrifft, war es im Wesentlichen das Erbe des Grafen Albert (III.) von Tirol, auf welcher dessen Enkel Meinhard (II.) von Görz und Tirol, Graf von Tirol und später Herzog von Kärnten, seine Machtposition auf- und ausbauen konnte.

Freue mich bereits auf dein neues Rätsel.
Neues Rätsel

Der Gesuchte gilt als bedeutender Vertreter seines Hauses, das sich in mehreren Linien gespaltet hatte und dessen Hauptlinie heute noch besteht. Die Seitenlinie aus der der Gesuchte stammte und dessen bedeutendster Vertreter er wohl war, ist ausgestorben.

Ein Vorfahr des Vaters legte etwa anderthalb Jahrhunderte vor der Geburt des Gesuchten den Grundstein für die Machtbasis der Familie. Die mütterlichen Vorfahren hatten vorerst nur eine regional begrenzte Machtbasis, ihr Aufstieg „in eine höhere Liga“ begann wenige Jahre vor der Geburt des Gesuchten.

Die Herrschaftsdauer des Gesuchten war recht lang, einige Jahre davon führte aber seine Mutter die Regentschaft für ihn aus. Bereits als Minderjähriger erhielt er de jure ein Gebiet, das de facto den Herrschaftsbereich seines Vaters, der es verwaltete, erweiterte.

Nachdem der Gesuchte die Regierungsgeschäfte selbst übernahm, hatte er eine Auseinandersetzung mit Verwandten der väterlichen Linie. Außerdem setzte er drastische Maßnahmen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen um. Schwierigkeiten bekam er als er einen Cousin gegen einen anderen Cousin – beide zählten zur Verwandtschaft seiner Mutter - unterstützte. Ein beanspruchtes Erbe konnte er auf Dauer nicht behaupten.

Trotzdem kann der Gesuchte als erfolgreicher Herrscher bewertet werden. Er war ein gefragter Vermittler, der schließlich bestimmte Rechte gesetzlich zugesichert bekam und so (bzw. seine Erben) ein wichtiger Machtfaktor wurde. Er war dreimal verheiratet, die erste Ehe führte er mit einer Verwandten, die zweite Ehe mit der Tochter eines aufstrebenden Nachbarn und die dritte Ehe mit einer bereits zweimal verwitweten Frau. Insgesamt hatte der Gesuchte zwölf Kinder, von denen einige jung verstarben.

Wer war der Gesuchte?
Stammte der Gesuchte väterlicherseits aus einer reichsfürstlichen Familie?
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