Forum für Geschichte

Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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(09.01.2014 23:21)Avicenna schrieb: [ -> ]
(09.01.2014 21:16)Suebe schrieb: [ -> ]Es handelt sich hier um die berühmte Cervantes-Figur Don Quijote.

Don Quijote greift Riesen an, die sich infamerweise in Windmühlen verwandeln und ihn kräftig zerdeppern.
Dieses Gefecht wird volkstümlich "der Kampf gegen die Windmühlen" genannt.

Deine Liebe zu Cervantes-Figuren ist bekannt,Big Grin

nur - Quijote war eine reine Romanfigur und niemals Römisch-Deutscher Kaiser. Oder irre ich mich da ...?

Natürlich irrst du dich nicht.
Da hast lediglich vergessen dieses nicht unwesentliche Detail deiner Rätsel-Frage beizufügen. Innocent
(10.01.2014 13:49)Suebe schrieb: [ -> ]
(09.01.2014 23:21)Avicenna schrieb: [ -> ]Deine Liebe zu Cervantes-Figuren ist bekannt,Big Grin

nur - Quijote war eine reine Romanfigur und niemals Römisch-Deutscher Kaiser. Oder irre ich mich da ...?

Natürlich irrst du dich nicht.
Da hast lediglich vergessen dieses nicht unwesentliche Detail deiner Rätsel-Frage beizufügen. Innocent

Ich kann dir nicht ganz folgen - am besten ich nenne gleich den Namen und die Lebensdaten ...??Confused
Es war einfach nur als Hinweis zu verstehen ...

Genau wie der Umstand, dass der Gesuchte, neben seinen schon verstorbenen Ehefrauen, eine andere, aber amtierende Kaiserin kannte und versuchte, gemeinsam mit dieser und ihren militärischen Beratern, den o.g. Feldzug abzustimmen.Shy
Ich bin mir nicht sicher, aber der Gesuchte könnte Joseph II. sein.
(10.01.2014 23:30)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ich bin mir nicht sicher, aber der Gesuchte könnte Joseph II. sein.

Doch, da liegst du vollkommen richtig. Den Hinweis auf Katarina wollte ich eigentlich noch gar nicht geben ...

Vielleicht kannst du jetzt noch die mit einem gewissen "Jux" behaftete, "apokryphe" militärische Begebenheit benennen, die Joseph bei diesem Kriegszug nicht gut aussehen ließ.

Zusatz: das Ereignis fand im September 1788 statt
Es sind sicher die Ereignisse der Jahre 1787 und 1788 gemeint. Und weil wir uns in einem österreichischen Forum für Geschichte befinden, versuche ich nachfolgend, den Feldzug Josephs II. darzulegen.

Der Feldzug Josephs II. gegen die Osmanen von 1787/88

Zwischen April und Juni 1787 hielt sich Joseph inkognito als Graf Falkenstein in Russland auf, wo er am Ende seiner Reise mit Katharina II. auf der Krim zusammentraf, um ihr seine Bündnistreue zu versichern. Einige Wochen später wurde der russische Botschafter Bulgakow in Istanbul verhaftet und in die Festung "Sieben Türme" gesperrt. Grund dafür war, dass Katharina II. sich weigerte, auf ihre Ansprüche auf die Dardanellen und auf das Schwarze Meer zu verzichten. Joseph II. weilte gerade in den Österreichischen Niederlanden, als er von den Ereignissen hörte. Überstürzt eilte er nach Wien zurück, um erste Truppen an die ungarisch-osmanische Grenze zu schicken. Unterstützt wurde er bei diesem Aktionismus vom Feldmarschall Lacy, der den bereits gesundheitlich angeschlagenen Joseph II. bestärkte, selbst das Heer in den Krieg zu führen.

Joseph II. selbst schonte sich nicht, alles - seiner Meinung nach Notwendige - wurde getan, um den Krieg gegen die Türken führen zu können. Sein exzessiv betriebener Raubbau an seiner schon angegriffenen Gesundheit führte schließlich 1790 zu seinem frühen Tod. Bereits Ende 1787 waren 250.000 Mann an der Grenze aufgestellt, ebenso 36.000 Pferde und 900 Kanonen, wobei der Großteil der Ausgehobenen militärisch unerfahren war. Zur Unterstützung dieser Armee wurde außerdem ein Tross aus 16.000 „Knechten“ gebildet, dem 19.000 Arbeitspferde, 12.000 Ochsen zur Verpflegung, 18.000 „spanische Reiter“ und 33.000 so genanntes Schanzzeug zur Verfügung standen. Wenn man bedenkt, dass das österreichische Heer im Frieden nur aus einer Hauptarmee aus 120.000 Mann bestand, kann man sich vorstellen, welcher Kraftaufwand von allen Beteiligten gefordert wurde.

Der bereits schwerkranke Joseph II. zeigte keine Vernunft, er kümmerte sich buchstäblich um jedes Detail. Auch Vermittlungsbemühungen des neuen preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. blieben ergebnislos, Joseph wollte sich unbedingt seinen Kindheitstraum, im Krieg als Feldherr zu brillieren, erfüllen. Bereits vor der offiziellen Kriegserklärung an die Osmanen, ließ er einige ungarische Einheiten von Peterwardein (Novi Sad) über die Donau nach Belgrad eindringen, um die dortige Festung zu erobern. Dieser Handstreich hätte erfolgreich ausgehen können, da Joseph bereits während der Vorbereitungen den gegnerischen Festungskommandanten „gekauft“ hatte. Aber diese Bestechung war unnütz investiertes Geld, die ungarischen Boote hatten sich im Donaunebel verirrt und Belgrad blieb vorerst noch osmanisch.

Schließlich erklärte Joseph II. am 9. Februar 1788 den Osmanen offiziell den Krieg. In seiner Kriegserklärung bedauerte Joseph II. die seit vielen Jahren bestehende gute Nachbarschaft zur Hohen Pforte beenden zu müssen, aber deren nicht friedliche Politik, zwingt ihm die Verteidigung seiner Länder auf. Gleichzeitig mit der Versendung seiner Kriegsnote ließ Joseph seine Generäle und Obristen (Devins, Mitrowsky, Wartensleben, Fabris) in Kroatien, Serbien und in die Walachei einmarschieren. Der Feldmarschall Josias von Sachsen-Coburg wurde nach Iasy (Moldau) geschickt, von wo aus er im September 1788 nach Galizien vorstieß. D.h., die angreifende österreichische Armee musste 600 km Frontlänge von Moldawien bis zur Adria halten.

Diese eher unsinnige und hohe Opfer fordernde Kriegsführung verteidigten Joseph II. und Lacy mit einer angeblich existierenden „Philosophie der breiten Front“. Beide erwarteten auch den schnellen Kriegseintritt der Russen, so dass die Türken an zwei Fronten zu kämpfen hatten. Aber Katharinas Günstling Potemkin und die russische Generalität waren überhaupt nicht bereit, sofort Krieg zu führen. Der österreichische Staatskanzler umschrieb deren Verhalten sehr treffend mit „Sie ließen uns die Ehre des Blutvergießens.“ Schließlich verließ am 29. Februar 1788 Joseph II. Wien, um an die Front zu eilen. Er traf im Hauptlager in Futak (Futog), ca. 10 km von Peterwardein (Novi Sad), auf Lacy und seinen Neffen, den späteren Kaiser Franz II., die sich nicht über den Fortlauf des Feldzuges einigen konnten. Diese Passivität der Österreicher nutzten die Osmanen ihrerseits zum Vormarsch bis zur Donau.

Neben den militärischen Schwierigkeiten musste Joseph II. auch logistische Probleme überstehen. Die Ungarn sabotierten die Lebensmittellieferungen für die Armee, da sie aufgrund der Verwüstungen ihrer Felder eine Lebensmittelknappheit fürchteten. In Wien stieg der Brotpreis, einige Bäckereien oder Brotläden wurden geplündert und die Armen widersetzten sich der Polizei in zum Teil blutigen Gefechten. In den Österreichischen Niederlanden musste sich der Statthalter Ferdinand Trauttmannsdorf den Bedingungen der Aufständischen fügen, ehe er 1789 aus dem Amt gejagt wurde. Ebenso eskalierte die außenpolitische Situation des Kaisers. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. schloss ein gegen Joseph gerichtetes Bündnis mit England und den Niederlanden, dem sich nach seiner Kriegserklärung an die Russen de facto auch der Schwedenkönig Gustav III. anschloss. Friedrich Wilhelm II. verstärkte seine Armeeeinheiten an der preußisch-böhmischen Grenze. Am bedenklichsten für Joseph II. war aber sein gesundheitlicher Zustand, er litt wahrscheinlich an den Folgen des Sumpffiebers, das von heftigen Husten- und Erstickungsanfällen begleitet war. Die missliche Lage des Kaisers und seines Heeres war im Sommer 1788 für jeden, auch dem Kaiser selbst, ersichtlich.

In dieser Situation entließ Joseph seinen Günstling Lacy und ersetzte ihn durch Feldmarschall Laudon, der sich einst im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 als sehr tüchtiger Militärführer bewährt hatte, immerhin konnten seine Truppen zweimal die Preußen unter Friedrich II. schlagen, aber im Jahr 1788 war er ein vom Leben verbrauchter Greis. Ein Zweck erfüllte die Ernennung des alten Feldherrn natürlich, er wurde von den Truppen begeistert empfangen und die Moral der Soldaten wurde für kurze Zeit wieder gefestigt, ebenso zeigten die Osmanen Respekt vor den „alten deutschen Scheitan Laudon“. Doch Laudon konnte den Zustand der österreichischen Armee auch nicht von heute auf morgen verbessern.

Bezeichnend für den Zustand der österreichischen Armee ist nachfolgender Vorfall: Rumänische Bauern hatten den Soldaten Branntwein verkauft. Und so tranken in der Nacht vom 20. zum 21. September 1788 in der Nähe der (heutigen rumänischen) Kleinstadt Karasebes verschiedene Einheiten reichlich den billigen Fusel. Das Besäufnis endete nach einem Streit zwischen Husaren und Infanteristen, die sich zuerst prügelten und danach gegenseitig beschossen. Ob es sich nur um einen Konflikt unterschiedlicher Waffengattungen gehandelt hat oder es dabei um einen Konflikt diverser Nationalitäten handelte, ist ungewiss. Diese Schüsse wurden jedenfalls von umliegenden Truppenteilen gehört, die wiederum in Panik verfielen, weil sie glaubten, vom Feind überrannt worden zu sein. In diesem Chaos versuchten einige Offiziere beherzt, aber vergebens einzugreifen. Die österreichische Armee befand sich planlos auf ihren Rückzug, dem sich die Bürger der anliegenden Ortschaften anschlossen. Ob es aufgrund dieses umstrittenen Ereignisses tatsächlich zu 10.000 Toten gekommen sein soll, ist bisher nicht zufrieden stellend geklärt worden.

Joseph II. verfiel zunehmend, neben seinen körperlichen Leiden litt er auch an Depressionen, völlig entmutigt kehrte er nach Wien zurück, wo er Ende November erleichtert das osmanische Waffenstillstandsangebot annahm. Die Soldaten wurden in ihre Winterquartiere oder nach Hause geschickt. Joseph II. begab sich sofort in die Behandlung seines Leibarztes Störck, der sofort ein Konsilium aus der Wiener Ärzteschaft verpflichtete, vor allem nachdem der Kaiser begann, Blut zu spucken. Joseph musste jetzt jede Menge ärztliche Maßnahmen erdulden, beginnend von der regelmäßigen Einnahme von Ziegenmilch, die später durch Eselsmilch und andere „Medikamente“ wie das aus Chinarinde gewonnene „Jesuitenpulver“ ersetzt wurde. Aber die damaligen Mediziner konnten Joseph nicht heilen.

In seinem letzten Jahr musste sich Joseph II. vor allem innenpolitischen Schwierigkeiten stellen. Neben der Brabanter Revolution oder den Hungerunruhen in Städten wie Wien, rumorte es vor allem unter den ungarischen Adligen, die sich weigerten die im Februar 1789 neu erlassene Grundsteuer auf ihren Besitz zu zahlen. Der Krieg auf dem Balkan setzte sich fort, der alte Laudon wurde durch den alte Hadik ersetzt, dem wiederum Laudon folgte… Eine glückliche Wendung des Krieges brachte im September 1789 der gemeinsame Sieg der Österreicher unter Josias von Coburg und der Russen unter Suworow in der Walachei, dem am 12. Oktober 1789 die Eroberung Belgrads durch die Österreicher unter Laudon folgte.
Am 27. Juli 1790 erklärte Österreich in der Konvention von Reichenbach seine Bereitschaft zum Frieden mit den Osmanen, der schließlich am 4. August 1791 in Sistowa geschlossen wurde. Joseph II. erlebte dies nicht mehr, er verstarb fast 49-jährig bereits am 20. Februar 1790 in Wien und hatte einige Tage vorher seine Reformen widerrufen.

Jetzt, nachdem x.mal Durchlesen, weiß ich, was Du meinst. Die so genannte "Schlacht von Karansebes", in der sich das österreichische Heer gegenseitig bekämpfte, ist gesucht.
(12.01.2014 03:40)Sansavoir schrieb: [ -> ]...

Bezeichnend für den Zustand der österreichischen Armee ist nachfolgender Vorfall: Rumänische Bauern hatten den Soldaten Branntwein verkauft. Und so tranken in der Nacht vom 20. zum 21. September 1788 in der Nähe der (heutigen rumänischen) Kleinstadt Karasebes verschiedene Einheiten reichlich den billigen Fusel. Das Besäufnis endete nach einem Streit zwischen Husaren und Infanteristen, die sich zuerst prügelten und danach gegenseitig beschossen. Ob es sich nur um einen Konflikt unterschiedlicher Waffengattungen gehandelt hat oder es dabei um einen Konflikt diverser Nationalitäten handelte, ist ungewiss. Diese Schüsse wurden jedenfalls von umliegenden Truppenteilen gehört, die wiederum in Panik verfielen, weil sie glaubten, vom Feind überrannt worden zu sein. In diesem Chaos versuchten einige Offiziere beherzt, aber vergebens einzugreifen. Die österreichische Armee befand sich planlos auf ihren Rückzug, dem sich die Bürger der anliegenden Ortschaften anschlossen. Ob es aufgrund dieses umstrittenen Ereignisses tatsächlich zu 10.000 Toten gekommen sein soll, ist bisher nicht zufrieden stellend geklärt worden.

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Jetzt, nachdem x.mal Durchlesen, weiß ich, was Du meinst. Die so genannte "Schlacht von Karansebes", in der sich das österreichische Heer gegenseitig bekämpfte, ist gesucht.

Ganz phantastisch, Super. Diese Gesamtdarstellung um Joseph II. alias "Graf Falkenstein" und die Rolle Österreichs im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg - einfach brillant.
Dagegen nehmen sich meine Worte eher dürftig aus ... Confused

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Gesucht war Joseph II.(1741-1790), Erzherzog von Österreich, König von Böhmen, Kroatien und Ungarn, sowie ab 1764 römisch-deutscher König und ab 1765 auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Nach dem Kriegseintritt Österreichs im Februar 1788 in den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1787–1792), kam es am 17. September 1788, zumindest in einem Teil der ethnisch bunt zusammengesetzten österreichischen Armee, zu einer Verkettung unglücklicher Zufälle.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die österreichische Streitmacht noch direkt von dem schon kränkelnden Joseph geführt. Das Heer lagerte in der Nähe des Zusammenflusses von Timis und Sebes, unweit der heute rumänischen Stadt Karansebesch, unmittelbar an der ehemaligen österreichischen Banater Militärgrenze.

Es wurde ein Zusammenstoß mit türkischen Truppen erwartet und im Zuge dessen eine Vorhut der österreichischen Armmee gebildet, die mit der Abschirmung und Aufklärung beauftragt war. Diese Vorhut bestand aus Husaren, welche während ihrer Mission auf hausierende Zigeuner traf, die ihnen Alkohol verkauften, der dann auch konsumiert wurde. Nachrückende Infanteristen wollten es ihren berittenen Kameraden gleichtun, wurden jedoch von denen davon abgehalten - es kam zum handfesten Streit. In dem ganzen ungeordneten Getümmel fielen irgendwann Schüsse und es wurden"Türken"-Rufe laut. Offizieren befahlen lautstark "Halt", was wiederum von vielen Soldaten, der von babylonischer Sprachenvielfalt geprägten nachrückenden österreichischen Armee, als "Allah"-Rufe missverstanden wurde. Eines gab das andere ... chaotisches "friendly fire".

Im Endeffekt soll das Ganze über 10.000 Tote und Verletzte, sowie enorme Verluste an Material gekostet haben, ohne dass auch nur ein einziger aktiver türkischer Soldat dabei mitgewirkt hat. Ein Desaster für das ohnehin, bis dahin, nicht besonders erfolgreich agierende östereichische Kriegskontingent.

Die Höhe der Verluste waren mit denen einer geschlagenen Schlacht vergleichbar. Auf Grund der ungenauen und widersprüchlichen Quellenlage wurden und werden diese Zahlen von Militärhistorikern allerdings zu Recht angezweifelt. Von daher wird auch nicht, wie anfänglich, von der "Schlacht von Karánsebes", sondern vom "Rückzug von Karánsebes" gesprochen und muss insgesamt unter "nicht 100% authentisch" geführt werden.

Das Ursprungsziel des gesamten Krieges (1787–1792) gegen die Türken - die völlige Zerschlagung des Osmanischen Reichs - wurde im Griechischen Plan von Katarina II. und Joseph II. um 1781/82 festgeschrieben, jedoch nicht erreicht. Nicht von den Russen, erst recht nicht von den Österreichern - besonders, wenn man die österreichischen Niederlagen und Verluste in vorangegangenen (Türken)Kriegen heranzieht. Dazu beigetragen hat vor allem der noch folgende und nicht geplante (unterschiedlich motivierte) Kriegseintritt Schwedens und Preußens.
Bei den freilich unterlegenen Osmanen wurde im Nachgang eine umfassende Militärreform durchgeführt und begonnen, offizielle diplomatische Vertretungen in den wichtigsten europäischen Ländern einzurichten und so die Basis für eine formale europäisch-türkische Gesprächskultur geschaffen.

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Sansavoir, du bist wieder dran. Ich freue mich ... Smile
Diese Ereignisse waren mir bis heute vollkommen unbekannt.
Ich danke euch sehr.
Neues Jux-Rätsel

Wer verfasste nachfolgende Ansichten in einer Streitschrift und warum?

"Die soziale Pflicht der Fabrikanten müsste darin bestehen, jungen Arbeitern möglichst wenig zu zahlen, damit diese nicht auf die Idee kämen, zu heiraten und Kinder zu zeugen."

"Sozialprogramme sind unnütz, da höher bezahlte, ausreichend ernährte und durch Arbeitslosenunterstützung verwöhnte und zum Müßiggang angehaltene Proletarier ihre verbesserte Situation nur benützen würden, neue Kinder und damit neues Elend in die Welt setzen."

"Zusätzliche Esser heizen die Inflation an, weil der Mehrbedarf an Lebensmittel die Preise in die Höhe treibt."


P.S.: Der Verfasser war ein ehemaliger Pfarrer.
(13.01.2014 01:49)Sansavoir schrieb: [ -> ]Neues Jux-Rätsel

Wer verfasste nachfolgende Ansichten in einer Streitschrift und warum?

...

P.S.: Der Verfasser war ein ehemaliger Pfarrer.

Der Gesuchte war kein Deutscher bzw. deutschsprachig ...?
Der Gesuchte war kein Deutscher oder Deutschsprachiger. Er war aber Europäer und wollte die Ansicht eines Deutschen, der ca. 100 Jahre vor ihm gewirkt hatte, widerlegen.
(14.01.2014 01:29)Sansavoir schrieb: [ -> ]Der Gesuchte war kein Deutscher oder Deutschsprachiger. Er war aber Europäer und wollte die Ansicht eines Deutschen, der ca. 100 Jahre vor ihm gewirkt hatte, widerlegen.

Vermutlich bezieht sich der Gesuchte auf diverse Ansichten eines Theoretikers des Sozialismus/Kommunismus, möglicherweise Marx oder Engels.
Frühsozialisten kommen weniger in Frage, da dort mehr Bezug auf das produzierende Handwerker- u. Kleinbürgertum genommen wird, als auf das völlig mittellose Proletariat.
Der Gesuchte könnte also mitten im 20. Jhd. gewirkt haben und zu dessen Anfang geboren worden sein. Auch ist er wahrscheinlich eine mehr oder weniger bekannte Persönlichkeit, dessen öffentliches Wirken, seinen Aussagen in dieser Streitschrift absolut entspricht oder kurioserweise völlig entgegensteht. Man könnte an einen Briten, Franzosen oder Italiener denken. Es käme eine Persönlichkeit aus Staat oder Wirtschaft in Frage, aber auch ein Papst, Schriftsteller oder Philosoph.

Um es kurz zu sagen - ich habe keine Ahnung ...Huh
(14.01.2014 21:37)Avicenna schrieb: [ -> ]
(14.01.2014 01:29)Sansavoir schrieb: [ -> ]Der Gesuchte war kein Deutscher oder Deutschsprachiger. Er war aber Europäer und wollte die Ansicht eines Deutschen, der ca. 100 Jahre vor ihm gewirkt hatte, widerlegen.

Vermutlich bezieht sich der Gesuchte auf diverse Ansichten eines Theoretikers des Sozialismus/Kommunismus, möglicherweise Marx oder Engels.
Frühsozialisten kommen weniger in Frage, da dort mehr Bezug auf das produzierende Handwerker- u. Kleinbürgertum genommen wird, als auf das völlig mittellose Proletariat.
Der Gesuchte könnte also mitten im 20. Jhd. gewirkt haben und zu dessen Anfang geboren worden sein. Auch ist er wahrscheinlich eine mehr oder weniger bekannte Persönlichkeit, dessen öffentliches Wirken, seinen Aussagen in dieser Streitschrift absolut entspricht oder kurioserweise völlig entgegensteht. Man könnte an einen Briten, Franzosen oder Italiener denken. Es käme eine Persönlichkeit aus Staat oder Wirtschaft in Frage, aber auch ein Papst, Schriftsteller oder Philosoph.

Um es kurz zu sagen - ich habe keine Ahnung ...Huh

Der Gesuchte stammte nicht aus dem 20. Jahrhundert, er verfasste seine Schrift um das Jahr 1800. Er setzte sich mit einer Ansicht von Leibniz auseinander, die im 18. Jahrhundert viele Anhänger hatte. Der Gesuchte war Engländer und beschäftigte sich als Ökonom auch mit demografischen Problemen. Der Gesuchte ist aber nicht David Ricardo oder Robert Owen.
(14.01.2014 22:39)Sansavoir schrieb: [ -> ]Er setzte sich mit einer Ansicht von Leibniz auseinander, die im 18. Jahrhundert viele Anhänger hatte. Der Gesuchte war Engländer und beschäftigte sich als Ökonom auch mit demografischen Problemen.


ein zugegeben, trockenes, aber gleichzeitig sehr interessantes Themengebiet ...
Der Hinweis auf Leibniz ist sicher sehr wichtig und hilfreich, und so bin ich über
Adam Smith und Alexander Hamilton - alles Pioniere der politischen Ökonomie -, auf Thomas Robert Malthus (1766-1834) gekommen, den ich nun als Gesuchten favorisieren möchte.

Möglicherweise meinst du dabei sein 'Essay on the Principle of Population' von (1798).
Ein scheinbar sehr interessantes und wegweisendes Werk, welches bis in die heutige Zeit geistige Früchte trägt. Wie man auf die Schnelle erkennen kann - vielleicht auch nicht ganz zu Unrecht.
In der Urfassung soll z.B. auch folgende Passage enthalten gewesen sein ...

"Ein Mensch, sagte er, der in einer schon occupirten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ernähren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht nötig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde. Bei dem großen Gastmahle der Natur ist durchaus kein Gedecke für ihn gelegt. Die Natur gebietet ihm abzutreten, und sie säumt nicht, selbst diesen Befehl zur Ausführung zu bringen."

Man findet Grundzüge seiner Gedanken selbst in der Hartz-IV-Gesetzgebung wieder, auch Charles Darwin soll bei der Erarbeitung seiner Evolutionstheorie von Malthus beeinflußt worden zu sein.
Alles in allem, eine Persönlichkeit mit z.T. sehr interessanten nachvollziehbaren und weitreichenden Gedanken ...

Bin gespannt, ob Malthus der Gesuchte ist, wobei ich noch nicht genau weiß auf welche Arbeit von Leibniz er sich beziehen könnte - weniger vielleicht auf dessen Monadentheorie aber möglicherweise auf "Die beste aller möglichen Welten" in dem Essai Theodizee ...
Genau, Thomas Robert Malthus ist der Gesuchte. Er veröffentlichte um 1799 mit "An Essay on the principle of population" eine Streitschrift zur Bevölkerungsentwicklung. Damit setzte er sich primär mit den Ansichten seines Zeitgenossen William Godwin auseinander, der in seinen Werken Freiheit und Wohlstand für alle vorhersagte. Godwin berief sich auf Leibniz, der unter dem Eindruck entvölkerter Landstriche (Dreißigjähriger Krieg u. a. Kriege bzw. Seuchen) den Fürsten riet: "Die eigentliche Macht eines Staates besteht in seiner Menschenzahl, denn wo Menschen sind, sind Substanz und Kraft."

Nach Diesem Leibniz'schen Satz betrieben viele Fürsten im 18. Jahrhundert ihre Bevölkerungspolitik. Friedrich II. von Preußen zahlte für kinderreiche Familien (mehr als zehn Kinder) Prämien. Er gewährte jungen Ehepaaren Steuererleichterungen und er subventionierte alle Einwanderer, die sich in Preußen ansiedelten.
Um Abtreibungen zu verhindern, untersagte Friedrich II. Strafen für uneheliche Geburten.

In Frankreich (des Ançien Regime) bekamen Väter anlässlich der Geburt des siebenten Kindes eine staatliche Geburtenbeihilfe ausgezahlt.

Trotz der zahlreichen Kriege und Epidemien stieg die Bevölkerung in Europa von 1600 bis 1700 von 100 Millionen Einwohner auf 130 Millionen und von 1700 bis 1800 von 130 Millionen auf 180 Millionen Einwohner.

Ein besonders hoher Bevölkerungszuwachs erfolgte in England. Um 1700 war die jährliche Zuwachsrate 0,3 %, die sich um 1800 auf 1,0 % erhöhte, so dass um 1800 9 Millionen Menschen in England lebten.

William Godwin deutete diese Entwicklung so, dass ein goldenes Zeitalter der Gleichheit und Brüderlichkeit bevorstände. Malthus argumentierte dagegen, dass ein fortgesetzter und nicht geregelter Bevölkerungswachstum zu Hungersnöten führen kann, da die landwirtschaftlichen Erträge nicht proportional zum Wachstum der Bevölkerung wären. Er riet z.B. verbrauchte Böden zu düngen und eben alle oben aufgeführten Vorschläge.

Avicenna, Du kannst das nächste Rätsel erstellen.
Wir suchen den Autor eines (Long)Bestsellers, der sein bekanntestes Werk zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts erstmals veröffentlichte.
Für geraume Zeit gehörte er zu den meistgelesenen Schriftstellern seines Landes. Zwischenzeitlich war er auch als Kriegsberichterstatter tätig und engagierte sich als aktiver Begleiter bei Erstellungsarbeiten zu Filmen in exotischen Umgebungen.
Einen besonderen Hype erfuhr sein Hauptwerk in einer Zeit der völligen nationalen und ideologischen Verblendung der Menschen seines Heimatlandes.

Wer ist gesucht?

p.s. bei Chris freundlich nachgefragt ... ist dir für den anderen Rätsel3D zwischenzeitlich ein neues Rätsel eingefallen ...?
Erich Remarque?
(18.01.2014 08:24)Sansavoir schrieb: [ -> ]Erich Remarque?

passt zeitlich nicht richtig, Im Westen nichts Neues, ist glaube von 1928.
Mir gehen auch alle möglichen durch den Kopf, Kisch, Hemingway, Zweig aber so richtig passt alles nicht.
(18.01.2014 10:41)Suebe schrieb: [ -> ]
(18.01.2014 08:24)Sansavoir schrieb: [ -> ]Erich Remarque?

passt zeitlich nicht richtig, Im Westen nichts Neues, ist glaube von 1928.
Mir gehen auch alle möglichen durch den Kopf, Kisch, Hemingway, Zweig aber so richtig passt alles nicht.

Stimmt, es steht ja Anfang des letzten Jahrhunderts, und nicht erste Hälfte.

Dann tippe ich mal Jack London oder Joseph Conrad.
(18.01.2014 11:36)Sansavoir schrieb: [ -> ]
(18.01.2014 10:41)Suebe schrieb: [ -> ]passt zeitlich nicht richtig, Im Westen nichts Neues, ist glaube von 1928.
Mir gehen auch alle möglichen durch den Kopf, Kisch, Hemingway, Zweig aber so richtig passt alles nicht.

Stimmt, es steht ja Anfang des letzten Jahrhunderts, und nicht erste Hälfte.

Dann tippe ich mal Jack London oder Joseph Conrad.

da passt dann "die ideologische Verblendung des Heimatlandes" nicht.
Und die Filme in exotischer Umgebung.
(18.01.2014 08:24)Sansavoir schrieb: [ -> ]Erich Remarque?

Nein, Remarque ist es nicht.

Im Gegensatz zu ihm, ist zwar der Bestseller des Gesuchten (vielleicht?) annähernd bekannt wie Im Westen nichts Neues, nur ist es der gesuchte Autor nicht in gleichem Maße.
Die vermittelten Inhalte sind auch in unterschiedlichen Changres angesiedelt.
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