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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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Sehr interessantes und differenziert zu betrachtendes Thema, das wir ja vielleicht woanders nochmal vertiefen könnten.

Neues Rätsel

Gesucht ist ein Mann, der bei der praktischen Umsetzung einer Ideee, deren Vollendung ein epochales Ereignis darstellt, entscheidende Verantwortung trug.
Er war nicht der Initiator des Ganzen, es wurde zum ersten Mal realisiert, er war kein Europäer und er war einer von zwei Verantwortungsträgern in gleicher Position.

Wie nicht anders zu erwarten, ist die Geschichte mit nur wenig Jux behaftet, aber dennoch ungemein spannend.

Sehr detaillierte, wenn auch leicht überarbeitete und angepasste Informationen, kann man hierzu bei einem bis heute sehr beliebten und bekannten Landsmann WDPGs finden.
Jetzt suche ich erst mal einen sehr bekannten und beliebten Österreicher. Aber da fällt mir nur WDPG ein!
Oder Luki!
(04.10.2014 13:12)Harald schrieb: [ -> ]Jetzt suche ich erst mal einen sehr bekannten und beliebten Österreicher. Aber da fällt mir nur WDPG ein!
Oder Luki!

Geht mir fast genauso.Shy
WDPG stammt m.W. aus Linz, genau wie auch Luki??(zumindest lebt er jetzt dort?) ist auch egal.
Der andere (oben erwähnte) bekannte und gerngelesene Ösi war Wiener gewesen, wuchs am dortigen Schottenring auf und starb im Februar 1942 in Südamerika an einer Überdosis Veronal.
(04.10.2014 15:13)Avicenna schrieb: [ -> ]
(04.10.2014 13:12)Harald schrieb: [ -> ]Jetzt suche ich erst mal einen sehr bekannten und beliebten Österreicher. Aber da fällt mir nur WDPG ein!
Oder Luki!

Geht mir fast genauso.Shy
WDPG stammt m.W. aus Linz, genau wie auch Luki??(zumindest lebt er jetzt dort?) ist auch egal.
Der andere (oben erwähnte) bekannte und gerngelesene Ösi war Wiener gewesen, wuchs am dortigen Schottenring auf und starb im Februar 1942 in Südamerika an einer Überdosis Veronal.


Ergo wir müssen die Werke Stefan Zweigs durcharbeiten.

Mir fällt stande pede lediglich der Sergeant Grischa und das Buch über den Armenischen Genozid ein.
(04.10.2014 16:40)Suebe schrieb: [ -> ]Ergo wir müssen die Werke Stefan Zweigs durcharbeiten.

Ja. Damit es aber nicht zu ermüdend wird, noch ein Hinweis: "Epochale Ereignisse" kann man vielleicht auch anders bezeichnen - z.B. als Sternstunden etc.
Letztlich aber nur hochtrabende Worte ...

Im Übrigen findet man in dem speziellen Teil des fraglichen Werks nicht den Namen des Gesuchten, lediglich um was es geht.

(04.10.2014 16:40)Suebe schrieb: [ -> ]Mir fällt stande pede lediglich der Sergeant Grischa und das Buch über den Armenischen Genozid ein.

In den Büchern Der Streit um den Sergeanten Grischa und Einsetzung eines Königs würdest du aus einem bestimmten Grund nicht fündig werden.Wink
Schwer zu sagen, in den Sternstunden der Menschheit sind oft Europäer die handelnden Personen. Die würden demnach alle wegfallen und da bleiben eigentlich nur noch Cyrus W. Field und Woodrow Wilson übrig. Und nun muss man sich wohl über das Verlegen von Seekabeln oder Wilsons 14 Punkte einschließlich dem Völkerbund informieren? Huh
(05.10.2014 05:26)Sansavoir schrieb: [ -> ]Schwer zu sagen, in den Sternstunden der Menschheit sind oft Europäer die handelnden Personen. Die würden demnach alle wegfallen und da bleiben eigentlich nur noch Cyrus W. Field und Woodrow Wilson übrig. Und nun muss man sich wohl über das Verlegen von Seekabeln oder Wilsons 14 Punkte einschließlich dem Völkerbund informieren? Huh

Mit den Sternstunden der Menschheit liegst du vollkommen richtig, mit Field und Wilson als Nichteuropäer auch. Nur waren beide die Initiatoren dieser beiden (völlig unterschiedlich gearteten) Projekte.

Das Interessante bei diesen Novellen von S. Zweig ist, dass er v.a. immer das Scheitern einer Sache und/oder einer Person in den Vordergrund stellt.
Am Anfang scheiterte Fields, später schaffte er es. Genau wie Wilson bei so einigen Punkten den VV betreffend, scheiterte (auch weil der VV von den USA nie ratifiziert wurde und die Amerikaner dadurch nie Mitglied des Völkerbundes wurden) - der Bund selbst wurde aber Realität, auch wenn dessen Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt war.

Egal. Der Gesuchte trug direkte und praktische Verantwortung am Punkt des Geschehens und Wilson war damals zwei Jahre alt.Wink
Dann ist sicher Cyrus W. Fields gemeint, denn der trug 1858 die Verantwortung für das Verlegen der Seekabel.
(05.10.2014 12:13)Sansavoir schrieb: [ -> ]Dann ist sicher Cyrus W. Fields gemeint, denn der trug 1858 die Verantwortung für das Verlegen der Seekabel.

Field trug natürlich die letztliche Verantwortung für das Gelingen des Projekts, vor allem auch das unternehmerische Risiko, nur meine ich nicht ihn.

Es gab zwei Schiffe, mit denen die rein technische Verlegung des Kabels durchgeführt wurde. Eines auf britischer Seite, das andere auf amerikanischer. Während dieser mehrfach wiederholten Aktion wurden sie auch von kleineren Schiffen beider Seiten begleitet.
Diese beiden großen Kriegsschiffe (ein Linienschiff und eine Fregatte) - denn sie mussten entsprechend groß sein, um die Last des Kabels und die Verlegetechnik tragen zu können - waren einmal die HMS-Agamemnon (1852) und zum anderen die USS-Niagara (1855).

Diese beiden dampfbetriebenen Segelschiffe hatten jeweils einen direkt Verantwortung tragenden kommandierenden Kapitän, von denen einer der Gesuchte ist.
Stefan Zweig will mir nicht helfen, wiki auch nicht. Kein Kapitän steht da drin, weder von der Great Eastern, noch von kleineren Schiffen. Ich muß ungern aufgeben.
Mattew Fontaine Maury?
Capt. william L. Hudson?
(05.10.2014 15:26)Harald schrieb: [ -> ]Stefan Zweig will mir nicht helfen, wiki auch nicht. Kein Kapitän steht da drin, weder von der Great Eastern, noch von kleineren Schiffen. Ich muß ungern aufgeben.

Aber so schnell gibst du ja nicht auf, wie man unten sehen kann ... Smile
Du bist übrigens mit dem nächsten Rätsel dran.

(05.10.2014 15:34)Harald schrieb: [ -> ]Mattew Fontaine Maury?
Capt. william L. Hudson?

Mattew Fontaine Maury war es nicht. Der hatte aber mit seinen hydrographischen und nautischen Erkundungsfahrten und Kartographierungen des Nordatlantiks, die entscheidenden Voraussetzungen geliefert, um eine erfolgreiche Kabelverlegung überhaupt möglich zu machen.

In Stefan Zweigs Sternstunden der Menschheit und dort in der Novelle Das Erste Wort über den Ozean, wird die praktische Umsetzung der Idee einer telegrafischen Verbindung zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent, ziemlich detailiert und wie ich finde auch korrekt beschrieben.
Der begeisterungsfähige, optimistische, nichtverzagende und vor allem vermögende Initiator des Projektes, war der Amerikaner Cyrus W. Field (1819-1892), der sich sich eine funktionierende permanente telegrafische Verbindung zwischen der alten und der Neuen Welt zur Lebensaufgabe gemacht hatte. Er war absolut kein Fachmann, nur Visionär, Idealist und risikobereiter Geschäftsmann. Inspiriert wurde er übrigens von den vorausgehenden Arbeiten des anglokanadischen Elektoingenieurs Frederick Newton Gisborne (1824-1892).

[Bild: Atlantic_cable_Map.jpg]

Grundidee des Vorhabens war, dass zwei Schiffe - das eine in Neufundland startend, das andere in Irland, beladen mit der notwendigen Ausrüstung incl. Kabel - sich die Strecke über den Nordatlantik teilen und Kabel verlegen sollten, so dass sie sich irgendwo in der Mitte treffen konnten und eine Verbindung der Kabelhälften vorgenommen werden konnte.
Dieses schlug zweimal fehl. Beim dritten Versuch, am 28. Juli 1858, gelang das Rendezvous ohne Kabelbrüche etc, am 5. August stand die elektrische Verbindung und am 16. August 1858 konnte eine telegrafische Botschaft zwischen den Kontinenten "gekabelt" werden. Allerdings benötigte die Botschaft von Queen Viktoria an den US-Präsidenten wohl um die 16 Stunden, obgleich sie nur aus 103 Worten bestand. Natürlich nicht akzeptabel.
Bei allen drei Versuchen agierten die oben schon erwähnten zwei schweren Kriegsschiffe, die HMS-Agamemnon (1852) und die USS-Niagara (1855).
[Bild: 0626a.jpg]
(Bild http://atlantic-cable.com/Article/1858Le...index.htm)

Der Kapitän bei den drei Spezialmissionen der USS-Niagara, war der erfahrene Marineoffizier William L. Hudson (1794-1862).
[Bild: 220px-William_L._Hudson_circa_1861.jpg]
Das ist der Gesuchte.

[Bild: 0828a.jpg]
(Bild http://atlantic-cable.com/Article/1858Le...index.htm)

Nach nur wenigen Wochen brach die Verbindung auf Grund von Kabelkorrosion und Anlegen von Überspannungen, dann völlig zusammen.
Das Ganze hatte zwar funktioniert - das Erste Mal -, es war aber noch nicht praxistauglich.

7 Jahre später wurde das Projekt mit verbesserten Materialien erneut durchgeführt und meines Wissens mit nur einem Schiff - dem größten Schiff seiner Zeit, der Great Eastern. Diese verlegte von 1865-66 ca. 4.200 km des neuen Seekabels. Im Juli 1866 konnte es von der Atlantic Telegraph Company, deren Chef und Gründer Cyrus W. Field war, in Betrieb genommen werden.

(s.a. http://atlantic-cable.com/)
(06.10.2014 20:33)Avicenna schrieb: [ -> ]./.
7 Jahre später wurde das Projekt mit verbesserten Materialien erneut durchgeführt und meines Wissens mit nur einem Schiff - dem größten Schiff seiner Zeit, der Great Eastern. Diese verlegte von 1865-66 ca. 4.200 km des neuen Seekabels. Im Juli 1866 konnte es von der Atlantic Telegraph Company, deren Chef und Gründer Cyrus W. Field war, in Betrieb genommen werden.
./.

Wenn ich da noch etwas ergänzen darf,
die Great Eastern war damals das einzige Schiff, das diese Kabellänge zuzüglich Verlegeeinrichtung tragen konnte.

Beim ersten Versuch (mit der Great Eastern) ist beim Verlegen 800 Seemeilen vor Neufundland das Kabel gerissen, und war zuerstmal futsch. Nach dem geklappten zweiten Versuch gelang es dieses Kabel zu bergen und ebenfalls zu verwenden.

Ein Klasse-Rätsel!
Neues Rätsel

Die Herkunft des Gesuchten ist unbekannt, das ist nichts ungewöhnliches. Er hatte zwei Frauen und zwei Töchter, das ist auch nichts ungewöhnliches. Er drang mit seiner Armee in ein fremdes Land ein und siegte, auch nichts ungewöhnliches. Die Besiegten riefen eine fremde Macht zur Hilfe und deren Heer unter einem bekannten Anführer besiegte das Heer des Gesuchten, der dabei seine Frauen und eine Tochter verlor. Der Gesuchte ging nun in sein Herkunftsland zurück und vier Jahre später trauerte sein Volk um ihn.
Klingt alles sehr normal, ist aber weltgeschichtlich sehr folgenreich.
Pyrrhos I. von Epirus, um mal einen Anfang zu machen. Angel
Attila der Hunnenkönig?

frass zuviel und sch... zuwenig.
Blush
Attila wars bestimmt nicht, vom dem kennt man nur einige Söhne. Frage an @Harald, um den Kulturkreis etwas einzugrenzen: Hatte der beide Frauen gleichzeitig nebeneinander?
Manchmal bekomme auch ich einen Musenkuss aufgedrückt. Ich bin mir sicher, dass @Harald den Suebenführer http://de.wikipedia.org/wiki/Ariovist meint. Er verlor die Entscheidungsschlacht gegen Cäsar und floh zurück über den Rhein, starb dann im Exil.
(09.10.2014 11:54)Arkona schrieb: [ -> ]Manchmal bekomme auch ich einen Musenkuss aufgedrückt. Ich bin mir sicher, dass @Harald den Suebenführer http://de.wikipedia.org/wiki/Ariovist meint. Er verlor die Entscheidungsschlacht gegen Cäsar und floh zurück über den Rhein, starb dann im Exil.


Du hast vermutlich recht.

Wobei Weinmann, in "Kuning Hartfest" schreibt, dass Ariovist seine Tage auf dem Neufen (Hohenneuffen) beschlossen hat.
Weinmann ist allerdings Romanschriftsteller, Rulaman ist sein Hauptwerk, insofern hat er leider wenig Gewicht als Quellenangabe. Wink wobei er auch die überaus wichtige Person Repo erfand,
eine Reinkarnation hat ein Möchtegernspanier neulich ermordet. Hinterrücks natürlich, anders kann er nicht.


Spass beiseite und OT:
Weinmanns Riecher für Orte mit überragender historischer Bedeutung bleibt aber bemerkenswert!
Was um den Neufen herum tatsächlich alles im Boden verborgen war, haben Spatenforscher erst etliche Generationen später entceckt.
Ja, Arkona, die Muse hat deinen Stoppelbart geküßt. Natürlich hatte Ariovist beide Frauen nebeneinander, das ist auch heute noch kein Problem. Cäsars Sieg über Ariovist war weltgeschichtlich bedeutsam, denn er verhinderte die Germanisierung Galliens. Daran konnzen später auch die Franken nichts mehr ändern.
Warum Suebe den Sueben Ariovist nicht erraten hat verstehe ich nicht. Er hat doch die von ihm dazwischengeschobene Frage wieder gelöscht.
Arkona, bitte fortfahren.
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