Forum für Geschichte

Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
@Teresa,
die oben genannte Bewertung geht wahrscheinlich auf Philippe de Communyes zurück und kann deshalb als gezielte Abwertung von Karl des Kühnen gewertet werten. Allerdings folgt diesem negativen Urteil auch der niederländische Historiker Johann Huizinga. Joseph Calmette in "Die großen Herzöge von Burgund" und Laetitia Boehm in "Geschichte Burgunds" bewerten die Herrschaft des Herzogs z. T. auch kritisch, aber würdigen auch seine Leistungen. Eine wesentlich positive Darstellung liefert Klaus Schelle in "Karl der Kühne".
Gesucht wird diesmal eine Frau. Ihr genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt, ihr Vater bekam einen Tiernamen als Beinamen. Er war einer der bekanntesten Fürsten jener Zeit und die Gesuchte sah sich deshalb als mindestens ebenbürtig gegenüber ihren Ehemann an, der einem "neuen" Geschlecht entstammte, dessen Aufstieg vor allem durch den Fund von Bodenschätzen begünstigt würde. Der Ehemann der Gesuchten verlieh aufstrebenden Siedlungen das Stadtrecht, ebenso ließ er sich von der Gesuchten überzeugen, ein Kloster zu gründen, in dem sich heute noch die letzte Ruhestätte des Ehepaaares befindet. Die Ehe der beiden gestaltete sich kompliziert. Die Gesuchte versuchte die Erbfolge zu ändern, da sie den ältesten Sohn für ungeeignet hielt, die Herrschaft zu übernehmen. Der älteste Sohn widersetzte sich gegen seinen Vater und setzte ihn schließlich gefangen. Erst das Eingreifen eines übergeordneten Herrschers sorgte für die Freilassung des Ehemanns der Gesuchten, der allerdings wenig später verstarb. Die Gesuchte musste dann noch erleben, wie ihre Söhne sich bekämpften, der Ältere starb und der Jüngere sein Erbe verlor und wieder gewann. Wer wird gesucht?
kam die gesuchte Frau aus dem Geschlecht der Welfen?
(04.11.2016 12:53)Aurora schrieb: [ -> ]kam die gesuchte Frau aus dem Geschlecht der Welfen?

Ein kleiner Tipp (weil ich nicht das nächste Rätsel stellen möchte): Ich würde die gesuchte Tochter nicht bei den Welfen (Heinrich der Löwe) sondern bei den Askaniern (Albrecht der Bär) suchen.
Dann stelle ich mir vor, dass es Hedwig von Ballenstedt sein könnte...
Genau, Hedwig von Ballenstedt (um 1140-1203) war die Gesuchte. Sie war die Tochter von Albrecht den Bären und wurde mit dem Wettiner Otto, Markgraf von Meißen verheiratet. Die Wettiner vollzogen im 12. Jahrhundert ihren Aufstieg in die erste Liga der Reichsfürsten, die Ehe Otto mit Hedwig von Ballenstedt bedeutete für die Wettiner einen Prestigezuwachs. Otto wurde später der Reiche genannt, das basiert auf die ersten Silberfunde im Erzgebirge. Er verlieh vilen Städten das Stadtrecht, so z.B. Freiberg oder Leipzig.

Seine beiden Söhne gingen als Albrecht der Stolze und Dietrich der Bedrängte in die Geschichte ein. Albrecht war ein sehr jähzorniger Mensch, der Beiname der Stolze ist eher eine Schmeichelei. 1188/89 widesetzte er sich gegen seinen Vater, den er gefangen setzen ließ und erst auf Anordnung kaisers Friedrich I. Barbarossa wieder frei ließ. 1190 starb Otto und Albrecht folgte ihm. Er bekämpfte seinen jüngeren Bruder, 1195 fiel er möglicherweise einen Giftanschlag zum Opfer. Kaiser Heinrich VI. zog daraufhin die Markgrafschaft Meißen und andere Wettiner Herrschaften als erledigte Lehen ein. DEr frühe Tod Heinrichs VI. änderte die Lage wieder, Dietrich konnte sein Erbe antreten - sicher auch weil der neue König Philipp von Schwaben die Hilfe der Wettiner gegen Otto IV. benötigte. Allerdings schwelte der Konflikt zwischen deutschen König und den Wettinern weiter.

Aurora, Du kannst das nächste Rätsel erstellen.

P.S. Die Hebammen-Reihe von Sabine Ebert handeln in der Zeit o.g. Wettiner.
@Sansavoir: Danke sehr für deinen geschichtlichen Hintergrund. Sehr interessant!!
Dann mach ich mal weiter.

Ich gehe mal hier in die Zeit der Hexenprozesse im 18. Jh. Gesucht wird hier eine Frau, die aus armen Verhältnissen kam und sich als Dienstmagd verdingte. Es wurde ihr vorgeworfen, das sie mit dem Teufel verbunden war und diesen angebetet hatte.
Es soll eine der letzten Hexen gewesen sein, die zum Tode verurteilt werden sollte.

Wer war diese Frau?
Anna Maria Schwegelin war das letzte Opfer der Hexenverfolgung auf deutschem Boden
Ihr Prozess fand im Februar 1775 in Kempten statt
Das ging jetzt schnell. War wohl doch zu leicht Smile

@zaphrodB. Its your turn now !!
Nun dann will ich mal
Die Gesuchte ,deren zweite Schwiegermutter aus der gleichen Familie wie sie selbst stammte, war durch eifriges Heiraten im Alter von 14,25 und 33 Jahren nacheinander die Fürstin dreier Herrschaftsgebiete.
Und damit hatte sie was mit ihrem Vater gemeinsam, der m.W. als einziger in der Weltgeschichte in dieser Kombination nacheinander die Kronen zweier gegensätzlicher Reiche trug- Beide legte er freiwillig nieder und gilt offiziell als der letzte seiner Art.
(06.11.2016 00:26)zaphodB. schrieb: [ -> ]Anna Maria Schwegelin war das letzte Opfer der Hexenverfolgung auf deutschem Boden
Ihr Prozess fand im Februar 1775 in Kempten statt

(06.11.2016 11:35)Aurora schrieb: [ -> ]Das ging jetzt schnell. War wohl doch zu leicht Smile

@zaphrodB. Its your turn now !!


Wenn ich hier mal kurz einfügen darf,
in Straßberg/Hohenzollern haben sie lange behauptet, bei ihnen hätte der letzte Hexenprozess Deutschlands stattgefunden, aber die Katharina Geiger hingerichtet 1743 hatte doch noch etliche "Nachfolgerinnen".
Neulich laß ich in dem Bezug von einem "der letzten Hexenprozesse Württembergs" was auf jeden Fall falsch ist, denn 1743 war Straßberg "Reichsstift Buchauisch", später Thurn&Taxis und schließlich Hzl-Sigmaringen nie Württembergisch.

In Tailfingen/Württ. wurde 1800 noch eine Anzeige wegen Herxerei erstattet,
Was natürlich bestimmt nicht die "letzte" war, bemerkenswert insofern, dass die Regierung in Stgt. dem Tailfinger Schultes in dürren Worten mitteilte, dass er sich warm anziehen müsse, wenn er sie nochmals mit so einem Bloedsinn belästigen würde.
Bei der Beschreibung hätte ich eigentlich vermutet, dass Anna Göldi (oder Göldin) (1734, Sennwald - 1782, Glarus) die Gesuchte war, zudem bei der Frage nicht angegeben ist, dass die Gesuchte aus dem Bereich des heutigen Deutschland war. Diese Anna Göldi(n) war jedenfalls eine der letzten Frauen, die in Europa der Hexerei beschuldigt und hingerichtet wurden. Sie war aus einfachen Verhältnissen und Dienstmagd. Ihre Hinrichtung gilt zumindest als letzte legale Hinrichtung einer Hexe. Heute wird vermutet, dass dieser Hexenprozess ein (gezielter) "Justizmord" war.
Warum muss ich schon wieder an den wohl gar nicht so netten Kaiser Friedrich III. denkenLol:

Immerhin, zu den Heiratsprojekten, die ihm angeboten wurden und die zu keiner Ehe führten, gehört eine gewisse Dame. Er soll die Ehe mit ihr abgelehnt haben, weil sie ihm angeblich nicht gefiel. (Die seriöse Geschichtsschreibung vermutet allerdings politische Gründe: als König des Heiligen Römischen Reichs war Friedrich III. (wie bereits seine beiden Vorgänger) durch die Entscheidung der Reichsfürsten zu einer gewissen "Neutralität" gegen dem Konzil von Basel verpflichtet, und die Ehe mit dieser Dame hätte wegen ihres Vaters eine eindeutige Parteinahme für das Konzil und gegen den römischen Papst bedeutet.)

Passen die übrigen Angaben im Rätsel zu dieser Dame?

MARGARETHE (oder MARGHARITA) von SAVOYEN (ca. 1420-1479) war dreimal verheiratet.

1. Ehe mit Herzog LUDWIG III. von ANJOU

2. Ehe mit Kurfürst LUDWIG IV. von der PFALZ (Eltern: Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz und Mechthild (oder Mafalda) von SAVOYEN, sie war somit eine Schwägerin von Friedrich I. dem Siegreichen und Mechthild von der Pfalz, die in 1. Ehe mit dem älteren Bruders ihres 3. Ehemannes verheiratet war.)

3. Ehe mit Graf ULRICH V. von WÜRTTEMBERG

Ihr Vater war Herzog AMADEUS VIII. von SAVOYEN (1383-1451), auch bekannt als (Gegen-)PAPST Felix V.

1434 zog er sich freiwillig aus der Politik zurückzog und dankte schließlich offiziell zu Gunsten seines Sohnes, eines weiteren Ludwigs, als Herzog von Savoyen ab.

1439 verlegte Papst Eugen IV. (Gabriele Condulmer / Papst von 1431 bis 1447, Nachfolger des in Konstanz gewählten Papst Martin V.) das Konzil von Basel (noch von Papst Martin V. als Nachfolgekonzil des Konzils von Konstanz einberufen) nach Ferrara, worauf es zu einer Spaltung des Konzils kam (und dessen allmähliche Auflösung eingeleitet wurde).

Der in Basel verbliebene Teil setzte Eugen IV. daraufhin als Papst ab. Als sein Nachfolger wählte das Konzil den früheren Herzog Amadeus von Savoyen. Er konnte sich aber gegen die "römischen" Päpste Eugen IV. und dessen Nachfolger Nikolaus V. (Tommaso Parentucell, Papst von 1447 bis 145) nicht durchsetzen.

Amadeus VIII. / Felix V. trat 1449 auch als (Gegen-)Papst freiwillig zurück.

Er gilt als der letzte historische Gegenpapst.

Weltlicher Herrscher und Papst, dazu würde der Satz mit den Kronen zweier gegensätzlicher Reiche durchaus Sinn machen.

Nicht nachvollziehbar mit Blick auf die Frage ist für mich allerdings, was Margarita von Savoyen mit ihrem Vater gemeinsam gehabt haben soll.

Immerhin die übrigen Fakten würden zumindest bei dieser Lösung Sinn machen und zusammenpassen.
Das Kemptener Urteil wurde übrigens nicht vollstreckt . Anna Schwegelin starb 1781,sechs Jahre nach ihrer Verurteilung im sogenannten „Stockhaus“, dem stiftkemptischen Gefängnis, eines natürlichen Todes .
Der Fürstabt der das Urteil unterzeichnete hieß übrigens-nomen est omen- Honorius Roth von Schreckenstein

Mensch Teresa,bist Du schnell,Thumbs_up
dabei hab ich mir so Mühe gegeben.,das ganze zu verschleiern
Stimmt ,es ist die Margarethe von Savoyen,deren Werdegangs übrigens belegt,das Kinderehen und Verwandtenehen auch Teil der abendländischen Tradition waren-zumindest bei de bessere LeutWink :


Ihr Sohn Phillip der Aufrichtige wurde ürigens nach dem Tod ihres Ehemannes Ludwig IV von dessen Bruder Friedrich dem Siegreichen adoptiert,der sich durch die Arrogation von 1451 selbst zum pfälzer Churfürsten machte. Die Folge waren langfristige Auseinandersetzungen mit dem Habsburger Friedrich III und seinen Handlangern aus denen der Pfälzer Fritz siegreich hervorging- Gustav Schwab verarbeitete diese Geschehnisse in seiner Ballade "Das Mahl zu Heidelberg"

Teresa darf weitermachen Big Grin
(06.11.2016 14:09)Teresa C. schrieb: [ -> ]Bei der Beschreibung hätte ich eigentlich vermutet, dass Anna Göldi (oder Göldin) (1734, Sennwald - 1782, Glarus) die Gesuchte war, zudem bei der Frage nicht angegeben ist, dass die Gesuchte aus dem Bereich des heutigen Deutschland war. Diese Anna Göldi(n) war jedenfalls eine der letzten Frauen, die in Europa der Hexerei beschuldigt und hingerichtet wurden. Sie war aus einfachen Verhältnissen und Dienstmagd. Ihre Hinrichtung gilt zumindest als letzte legale Hinrichtung einer Hexe. Heute wird vermutet, dass dieser Hexenprozess ein (gezielter) "Justizmord" war.

Du hast recht Teresa. Die letzte Hexe im deutschsprachigen Raum, die hingerichtet wurde (1782), war Anna Göldi. Der Justizmord bezieht sich auf den Umstand, dass vertuscht werden sollte, dass Anna Göldi ein Kind von ihrem Dienstherrn hatte.
(06.11.2016 15:05)zaphodB. schrieb: [ -> ]Ihr Sohn Phillip der Aufrichtige wurde ürigens nach dem Tod ihres Ehemannes Ludwig IV von dessen Bruder Friedrich dem Siegreichen adoptiert,der sich durch die Arrogation von 1451 selbst zum pfälzer Churfürsten machte. Die Folge waren langfristige Auseinandersetzungen mit dem Habsburger Friedrich III und seinen Handlangern aus denen der Pfälzer Fritz siegreich hervorging- Gustav Schwab verarbeitete diese Geschehnisse in seiner Ballade "Das Mahl zu Heidelberg".

Das mit dem Handlangern halte ich für zu einseitig. Zumindest aufgrund der überlieferten Fakten, soweit überhaupt zulässig, ist keineswegs eindeutig klar, ob die Gegenspieler von Friedrich I. dem Siegreichen sozusagen im Auftrag des Kaisers agierten oder ob sie für ihre Auseinandersetzungen mit ihm nur eine rechtliche Absicherung durch den Kaiser nutzten. Davon abgesehen ist die "Mainzer Stiftsfehde", aus der sich diese Auseinandersetzung entwickelt hat, wiederum mit einer ganzen Reihe von politischen und kriegerischen Konflikten verknüpft und in die sind weitere Akteure verwickelt.

Allerdings habe ich bei meiner Beschäftigung mit dem 15. Jahrhundert überhaupt den Eindruck gewonnen, dass die Faktenlage, obwohl es reichliche Quellen (allerdings kaum zulässige und solche, die tatsächlich "unparteiisch" sind) gibt, ausgesprochen undurchsichtig und unklar ist und das gerade die Hintergründe von Auseinandersetzungen und Konflikten oft nicht wirklich durchschaubar sind, da es da ganze Geflechte von Verstrickungen gibt.
----------------

Allerdings würde mich schon interessieren, was du mit dem Satz: "Und damit hatte sie was mit ihrem Vater gemeinsam" gemeint hast. Deswegen war ich mir schließlich keineswegs sicher, ob ich mit diesem Lösungsvorschlag richtig liegen könnte.
Also der Versuch eines neuen Juxrätsel:

Der diesmal Gesuchte (bleiben wir bei mittelalterlichen Herrschern) ist (mein Eindruck) ein gutes Beispiel dafür, dass die Vorstellung, die sich spätere Generationen in vielen Fällen von einer historischen Figur machen, auf einem "Einzel-Event" beruht, auf das der Betroffene sozusagen reduziert wird.

Unser Gesuchter wird, mein Eindruck, gewöhnlich auf die Rolle eines "Loosers" (Verlierers) beschränkt. Das ist insofern zulässig, als es lange Zeit danach aussah, dass er sich als Nachfolger seines Vaters nicht würde behaupten können. Zunächst gab es ältere Brüder, und dann sorgten politische Geschehnisse dafür, dass ihm die Nachfolge aberkannt wurde.

Bei dem langjährigen Kampf (der immerhin zeigt, dass seine Sache wohl doch nicht ganz verloren war), gab es dann schließlich etwas, das seiner Sache nicht nur einige militärischen Erfolge, sondern so etwas wie einen psychologischen Movens gab. Letztlich war er der Sieger, und der (relativ unbekannte) Beiname, den er hat, ist sicher kein Beiname, den wir mit einem "Looser" in Verbindung bringen würden. (Außer ihm ist mir bisher auch kein anderer Fürst untergekommen, der diesen Beinamen hat und das Image des Verlierers hat).

Der Gesuchte hatte sicher auch insofern Glück, dass er später über ein großes Kontigent an Töchtern und weiblichen Verwandten (und angeheirateten weiblichen Verwandten) verfügte, das er für verschiedene Heiratsprojekte nutzte. Noch günstiger war für ihn, dass er einen recht fähigen Sohn hatte (auch wenn die beiden kein besonders gutes Verhältnis zueinander hatten), der ihm auch nachfolgte. Seine Dynastie konnte sich in den nächsten Jahrhunderten trotz zeitweiliger Niederschlagen und Rückschläge in der europäischen Politik sehr erfolgreich behaupten.

Abschließend noch ein Ausflug aus der Geschichte in andere Genres. Der Gesuchte dürfte den meisten hier nicht gänzlich unbekannt sein, allerdings weniger als Akteur der historischen "Bühne", denn der Theaterbühne oder der Kinoleinwände bzw. des Fernsehapparates, da er zu den "Standard-Nebenfiguren" in einem Stoff der "Weltliteratur" zählt, mit dem sich namhafte deutschsprachige, französischsprachige und englischsprachige Dramatiker befasst haben.
Und der Rolle dort dürfte er wohl in erster Linie sein "Looser"-Image zu verdanken haben, von dem er aber meistens sozusagen erlöst wird.Confused

(In einer unbekannten Oper eines recht bekannten Komponisten, die wiederm auf ein deutschsprachiges Drama zurückgeht, das dort allerdings kaum noch zu erkennen ist, hat er es übrigens zum tenoralen Helden und Liebhaber der weiblichen Hauptfigur gebracht, gänzlich unhistorisch, aber musikalisch zum Dahinschmelzen, wenn Carlo Bergonzi oder Placido Domingo loslegt.)Innocent

In den unzähligen Filmen wurde er übrigens mindestens drei Mal von Schauspielern gespielt, die zu dieser Zeit oder später bekannt waren. (Aber die verrate ich nur, "Zwinkern", wenn sich das Rätsel als zu schwer herausstellen sollte, denn zu leicht soll es für einige hier doch nicht sein.Tongue
Zitat:Das mit dem Handlangern halte ich für zu einseitig.

Zugegeben,als Pfälzer ist man da etwas parteiisch Big Grin Aber der Hintergrund der gesamten Fehden ist aus meiner Sicht im Interessenkonflikt der Wittelbacher und der Habsburger um die Vorherrschaft im Elass zu sehen.
(06.11.2016 15:05)zaphodB. schrieb: [ -> ]Das Kemptener Urteil wurde übrigens nicht vollstreckt . Anna Schwegelin starb 1781,sechs Jahre nach ihrer Verurteilung im sogenannten „Stockhaus“, dem stiftkemptischen Gefängnis, eines natürlichen Todes .
Der Fürstabt der das Urteil unterzeichnete hieß übrigens-nomen est omen- Honorius Roth von Schreckenstein

Deshalb habe ich sie auch gewählt, statt Anna Göldin.
(06.11.2016 19:53)zaphodB. schrieb: [ -> ]
Zitat:Das mit dem Handlangern halte ich für zu einseitig.

Zugegeben,als Pfälzer ist man da etwas parteiisch Big Grin Aber der Hintergrund der gesamten Fehden ist aus meiner Sicht im Interessenkonflikt der Wittelbacher und der Habsburger um die Vorherrschaft im Elass zu sehen.

Das wäre vielleicht Thema für einen eigenen Thread, aber mein Eindruck wieder ist, dass die Reduktion der Fehden um 1460 auf einen Interessenskonflikt zwischen Wittelsbacher und Habsburger um die Vorherrschaft im Elsass zu einseitig ist. Zudem wir hier neben dem späteren Elsass auch eine ganze Reihe von Konflikten finden, die mit Landschaften Schwaben, Franken und Bayern zu tun haben, und sich sogar auf Teile der heutigen Schweiz und Österreich erstreckt haben.

Hinzu kommen noch eine ganze Reihe Akteure, die da mehr oder weniger offen oder weniger offen mitgespielt haben: Neben den Grafen von Württemberg und den Markgrafen von Baden haben wir noch einen Kurfürsten von Brandenburg, gleich mehrere Herzöge von Bayern, immerhin noch zu diesem Zeitpunkt noch 3 Herzöge von Österreich, den König von Böhmen (zu diesem Zeitpunkt noch der einzige König von Böhmen), einen ungarischen Thron, wo sich ein gewisser Mattyas Corvinus gerade durchzusetzen versucht, und daneben noch 3 geistliche Kurfürsten, einige bischöfliche "Landesfürsten" und neben mehreren eidgenössischen Verbindungen noch eine ganze Reihe Reichsstädte.

Was die Pfalz und Habsburg betrifft, so ist immerhin merkwürdig, dass der "böse" österreichische Friedrich mit dem der "böse" pfälzische Friedrich (oder Fritz) im Konflikt ist, ausgerechnet jener Herzog von Österreich ist, der als Habsburger über keine "österreichischen" Herrschaften herrscht, die sich in Schwaben oder im Elsaß befinden. (Seine Herrschaftsmöglichkeiten in diesem Teil des Reiches ergeben sich nur aus seiner Position als König bzw. Kaiser des Heiligen Römischen Reichs.)

------------

Aber eine andere Frage - soll ich noch ein paar Schauspielernamen bei meinem neuen Rätsel nachreichen oder ist es ohnehin schon leicht genug.

(06.11.2016 16:30)Teresa C. schrieb: [ -> ]
(06.11.2016 15:05)zaphodB. schrieb: [ -> ]Ihr Sohn Phillip der Aufrichtige wurde ürigens nach dem Tod ihres Ehemannes Ludwig IV von dessen Bruder Friedrich dem Siegreichen adoptiert,der sich durch die Arrogation von 1451 selbst zum pfälzer Churfürsten machte. Die Folge waren langfristige Auseinandersetzungen mit dem Habsburger Friedrich III und seinen Handlangern aus denen der Pfälzer Fritz siegreich hervorging- Gustav Schwab verarbeitete diese Geschehnisse in seiner Ballade "Das Mahl zu Heidelberg".

Das mit dem Handlangern halte ich für zu einseitig. Zumindest aufgrund der überlieferten Fakten, soweit überhaupt zulässig, ist keineswegs eindeutig klar, ob die Gegenspieler von Friedrich I. dem Siegreichen sozusagen im Auftrag des Kaisers agierten oder ob sie für ihre Auseinandersetzungen mit ihm nur eine rechtliche Absicherung durch den Kaiser nutzten. Davon abgesehen ist die "Mainzer Stiftsfehde", aus der sich diese Auseinandersetzung entwickelt hat, wiederum mit einer ganzen Reihe von politischen und kriegerischen Konflikten verknüpft und in die sind weitere Akteure verwickelt.

Allerdings habe ich bei meiner Beschäftigung mit dem 15. Jahrhundert überhaupt den Eindruck gewonnen, dass die Faktenlage, obwohl es reichliche Quellen (allerdings kaum zulässige und solche, die tatsächlich "unparteiisch" sind) gibt, ausgesprochen undurchsichtig und unklar ist und das gerade die Hintergründe von Auseinandersetzungen und Konflikten oft nicht wirklich durchschaubar sind, da es da ganze Geflechte von Verstrickungen gibt.
Referenz-URLs